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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Tétar van Elven; Than; Thayer; Theed

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Tetar van Elven - Theed.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Teschendorff'

ebenso von tiefer Auffassung und stilvoller Behandlung das Genrebild antiken Charakters: Idylle. Seit 1877 ist er Sekretariatsassistent an der Kunstakademie in Berlin.

Tétar van Elven, Pierre Henri Théodore, holländ. Architekturmaler, geb. 1831 zu Amsterdam, Sohn des Malers und Kupferstechers Johann Baptist T., bildete sich in Paris aus, lebte eine Zeitlang in Turin und ließ sich dann in Paris nieder. Er malt Städtebilder und Innen- und Außenansichten von Gebäuden, z. B.: Ansicht von Westminster, das Innere des Laterans zu Rom, das Innere der Kirche St. Jacques zu Lüttich. Vom König von Italien erhielt er den Orden des heil. Mauritius und Lazarus.

Than, Moritz, Historien- und Porträtmaler, geb. 1828 zu O-Becse in Ungarn, studierte anfangs Jura, ging dann zur Malerei über und malte aus dem Krieg von 1849 mehrere Scenen in Aquarell. 1851 wurde er Schüler der Wiener Akademie und trat in das Atelier Rahls, wo er z. B. eine Himmelfahrt Mariä malte. 1855 reiste er nach Belgien und Paris und brachte darauf einige Jahre in Rom zu. Zu seinen sehr gut komponierten, ausdrucksvollen Bildern gehören namentlich: Odysseus und Nausikaa, Odysseus und Penthesilea (beide im Besitz des Barons Sina), die im Nationalmuseum in Budapest befindlichen: Liebe der Sonne und Fata Morgana, Rekrutierung, Ladislaus IV. und Rudolf von Habsburg nach der Schlacht von Marchegg, die heil. Cäcilie, König Emmerich seinen Bruder verhaftend; sodann mehrere Altarbilder in Kirchen Ungarns, im Redoutengebäude zu Pest (Treppenhaus) Scenen aus ungarischen Volksmärchen (in Gemeinschaft mit Lotz), die vier Flüsse des Landes in Rubens' allegorischer Auffassung als Mann und Weib (Deckenfresken im Hauptsaal) und Attilas Gastmahl (Kredenzsaal). Für das dortige neue Rathaus malte er die Bildnisse des Kaisers Franz Joseph und des Staatsmanns Franz Deák. Er ist Ritter des Franz-Josephsordens.

Thayer (spr. thē'r), Abbott H., amerikan. Tiermaler, geb. 1849 zu Boston, ↔ studierte dort auf dem Lande das Leben der Tiere und begann schon als achtjähriger Knabe das Malen, wurde später Schüler von Henry Morse, zog 1867 nach Brooklyn, wo er als Schüler von Whittacker auf der Zeichenakademie die goldne Medaille erhielt. Dann lernte er einige Jahre auf der Nationalakademie in New York und ging 1875 nach Paris, wo er in die École des beaux-arts trat und Schüler von Lehmann und von Gérôme wurde. Zu seinen besten Bildern gehören: junge Löwen im Centralpark (Lebensgröße), ein grauer Wolf, Eis im Fluß, Kühe von der Weide kommend, der Knabe mit dem Hund, fingierte Krankheit (Hauptbild), Kornfeld im Herbst u. a.

Theed (spr. thihd), William, der Jüngere, engl. Bildhauer, geb. 1804 zu Trentham (Stafford), Sohn des gleichnamigen Bildhauers und Malers (gest. 1817), der in der Bildhauerkunst sein Lehrer war, aber von seinem Sohn weit übertroffen wurde. Kaum irgend ein Bildhauer hat während eines langen Lebens England und namentlich London mit Porträtstatuen und Büsten in dem Maß bereichert wie er. Als die bedeutendsten nennen wir: Marmorgruppe der Königin und des Prinzen Albert im Schloß zu Windsor, kolossale Bronzestatue des letztern in Koburg und ebenso eine in Balmoral, Marmorstatue der Herzogin von Kent in Frogmore (bei Windsor), Marmordenkmal der Herzogin von Gloucester in der St. Georgskapelle zu Windsor, kolossale Bronzestatue Newtons in Grantham (Lincoln), sitzende Statue des Sir Humphrey Cheetham in der Kathedrale zu Manchester, zwölf Bronzereliefs aus der englischen Geschichte im Haus der Lords, der Staatsmann Edmund Burke daselbst, der Geschichtschreiber Hallam in der Paulskirche zu London, der Staatsmann Mackintosh in der Westminsterabtei, Sir William Peel im Hospital zu Greenwich und derselbe kolossal in Kalkutta, Lord Derby in der St. Georgshalle zu Liverpool, kolossale Marmorstatue Sir Robert Peels in Huddersfield. Dazu kamen neuerdings die kolossale Gruppe: Afrika am Albert-Denkmal in London, die Statue Henry Booths für Liverpool, eine

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 518.