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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Soitoux; Soldi; Solger; Soliero; Soltau

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Soitoux - Soltau.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Sohn'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 1)

er in die dortige Akademie, schied aber schon bald nachher wieder aus und wurde Privatschüler seines Vetters Wilhelm S. (s. 3), unter dem er sich zum Porträtmaler ausbildete. Mit ihm machte er einige Studienreisen und vervollkommnete sich nachher in Paris, London und Italien. Erst seit kurzer Zeit widmet er sich dem Genre und erzielte hierin insbesondere durch seine Technik einige glänzende Erfolge.

2) Paul Ed. Richard, Genre- und Porträtmaler, geb. 1834 zu Düsseldorf, Bruder des vorigen, erhielt seine Ausbildung von seinem Vater, auf der dortigen Akademie von Schadow und später in der Genremalerei von Jordan. 1867 machte er eine Studienreise nach Paris. Zu seinen besten Bildern gehören: Einquartierung auf dem Land (1862), der alte blinde Geiger und sein Töchterchen (1862), der Antiquar (1866) und mehrere in jüngster Zeit gemalte Porträte.

3) Wilhelm, Historien- und Genremaler, geb. 1830 zu Berlin, kam 1847 nach Düsseldorf, wo er Schüler seines Oheims und spätern Schwiegervaters Karl S. wurde. Er begann zwar, wie so viele Figurenmaler, mit der Historie und schuf z. B. Christus auf stürmischem Meer (1853, Gallerie in Düsseldorf) und ein Altarbild: Christus am Ölberg, sah aber bald, daß das Genre seinem Talent entsprechender war. Und hierin hat er mehrere meisterhafte Schöpfungen hervorgebracht, z. B.: die Zigeunerin, verschiedene Lebenswege (1860 ein Meisterstück von Kontrasten), der Geiger und sein Kind, noch bedeutender: die Gewissensfrage (1864, Kunsthalle in Karlsruhe) und die Konsultation bei einem Advokaten (1866, Museum in Leipzig), ausgezeichnet durch die wunderbare Lebendigkeit der Gestalten und durch eminente Technik; fast ebenso großen Beifall fand die Abendmahlsfeier in einer protestantischen Patricierfamilie. 1874 nahm er die ihm angetragene Professur an der Akademie zu Düsseldorf an.

Soitoux (spr. ssoatúh), Jean François, franz. Bildhauer, geb. 1824 zu Besançon, war in Paris Schüler von Feuchère und David d'Angers. Schon 1848 erhielt er bei der Konkurrenz für eine Statue der ↔ Republik den ersten Preis, doch verzögerte sich die Ausführung und Aufstellung derselben bis 1880. Zu seinen übrigen nennenswerten Werken gehören: eine äußerst lebens- und charaktervolle Büste von Paul de Flotte, der Genius des Kampfes (für den neuen Louvre), die Statue Montaignes und Denis Papins, die schöpferische, materielle und intellektuelle Kraft (Reliefs) und die Statuen der Erato und Klio für die Tuilerien (1866). 1880 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Soldi, Emile Arthur, franz. Medailleur und Bildhauer, geboren zu Paris, Schüler von Farochon, Lequesne und Dumont, erhielt 1869 den römischen Preis für mehrere Medaillen und zeichnete sich in diesem Fach sowie in größern Skulpturen aus. Dahin gehören: sein Bronzemedaillon: Gallia (1873, Museum des Luxembourg), ein Marmorrelief: Aktäon, und die 1877 ausgestellten Waffen des Perseus, bestehend aus einem Schild mit der Darstellung des von Perseus gebändigten Pegasus, einem Schwert mit der den Perseus anflehenden Andromeda und einem Helm mit Perseus, der die Gorgone tötet. 1878 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.

Solger, Bernhard, Architekt, geb. 1812 zu Rentweinsdorf (Unterfranken), erlernte die Kunst unter Gärtner in München. Mit besonderer Vorliebe widmete er sich dem gotischen Stil, worin er mit großer Klarheit der Anlage, stilgerechter Behandlung und geschickter Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Gegenwart seine Bauten ausführt. Es sind namentlich in Nürnberg (wo er städtischer Baurat ist): das Krankenhaus, das Bankgebäude und die Handelsschule, in dem benachbarten Stein die protestantische Kirche, und in Regensburg das Mausoleum des Fürsten von Thurn und Taxis.

Soliero, s. Morelli.

Soltau, Pauline, geborne Suhrlandt, Porträt- und Genremalerin, Tochter des 1862 verstorbenen Porträtmalers Rudolf Suhrlandt und Schwester von Karl Suhrlandt (s. d.), war anfangs Schülerin ihres Vaters, malte in dessen glatter, mehr bestechender als naturwahrer Weise, ging

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 497.