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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Panciera-Besarel; Pandiáni; Pannemaker; Pape

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Panciera-Besarel - Pape.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Palmer'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 1)

engel (1871), den Glauben, den Gewissensbiß, eine Flora und wiederum ein indianisches Mädchen, das in der Wildnis ein christliches Kreuz findet, den Häuptling im Hinterhalt, die Kinder des Auswanderers, die schlafende Peri und 1876 auf der Ausstellung in Philadelphia eine Bronzestatue Livingstones. 1874 besuchte er die bedeutendsten Kunststädte Europas. - Sein Sohn Walter P., geboren zu Albany, bildete sich in Paris für die Landschaftsmalerei aus und ließ sich 1877 in New York nieder.

2) Samuel, engl. Aquarellmaler und Radierer, geb. 1805 zu Walworth (Surrey), machte seine Studien in der Antikenschule des Britischen Museums, lebte dann zu London, in den Grafschaften Kent und Surrey und nahm einen zweijährigen Aufenthalt in Italien. Seine idealen Landschaften in Aquarell sind von erhabener Auffassung, tiefer Empfindung und glänzendem Kolorit; z. B.: ein Traum in den Apenninen (1864), die Ballade, Pompeji, die Landung des Paulus in Italien (1868), der Sturz des Kaiserreichs (1871), eine goldne Stadt (1873) u. a. Ebenso sehr werden seine Radierungen gerühmt. Er starb im Mai 1881 in Reigate (Surrey).

Panciera-Besarel (spr. pantschéra), Valentino, genannt il Besarel, ital. Holz- und Marmorbildhauer, geboren in den 30er Jahren zu Zaldo (Friaul), sollte anfangs das Maurerhandwerk erlernen, setzte es aber durch, daß er die Akademie in Venedig besuchte, wobei er, um sein Brot zu verdienen, nebenher das Maurerhandwerk fortsetzte. Jahrelang hatte er mit der Not zu kämpfen, bis er 1867 auf der Pariser Ausstellung in weitern Kreisen bekannt wurde und in seiner Werkstatt zu Venedig den Besuch der damaligen Kronprinzessin Margarete empfing, den er durch das Bildwerk eines kleinen Amors, der eine Margherita (Maßliebchen) pflückt, in sehr sinniger Weise erwiderte. 1873 sah man in Wien von ihm eine Marmorkopie des Kamins von Lombardi im Dogenpalast zu Venedig. Dazu kommen: ein aus Amoretten aufgebauter reizender Kandelaber, ein sehr zierlicher Spiegelrahmen mit einer Schar von ↔ Putten in den possierlichsten Stellungen, als Pendant dazu ein Rahmen mit Kindergestalten in bacchantischem Taumel, der von vollendeter künstlerischer Feinheit ist, und eine allegorische Gestalt: il conforto religioso.

Pandiáni, Constantino, ital. Bildhauer, geb. 28. April 1837 zu Mailand, Schüler von Cacciatore, bereiste später zu seiner Ausbildung Frankreich, England, Deutschland und Nordamerika. Unter seinen bis jetzt geschaffenen zahlreichen Werken, die von sehr sorgfältiger Durchführung, aber im Ausdruck ziemlich kalt sind, nennen wir: die etruskische Heldin Camilla, Frühling, Eva, Liebesversuchung, die Weinlese, mehrere Statuen für die Gallerie Vittorio Emanuele, für den Dom in Mailand und Grabdenkmäler mancherlei Art.

Pannemaker, Stephane, franz. Xylograph, geb. 27. Febr. 1847 zu Brüssel, bildete sich in der Nationalzeichenschule zu Paris, wo er sich niederließ, und debütierte 1874 mit den beiden Blättern: les violettes, nach Dubufe, und Haydée (aus Byrons »Don Juan«), nach Chaplin, die allgemeinen Beifall fanden. Nachher brachte er mehrere Blätter nach Toulmouche, de Nittis, Firmin Girard u. a. und leitete ein Atelier, welches namentlich für das Journal »L'illustration« arbeitete. Außer den genannten sind seine besten Blätter: eine Badende, nach Perrault; Wie kalt! nach de Nittis, und Mademoiselle Sabine, nach Carolus Duran. 1879 erhielt er eine Medaille erster Klasse.

Pape, Eduard Friedrich, Landschaftsmaler, geb. 28. Febr. 1817 zu Berlin, Schüler der dortigen Akademie 1834-1839, bildete sich anfangs als Dekorationsmaler im Atelier von Gerst (gest. 1854) aus und gelangte erst 1848 zur Staffeleimalerei. Seine erste größere Arbeit waren die Wandmalereien im Neuen Museum, wo er im römischen Saal sämtliche Bilder (Landschaften mit Architektur) und mehrere im griechischen Saal ausführte. In seinen Landschaften, deren Motive er nachher aus der Schweiz, dem bayrischen Hochland und Oberitalien entlehnte, ist er ganz und gar Romantiker;

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 407.