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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Rydberg; Sachs; Sadée; Sagert; Sagstätter

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Rydberg - Sagstätter.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Ruyten'

Malerei sind Strand-, Städte- und Winterbilder mit reicher Figurenstaffage, die er mit viel Geschmack, wenn auch bisweilen greller Beleuchtung namentlich in den 40er bis 60er Jahren brachte, z. B.: Ansicht von Antwerpen mit dem Jesuitenturm, die Unterhaltung vor dem Wirtshaus, auf den Strand gelaufenes Fischerboot, Hafenansicht, Winterhafen von Dordrecht, die Unterhaltung auf dem Eis u. a.

Rydberg, Gustaf Fredrik, schwed. Landschaftsmaler, geb. 13. Sept. 1835 zu ↔ Malmö, besuchte 1852-57 die Akademie in Kopenhagen, 1857-59 die in Stockholm und bildete sich bis 1864 in Düsseldorf unter Gude aus. Dann kehrte er nach Stockholm zurück, bereiste 1868 im Gefolge des Königs Karl XV. Norwegen und besuchte 1873 Düsseldorf abermals. Seine Bilder sind meistens weite Ebenen aus Schonen mit ihren Wiesen, Bächen und Strohhütten; drei derselben befinden sich im Nationalmuseum zu Stockholm.

S.

Sachs, 1) Heinrich, Kupferstecher, geb. 18. April 1831 zu Berlin, widmete sich seiner Kunst auf der dortigen Akademie, war Schüler von Ed. Mandel und hielt sich als Pensionär der Akademie 1863 in Italien und 1864-66 in München auf. Er stach mehrere treffliche Blätter sowohl in Karton- wie in Linienmanier: Salvator Rosa, nach dessen Selbstporträt; Isis, nach Kaulbach (im Neuen Museum zu Berlin); aus Goethes »Frauengestalten« von Kaulbach die Blätter: Adelheid mit dem Bischof von Bamberg Schach spielend, Gretchen vor der Mater dolorosa und Heideröslein; sodann: in der Dämmerung, nach G. Spangenberg; väterliche Ermahnung, nach Terburg (im Museum in Berlin), und mehrere kleine Bildnisse.

2) Michael Emil, Landschaftsmaler, geb. 1836 zu Hadamar (Provinz Hessen-Nassau), war 1855-58 Schüler von Schirmer in Karlsruhe und bis 1860 von Oswald Achenbach in Düsseldorf. 1860-1865 verweilte er in Wiesbaden und ließ sich dann bei Partenkirchen in Bayern nieder, wo er eine Centralschule für Holzschnitzerei leitet. Seine Landschaften aus den Rhein- und Lahngegenden, aus der Eifel, dem Taunus und den Bayrischen Alpen sind von künstlerischer Auffassung und großer Naturwahrheit.

Sadée (spr. ssadéh), Philippe, holländ. Genremaler, geb. 1837 im Haag, Schüler der dortigen Akademie unter dem Historienmaler van den Berg, bereiste Frankreich ↔ und Deutschland, malte anfangs Bilder aus der biblischen Geschichte, z. B.: Lasset die Kindlein zu mir kommen! und Christus bei Maria und Martha, in denen er nicht sehr glücklich war; später recht ansprechende Genrebilder aus dem Leben der Bauern und Fischer seiner Heimat, z. B.: Brotverteilung an Arme, Rückkehr vom Fischmarkt und die Erwartung (1879).

Sagert, Hermann, Kupferstecher in Mezzotinto- und Linienmanier, geb. 1. Jan. 1822 zu Berlin, wollte anfangs Medizin studieren, kam später zu einem Mechanikus in die Lehre und widmete sich dann unter Hans Fincke dem Kupferstich. Unter seinen eleganten, aber bisweilen flachen und farblosen Stichen sind die bedeutendsten: die Neapolitanerin am Meeresstrand, nach A. Riedel; das erste Gebet, Still, es schläft! das artige Kind, Großmutter und Enkel (alle vier nach Meyer von Bremen); der Strickunterricht, die Rast, die Morgenstunde (alle drei nach Ed. Meyerheim, ersteres von Fritz Werner begonnen); der ungeschickte Liebesbote, nach Vautier; die Haugianer, nach Tidemand (von Fritz Werner begonnen); das Denkmal Friedrichs d. Gr. in Berlin, nach Rauch, und die Kartenlegerin, nach Karl Becker.

Sagstätter, 1) Gottfried Heinrich (Anmerkung des Editors: richtig: Hermann, vgl. Sagstätter 2)), Historienmaler, geb. 1811 zu München, wo er noch jetzt lebt und wirkt. Seine Zeichnungen und Gemälde sind allegorische oder auch antiquarische, beziehentlich kunstgeschichtliche Darstellungen. Eine

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 456.