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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Statz; Steell; Steffan

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Statz - Steffan.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Starkenborgh'

England. Seine häufig aus Thüringen entlehnten Landschaften sind von echt künstlerischer Auffassung und glücklicher Farbenharmonie, besonders in der Morgenstimmung, z. B.: aus dem großen Grund in Thüringen, die Ernte, die Wassermühle u. a. Er ist Mitglied der Akademie in Amsterdam.

Statz, Vincenz, Architekt, geb. 1819 zu Köln, bildete sich in der dortigen Dombauhütte unter Zwirner zum Werkmeister (1845), Diöcesanbaumeister (1863) und Baurat (1864). Während einer langjährigen Thätigkeit in den Rheinlanden und namentlich in der Erzdiöcese Köln baute er zahllose kleinere und größere Kirchen und Schlösser ausschließlich gotischen Stils, lieferte Pläne und Entwürfe zu gotischen Kirchen, Zeichnungen für Glasmalereien, kirchliche Teppiche etc. Zu den bedeutendsten seiner Bauten gehören: die Marienkirche in Aachen, die Mauritiuskirche in Köln (1861-65, Polygonbau nach dem Muster der Liebfrauenkirche zu Trier), sein eignes Wohnhaus in Köln und der bereits seit mehreren Jahren im Bau begriffene Mariendom in Linz an der Donau. Durch alle diese Bauten zeigte er sich als einer der genialsten, produktivsten Gotiker unsrer Zeit. Viele seiner Entwürfe zu gotischen Kirchen gab er heraus. Er ist Inhaber des bayrischen Michaelsordens und des anhaltischen Hausordens vom goldnen Löwen.

Steell (spr. sstihl), Sir John, schott. Bildhauer, geb. 1804 zu Aberdeen, war Schüler der Akademie in Edinburg, ging nach Italien und blieb in Rom bis 1833, wo er sich in Edinburg niederließ. Mehr als sein Erstlingswerk, Alexander und der Bukephalos, machte ihn die sitzende Marmorstatue Walter Scotts in Edinburg so vorteilhaft bekannt, daß sie später in Bronze wiederholt wurde und mehrere andre Bildwerke in der schottischen Hauptstadt zur Folge hatte. Dahin gehören: die sitzende Kolossalstatue der Königin Victoria über dem Giebel der Royal Institution (infolge deren er Hofbildhauer wurde), die eherne Reiterstatue des Herzogs von Wellington, die Erzstatue des Lords Melville, die Marmorstatue des Lords Jeffrey und des Lords ↔ Boyle, die kolossale Erzstatue des Professors Wilson und des Dichters Allan Ramsay; ebenso außerhalb Edinburgs das Denkmal des 93. Hochlandsregiments in der Kathedrale zu Glasgow, die Statue James Wilsons in Kalkutta, des Lords Saumarez im Hospital zu Greenwich, die Büsten der Königin, des Prinzen Albert, des Herzogs von Wellington, des Herzogs von Edinburg und der bekannten Philanthropin Florence Nightingale. Dazu kommen als seine Arbeiten neuesten Datums: das großartige Nationalmonument des Prinzen Albert in Edinburg (1876), das ihm die Ritterwürde einbrachte, das Denkmal für das 42. Hochlandsregiment im russischen Krieg (in Dunkeld), eine Bronzestatue des Dichters Robert Burns in Dundee (1880) und, noch unvollendet, eine kolossale Bronzestatue des Stifters der schottischen Presbyterialkirche, Thomas Chalmers, für Edinburg. - Sein jüngerer Bruder, Goulay (Anmerkung des Editors: richtig: Gourlay) S., geboren zu Edinburg, ist ein geschickter Tiermaler und wurde als solcher nach dem Tod Landseers (1873) Hofmaler der Königin.

Steffan, Johann Gottfried, Landschaftsmaler, geb. 13. Dez. 1815 zu Wädenswyl am Züricher See, widmete sich anfangs der Lithographie in Zürich und von 1833 unter Bodmer in München, wo er auch Schüler der Akademie war. 1841 ergriff er die Landschaftsmalerei und insbesondere die der Hochgebirge, machte deshalb häufige Studienreisen in die bayrischen und Schweizer Alpen, nach Oberitalien und in Begleitung von Friedrich Voltz nach Paris. Seit 1845 beschickte er die Ausstellungen mit zahlreichen Bildern von poetischer Auffassung, großer Naturwahrheit und anmutigem Kolorit, bisweilen von großartigem historischen Stil. Zu nennen sind vor allem: Partie am Vierwaldstätter See (1860), Gebirgsbach aus den Schweizer Alpen, Chillon am Genfer See (1862), der Klönthaler See im Kanton Glarus (1863), Thalgrund der Elm in demselben Kanton (1865), Partie zwischen Berchtesgaden und Reichenhall (1870), Felsschlucht der Aare im Haslithal (1870, Hauptbild), am Rosenlauigletscher (1873), der Gmundener See

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 504.