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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Saltzmann; Salviāti; Sand; Sande-Bakhuysen; Sanderson; Sandys

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Saltzmann - Sandys.

Saltzmann, Karl, Marinemaler, Schüler von Eschke in Berlin, machte sich zuerst bekannt durch ein Bild: Morgendämmerung am Meer (1874), dem bald nachher die bedeutendere Einfahrt in den Hafen von Kolberg folgte (vom Kaiser angekauft), die zwar noch nicht die nötige Klarheit des Stoffs, aber eine an Andreas Achenbach erinnernde Energie der Darstellung zeigt. Infolge dieses Bildes erhielt er die Erlaubnis, mit dem Prinzen Heinrich auf der Korvette Adalbert die Reise um die Welt mitzumachen.

Salviāti, Antonio, ital. Mosaicist, geb. 1816 zu Vicenza, studierte anfangs Jura und war bereits Advokat, als er 1859 beim Anblick der Mosaiken in Rom und infolge der Lektüre des Buches »Les maîtres mosaïstes« von George Sand den Gedanken der Wiederbelebung der alten Mosaikkunst faßte. Er gründete daher in Murano bei Venedig eine Anstalt für Emailmosaik, die eine Menge vorzüglicher Arbeiter beschäftigte und ihren Ruf bald über ganz Europa verbreitete. Eine seiner ersten Hauptarbeiten war die Wiederherstellung der Mosaiken in der St. Marcuskirche zu Venedig, worin er die alten Mosaiken in den Abstufungen des Farbenschmelzes und des Goldemails noch übertraf, sodann die Mosaiken im Palast des Vicekönigs von Ägypten, die Mosaiken in dem neuerdings restaurierten Mausoleum in Windsor Castle nach Kartons von Clayton und Bell, die der Centralhalle des Parlamentsgebäudes nach einer Zeichnung von Poynter, die der Kuppel der St. Paulskathedrale in London und vieler andern englischen Kirchen, ebenso in Deutschland mehreres im Dom zu Aachen, in Berlin der Fries an der Fassade des Pringsheimschen Hauses nach den Entwürfen von Anton v. Werner und namentlich die Mosaiken am Unterbau der Siegessäule in Berlin: Kampf und Einigung Deutschlands nach desselben Malers Entwürfen.

Sand (spr. ssāngd), Maurice Dudevant, franz. Zeichner, Maler und Dichter, geb. 1823 zu Paris, Sohn der berühmten George Sand, betrieb anfangs die Malerei unter Delacroix und stellte ↔ von 1857 an einige Bilder und Zeichnungen aus, z. B.: Leander und Isabella, der Werwolf, Maultiertreiber, ein Markt in Pompeji (Aquarell) u. a. Später widmete er sich mehr der Poesie und der Romanschriftstellerei, war auch Mitarbeiter an mehreren dramatischen Arbeiten seiner Mutter. 1860 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.

Sande-Bakhuysen (spr. backheus'n), Julius Jacobus van de, holländ. Landschaftsmaler, geb. 16. Juni 1835 im Haag, Schüler seines Vaters, des Landschafts- und Tiermalers Hendrikus S. (gest. 1860), widmete sich fast demselben Fach wie sein Vater und brachte aus den flachen Gegenden seines Vaterlands sehr ansprechende, meistens mit Vieh staffierte Landschaften, die Medaillen in Wien, Philadelphia, Amsterdam und im Haag erhielten. - Seine Schwester Gerardina Jacoba S., geb. 27. Juli 1826 im Haag, ebenfalls Schülerin ihres Vaters, ist eine geschickte Malerin von Blumen und Früchten, die ihr im Haag und in Amsterdam goldne Medaillen einbrachten und auch in Deutschland große Anerkennung fanden.

Sanderson (spr. ssännd'rssŏn), Charles Wesley, amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1838 zu Brandon (Vermont), war Musiklehrer von Profession, widmete sich aber daneben schon früh der Malerei und war Schüler des in Vermont ansässigen Schotten James Hope und Gerrys. Dann bildete er sich in Paris weiter, wurde Schüler der École des beaux-arts, erhielt zwei Preise und erlernte in England die Aquarellmalerei, die er später vorzugsweise ausübte. Unter seinen Bildern sind die nennenswertesten: der Lanawasserfall beim See Dunmore in Vermont, Alpenglühen am Wetterhorn in der Schweiz und andre Partien aus Vermont.

Sandys (spr. ssänndĭs), Frederick K., engl. Porträt- und Idealmaler, geb. 1832, machte sich in den Ausstellungen der Akademie zu London durch mehrere sehr gelungene Bildnisse und durch einzelne Idealfiguren einen Namen, die er in ziemlich realistischer Weise zu behandeln pflegt, z. B.: Oriana (1861), die schöne Ysonde (1863), Kassandra (1863) und sein Haupt-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 459.