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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Perséus; Perugini; Peters

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Perséus - Peters.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Perry'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

in Rom. Außer zahlreichen Büsten, einer Statue der Sittlichkeit, einem Relief, betitelt »Die beiden Knospen«, ist sein Hauptwerk das Scherflein der Witwe (1878, in Lebensgröße), das in Rom großen Beifall fand.

Perséus, Edvard, schwed. Historien- und Genremaler, geb. 23. Dez. 1841 zu Lund, erhielt dort den ersten Unterricht im Zeichnen, kam 1861 auf die Akademie in Stockholm, wo er durch eine Judith Aufmerksamkeit erregte. 1867 begab er sich nach Düsseldorf, wo er das historische Genrebild: Katharina Månsdotter besucht Erich XIV. im Gefängnis malte, setzte dann seine Studien in München unter Piloty fort und malte als Gegenstück zu obigem Bild: Katharina Månsdotter im Alter. 1872 begab er sich nach Italien, kehrte aber 1875 in sein Vaterland zurück.

Perugini (spr. dschíni), Charles Edward, engl. Genremaler italienischer Abkunft, lebt seit vielen Jahren in London, wo er die Ausstellungen der Akademie mit Genrebildern von sorgfältiger Zeichnung und harmonischem Kolorit beschickt, z. B.: zwischen den Schulstunden, eine Tasse Thee, eine Lieblingsarbeit, der Blumenstrauß, Rosen und Schmetterlinge. Er malt auch Porträte. - Auch seine Gattin Kate P., Tochter des berühmten Charles Dickens, malt in ihres Gatten Atelier Genrebilder.

Peters, 1) Anna Pietronella Antonia, Blumenmalerin, geb. 28. Febr. 1843 zu Mannheim, Tochter und Schülerin des Landschaftsmalers Pieter Francis P. (s. 3.), malt nicht nur recht geschmackvolle Blumenstücke, bisweilen mit humoristischen Motiven, z. B.: die Katze bei dem umgeworfenen Blumentopf, Jahresblüten und -Früchte, Herbstblumen, Magnolien und Glycina, Rosen und Trauben u. a., sondern auch Landschaften. - Ihre jüngere Schwester, Pietronella Henrietta P., geb. 4. März 1848 zu Stuttgart, gleichfalls Schülerin ihres Vaters, hat sich mit Erfolg der Genremalerei gewidmet. Beide leben in Stuttgart.

2) Christian Karl, dän. Bildhauer, geb. 26. Juli 1822 zu Dalover bei Veile in Jütland, bezog 1836 die Akademie in ↔ Kopenhagen und wurde 1839 Schüler von Bissen. Eine seiner ersten Arbeiten war 1845 der später in Marmor ausgeführte Knabe Herkules zwei Schlangen erwürgend, der ebenso günstig aufgenommen wurde wie 1847 ein spielender Knabe. Mit einem Reisestipendium ging er 1850 durch Frankreich nach Rom und führte dort eine trauernde Psyche, einen Wein stehlenden Faun und eine Porträtbüste aus. Von Rom aus bereiste er 1852 Neapel und Pompeji zu kunstgewerblichen Zwecken, kehrte dann zurück und förderte durch die Ergebnisse dieser Reise das Kunsthandwerk. Von seinen übrigen Werken sind die bedeutendsten: ein tanzender Faun die Doppelflöte blasend, tanzende Bacchantin, ein Fries für die Ackerbauschule mit den Haustieren in ihrer Beziehung zu den Menschen (1859), eine Gipsgruppe: Abraham und Isaak, eine sitzende Porträtstatue Thorwaldsens, Merkur und Neptun in kolossaler Größe (später in Zink ausgeführt), mehrere Figuren und zwölf Reliefs in vergoldeter Bronze aus der heiligen Geschichte für den Altar des Doms in Viborg (1876), Diogenes mit der Laterne (Bronze) und mit andern Figuren als Fries ausgeführt. Seit 1868 ist er Professor an der Akademie zu Kopenhagen, seit 1875 Ritter des Danebrogsordens.

3) Pieter Francis, Landschaftsmaler, geb. 1818 zu Nimwegen, Sohn und Schüler eines gleichnamigen Glasmalers, kam 1836 nach Deutschland und ließ sich 1845 in Stuttgart nieder, von wo er öfter Studienreisen nach Tirol, der Schweiz, Italien und Frankreich machte. Seine Landschaften sind meistens von poetischer Auffassung, besonders mehrere Partien aus der Umgegend von Monaco, aber auch manchmal etwas flüchtig und zu dekorativ behandelt. Zu den bedeutendsten gehören: Drackenstein in der Schwäbischen Alp, Mühle bei Monaco, Motiv von Nimwegen, Rheinfall b. Laufenburg, Hohenaschau in Oberbayern, das Jagdschloß im Winter und zahlreiche Aquarelle, von denen viele im Besitz der Königin von Württemberg und des Großherzogs von Baden sind. Er gründete mit dem Maler Herdtle (s. d. 1) eine permanente Kunstausstellung

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 414.