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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Schindler; Schiött; Schirm; Schischkin; Schleich

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Schindler - Schleich.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Schilling'

vier Tageszeiten auf der Brühlschen Terrasse, eine unter den Schöpfungen der modernen Plastik unerreichte Arbeit von harmonischem Aufbau und edelstem Schönheitssinn. Sowohl an der Konkurrenz für das Schiller-Denkmal in Wien als für das große Nationaldenkmal auf dem Niederwald beteiligte er sich und ging aus beiden als Sieger hervor. Ersteres wurde in gelungenster Weise 1876 vollendet, letzteres, ein unvergleichliches Meisterwerk, in Angriff genommen, um hoffentlich 1882 die Vollendung und Aufstellung zu sehen. Unter seinen übrigen jüngsten Werken, die den genannten völlig ebenbürtig sind, nennen wir namentlich: die herrliche Büste Rietschels, die auf der Brühlschen Terrasse jene Stelle ziert, wo des Meisters Werkstatt stand, ferner das eherne Maximilian-Denkmal in Triest von geistvoller Erfindung und großer Schönheit der Figuren, die Panther-Quadriga auf dem neuen Hoftheater in Dresden, das etwas allzu komplizierte eherne Kriegerdenkmal in Hamburg und die edle Marmorstatue des Phidias in der Loggia des Museums zu Leipzig. 1868 wurde er Professor an der Akademie in Dresden.

Schindler, Emil Jakob, Landschaftsmaler, geb. 1842 zu Wien, Schüler von Alb. Zimmermann, schloß sich in seiner spätern Richtung an die Franzosen und namentlich an Théod. Rousseau an, dessen künstlerischer Geist bei ihm sehr erkennbar ist. Er besitzt ein großes Talent für poetische Illustrationen und fein empfundene Darstellungen der Natur, so namentlich in seinem bekanntesten Werk, den 24 großen Kartons (Kohlezeichnungen) zum »Waldfräulein« von Zedlitz, denen die schon 1864 ausgestellten, mit großem Beifall aufgenommenen kleinern Zeichnungen zu Grunde liegen. Abgesehen von diesen, ist sein Stoffgebiet ein ziemlich anspruchsloses, aber mit eigentümlicher Empfindung und malerisch-poetischem Reiz behandeltes, z. B.: die Holzschläger (Praterbild), zwei Bilder aus Lacroma, Herbstlandschaft an der Fischa und mehrere Praterpartien.

Schiött, Heinrich Aug. Georg, dän. Porträt- und Genremaler, geb. 17. Dez. 1823 zu Helsingör, trat 1841 in die Akademie zu Kopenhagen und widmete sich dem Porträt und dem Genre, reiste 1850 mit Unterstützung der Akademie nach Paris und London, malte nach seiner Rückkehr Porträte der königlichen Familie und wurde 1854 für sein Bildnis des Malers Joh. Ludw. Lund Mitglied der Akademie. Dann bereiste er noch Norwegen und Island und besuchte 1872 sowie 1873 den Orient und Italien. Infolgedessen malte er nachher nicht nur Porträte, sondern auch Genrebilder aus dem nordischen Volksleben, auch Landschaften und Architekturbilder aus Ägypten und Syrien.

Schirm, Joh. Wilh. Karl Cowen, Landschaftsmaler, geb. 24. Nov. 1852 zu Wiesbaden, studierte bis zum Frühjahr 1874 Naturwissenschaften auf der Universität zu Bonn, ging dann zur Malerei über, begann auf der Kunstschule in Karlsruhe seine Studien unter Gude, bereiste 1874 den Harz und in den folgenden Jahren die bayrischen Gebirge, die Lüneburger Heide mit Bracht und die schottischen Gebirge und schloß sich 1879 im bayrischen Gebirge namentlich dem bekannten Aquarellmaler Herkomer an. Seine bis jetzt gemalten bedeutendsten Bilder sind der See Assynt in Schottland und das Grundübelhorn am Hintersee in Bayern.

Schischkin, Johann, russ. Zeichner, Landschaftsmaler und Radierer, geb. 13. Jan. 1827 zu Jelabuga (Gouvernement Wjatka), war Schüler der Kunstschule in Moskau und der Akademie in Petersburg, wo er 1863 den großen Preis erhielt. Am bekanntesten machte er sich auch in Deutschland durch seine landschaftlichen Federzeichnungen, die eine ungemeine Gewandtheit verraten; aber auch seine landschaftlichen Ölbilder sind von tiefer, poetischer Erfindung, z. B.: die verfallene Brücke, Gegend bei Düsseldorf, der Fichtenwald, das Innere eines Urwalds, der erste Schnee etc. Er ist Professor in Petersburg, Mitglied der Akademie und Ritter des Stanislausordens.

Schleich, Adrian, Kupfer- und Stahlstecher, geb. 7. Dez. 1812 zu München, widmete sich auf der dortigen Akademie unter Amsler dem Kupfer- und Stahlstich,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 468.