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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Pazzi; Pechmann; Pecht; Peele

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Pazzi - Peele.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Pauwels'

die Deputation der Republik Genua (Maximilianeum) u. a. Dann führte er im Lutherhaus der Wartburg Fresken aus, malte Lutherbilder für die Tiedge-Stiftung und kehrte 1872 in seine belgische Heimat zurück, von wo er 1876 einem Ruf als Professor und Mitglied des akademischen Rats nach Dresden folgte. Sein jüngstes großes Werk ist die Vollendung des von de Groux begonnenen Cyklus von 12 Wandgemälden (Wachsfarbe) in der Tuchhalle zu Ypern, aus der Blütezeit dieser alten Fabrikstadt.

Pazzi, Enrico, ital. Bildhauer, geb. 1818 zu Ravenna, machte seine ersten Studien in Bologna unter Santi, war nachher Schüler von Giovanni Dupré in Florenz, unter dem er mit Hülfe eines Stipendiums seiner Vaterstadt sechs Jahre sich ausbildete und eins seiner bedeutenden: Werke: der Knabe Moses die Krone Pharaos mit Füßen tretend, schuf. Seine nachherigen größern Arbeiten sind: die kolossale Statue Dantes auf der Piazza Santa Croce in Florenz (1865 errichtet), eine Statue Savonarolas, eine Gruppe: das geknechtete Venedig, die eherne Reiterstatue des 1868 ermordeten Fürsten Michael Obrenowitsch III. von Serbien (gegossen in München 1879), eine Statue des Luigi Carlo Farina in Ravenna und eine Lucretia.

Pechmann, Heinrich, Freiherr von, Porträt-, Genre- und Historienmaler, geb. 10. März 1826 zu Würzburg, war Schüler der Akademie in München und des Historienmalers Phil. Foltz, diente mehrere Jahre als Offizier, bereiste 1858 Frankreich und 1863 Italien. Unter seinen im ganzen nicht zahlreichen Werken sind vier der Wandgemälde im bayrischen Nationalmuseum, sechs stereochromisch gemalte in Staffelsee, viele Porträte und einige recht lobenswerte Genrebilder.

Pecht, August Friedrich, Historienmaler und bekannter Kunstschriftsteller, geb. 2. Okt. 1814 zu Konstanz, war Schüler der Akademie in München von 1832 bis 1835, arbeitete mit Hanfstängl an dem Dresdener Galleriewerk, war eine Zeitlang Porträtmaler in Leipzig und arbeitete 1839 und 1840 in Paris unter ↔ Delaroche. Nachdem er dann abwechselnd in München, Leipzig und Dresden gelebt, 1848 England besucht und 1851-54 in Italien verweilt hatte, ließ er sich in München nieder. Seine künstlerische Thätigkeit erstreckte sich bis jetzt auf das sogen. litterarische Genre und auf die Historie. Zu ersterm gehören namentlich: der Wirtin Töchterlein nach Uhland, Goethe am Hofe von Karlsruhe sein Faustfragment vorlesend (Museum in Karlsruhe), Schillers Empfang nach der Aufführung der »Räuber« zu Mannheim (eine mannigfaltige Komposition, die fast alle litterarischen und künstlerischen Größen des Mannheimer Kreises vorführt), Einnahme Venedigs 1849 (im Besitz des Großherzogs von Oldenburg), Heinrich VIII. mit Anna Boleyn auf einem Fest des Kardinals Wolsey, Einführung Goethes am Hof zu Weimar; sodann einige Fresken im Nationalmuseum zu München und die viel bedeutendern Fresken (mit Schwörer) im Konziliumssaal zu Konstanz aus der Geschichte der Stadt, Charaktere aus Schillers Werken (mit Arthur v. Ramberg), die Lessing-Gallerie, die Goethe-Gallerie und die mit andern herausgegebene Shakespeare-Gallerie. Unter seinen sehr geschätzten litterarischen Arbeiten verdienen neben dem Texte der genannten Dichtergallerien besondere Erwähnung seine Berichte über die internationalen Ausstellungen von 1867, 1873 und 1878 und seine »Deutschen Künstler des 19. Jahrhunderts« (Nördling. 1877 bis 1879, 2 Bde.).

Peele (spr. pihl), John, englisch-amerikan. Porträt- und Genremaler, geb. 1822 zu Peterboro', zog mit seinen Eltern schon 1824 nach Nordamerika und erhielt in Buffalo seinen ersten künstlerischen Unterricht. Er begann mit Porträtmalen teils in New York, teils in London, ließ sich 1846 in New York nieder, wo er auch Bilder idealen Inhalts malte, in denen Kinderfiguren die Hauptrolle spielen. 1851 ging er wieder nach England, lebte mehrere Jahre auf der Insel Man und nahm zuletzt seinen Wohnsitz in Kent. Unter seinen Bildern, in denen die Kindergestalten besonders poetisch und doch naturwahr aufgefaßt sind, nennen wir: die

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 411.