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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Pixis; Place; Plassan; Plathner; Plattner; Pletsch

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Pixis - Pletsch.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Pisan'

seph, franz. Holzschneider und Maler, geb. 1822 zu Marseille, kam mit 14 Jahren nach Paris und ergriff die Holzschneidekunst, worin er als erste bedeutende Arbeit den Schnitt mehrerer Zeichnungen von Penguilly-l'Haridon für »La Bretagne ancienne et moderne« von Pitre-Chevalier ausführte. Später machte er sich vorteilhaft bekannt durch die Schnitte der Illustrationen Dorés zu den »Contes drolatiques« von Balzac, zu Dantes »Hölle«, zu Chateaubriands »Atala«, zur Bibel und zu »Don Quichotte«. Bisweilen stellte er auch landschaftliche Ölbilder und Aquarelle aus.

Pixis, Theodor, Genremaler und Illustrator, geb. 1. Juli 1831 zu Kaiserslautern, studierte anfangs in München Jurisprudenz, ging erst 1852 zur Kunst über, war bis 1856 Schüler der Akademie unter Phil. Foltz und Kaulbach und verweilte dann zwei Jahre in Italien. Nachdem er mit einigen historischen Bildern begonnen hatte (namentlich aus der Gudrun-Sage), die allerdings noch an einiger Kälte litten, malte er mehrere der Fresken im Nationalmuseum zu München (1860 bis 1862) und die sehr lobenswerte letzte Unterredung Calvins mit Michael Servet (1861), denen bald nachher ein Cyklus von Illustrationen zu deutschen Volks- und Lieblingsliedern, eine landschaftlich musterhafte Mondnacht am Plöner See in Holstein, Zeichnungen und Ölbilder zu Richard Wagners Opern folgten. Auf diesem letztern Weg der Dichterillustrationen schritt er noch eine Zeitlang mit Glück weiter und brachte solche zu Miltons »Verlornem Paradies«, zur Schiller-Gallerie u. a. Sehr poetisch und anmutig sind die meisten seiner Genrebilder, z. B. aus den letzten Jahren: Moltke im Schwarzwald, die Schlittschuhläuferinnen, Vor und nach dem Ball, vereitelte Abreise und eine Scene aus dem Leben wandernder Schauspieler.

Place (spr. plahss), Henri, franz. Marine-, Landschafts- und Stilllebenmaler, geboren um 1820 zu Paris, widmete sich als Autodidakt schon früh der Malerei der genannten Fächer und bildete sich auf Reisen in der Schweiz und im südlichen Frankreich ↔ weiter aus. Unter seinen seit 1846 ausgestellten, sehr gerühmten Bildern werden genannt: die Felsenriffe von Etretat (Seine-Inférieure), die spanische Brücke in den Pyrenäen, Fischerboote, Partie bei Cherbourg, der Pic du Midi bei Pau, der Rosenlauigletscher, Erinnerung an Etretat und mehrere Stillleben. 1855 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Plassan (spr. plassáng), Antoine Emile, franz. Genremaler, geboren zu Bordeaux, malt fein und sauber ausgeführte Genrebilder, deren Gestalten in ihrem rosigen Kolorit manchmal ans Lüsterne und Sinnliche grenzen, z. B.: der Besuch am Schiebfenster, beim Aufstehen, die Lektüre, der Toast, in Betrachtung (1877) u. a. 1859 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Plathner, Hermann, Genremaler, geb. 1831 zu Gronau (Provinz Hannover), war anfangs Landwirt, besuchte die polytechnische Schule in Hannover und kam erst 1854 auf die Akademie in Düsseldorf, wo er nachher Schüler von Tidemand und Jordan wurde. Er machte Studienreisen im nördlichen Deutschland und im Schwarzwald. Seine Genrebilder sind von guter Charakteristik und feiner Stimmung, z. B.: die sehr gemütliche Alte und ihre Zöglinge (1860), das Mittagsschläfchen (1861), Feierabend (1863), die Politiker (1866), ungestempelte Karten (1867), auf bösen Wegen ertappt (1874), Weihnachtsabend, das gelungene Porträt, freudige Überraschung etc.

Plattner, Franz, Historienmaler, einer der Schüler von Cornelius, die den Traditionen und dem Stil des Meisters in ihren Werken bis auf die Gegenwart treu geblieben sind. In diesem Sinn schuf er in Tirol monumentale Malereien, fast nur streng religiösen Inhalts, z. B. einen Cyklus von Fresken in der Kapelle des Friedhofs zu Innsbruck, unter denen besonders das Jüngste Gericht sehr gerühmt wird, ebenso in der Kirche des benachbarten Zirl, in der Kirche zu Dornbirn (unweit des Bodensees) aus der Legende des heil. Martinus (noch unvollendet), in der Totenkapelle zu Girlan (Südtirol) und in der Kirche zu Jenesien.

Pletsch, Oskar, Zeichner und Illu-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 421.