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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Quartley; Quesnet; Questel; Queyroy; Quinaux; Raab

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Quartley - Raab.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Quaglio'

und Menageriebesitzer und läßt den Beschauer interessante Blicke hinter die Kulissen und in das Privatleben von dergleichen Leuten thun.

Quartley (spr. kártlĕ), Arthur, französisch-amerikan. Landschafts- und Marinemaler, geb. 1839 zu Paris, bildete sich als Autodidakt aus und ließ sich in Baltimore nieder, von wo er 1876 nach New York zog. Seine Bilder, die in den letzten Jahren große Anerkennung gefunden haben, sind: Ebbezeit (1876), die Landung, Morgenstimmung am Fluß (1877), ein Augustnachmittag an der Küste von Maine, Morgen im Hafen von New York (1878), Ende eines stürmischen Tags.

Quesnet (spr. känäh), Jean Baptiste Balthazar Eugène, franz. Porträtmaler, geb. 26. März 1815 zu Charenton (Seine), widmete sich als Schüler Dubufes dem genannten Fach und stellte von namhaften Persönlichkeiten Bildnisse aus, die großen Beifall fanden, z. B. von Maxime du Camp, Géraldy, Jacques Herz u. a., ebenso einige Genrebilder u. Studienköpfe. 1878 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Questel (spr. kässtäl), Charles Auguste, franz. Architekt, geb. 18. Sept. 1807 zu Paris, Schüler von Peyre, Blouet und Duban sowie 1823-28 der École des beaux-arts, machte sich zuerst 1835 bei der Konkurrenz für den Bau der romanischen Kirche St. Paul in Nîmes einen Namen, worin sein Projekt den Preis davontrug und zur Ausführung kam (1838-49). In der Zwischenzeit errichtete er dort auch den großen Brunnen auf der Esplanade (eingeweiht 1851). Er baute auch die Bibliothek und das Museum in Grenoble. Als Architekt der Kommission für die historischen Denkmäler machte er eine Aufnahme ↔ vom Amphitheater in Arles und vom Pont du Gard. Er ist Architekt der Schlösser in Versailles und Trianon, Professor der Architektur an der École des beaux-arts, Inhaber zahlreicher Medaillen, seit 1852 Ritter, seit 1863 Offizier der Ehrenlegion und seit 1871 Mitglied des Instituts.

Queyroy (spr. käroa'), Mathurin Louis Amand, franz. Zeichner und Radierer, geb. 30. Juli 1830 zu Vendôme (Loir-et-Cher), Schüler von Luminais, ließ sich nachher in Moulins (Allier) nieder, wo er Konservator des archäologischen Museums ist. Neben zahlreichen Kohlezeichnungen und Aquarellen brachte er manches radierte Album über die alten Denkmäler Frankreichs und die Kostüme der Vorzeit, z. B.: die Landleute (Album in 12 Blättern), die Straßen und Häuser des alten Blois (1864, 20 Bl.), das alte Moulins (1866, 20 Bl.), Typen und Kostüme aus Vendôme (1867, 18 Bl.), ebenso aus Bourbonnais (1868, 12 Bl.), Denkmäler aus dem Innern Frankreichs (1868 ff., 18 Bl.), Landleute aus Bourbonnais (1880). Viele Kompositionen im Stil des 15. und 16. Jahrh. lieferte er für Gebetbücher.

Quinaux (spr. kinóh), Joseph, belg. Landschaftsmaler, geb. 29. März 1822 zu Namur, besuchte die dortige Zeichenschule und die Akademien in Löwen und Antwerpen. Seine sehr geschätzten Landschaften (seit 1845) sind meistens den flachen Gegenden von Flandern und Holland oder auch der Dauphiné entnommen. Mehrere derselben sind in den Museen zu Brüssel und Namur. Er ist Professor an der Akademie in Brüssel, seit 1875 Offizier des Leopoldsordens.

R.

Raab, 1) Georg, Porträtmaler, geb. 1821 zu Wien, besuchte die dortige Akademie, arbeitete 1841-46 in Pest und ließ sich dann in Wien nieder, wo er in Idealfiguren und Porträten, die letztern nicht nur in Öl und Aquarell, sondern ↔ auch in Miniatur, ein sehr beliebter Maler ist. Eine seiner ersten Idealfiguren war 1858 die Debora, der dann auf fast jeder Ausstellung weibliche Köpfe folgten, die durch einen poetischen Zug gefielen, z. B. Mignon, Dame mit weißem

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 429.