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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Universal-Baptists – Universalmonarchie

gabe: «Standard alphabet for reducing unwritten languages and foreign graphic systems», 1863, zugleich eine Anwendung auf 119 Sprachen enthaltend) und ist jetzt fast allgemein in wissenschaftlichen Werken angenommen. Das U. besteht aus folgenden Zeichen:

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Vokale.

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Konsonanten.

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Universal-Baptists (spr. juhnĭwörsĕl bäpp-), s. Baptisten.

Universalbibliothek, s. Reclam jun., Philipp.

Universalblutreinigungsthee, s. Geheimmittel.

Universalen, Sekte, s. Universalisten.

Universalepiskopat, s. Bischof.

Universalerbe, derjenige, welchem das Recht der Erbfolge allein zusteht, im Gegensatz zu Miterben. Die Römer sagten dafür heres ex asse. Ob die Bezeichnung eine passende sei, ist in der Wissenschaft nicht unbestritten. Die neuern Gesetzbücher, auch das Deutsche Bürgerliche, vermeiden das Wort.

Universalfideïkommiß, s. Erbschaftsvermächtnis.

Universalgelenk oder Kreuzgelenk, die gebräuchlichste aller gelenkigen Kuppelungen (s. d.). Sie besteht aus den beiden Endstücken a und b der zu kuppelnden Wellen (s. nachstehende Figur) und dem Mittelstück, das aus zwei einander rechtwinklig kreuzenden Zapfenpaaren c und d gebildet ist, von denen je eins in einem der Endstücke a und b rechtwinklig zur Wellenachse gelagert ist. Das U. wunde von Hieronymus Cardanus zuerst zur Aufhängung der Schiffskompasse (s. Kompaß) benutzt, wonach es auch Cardanisches Gelenk heißt; der Engländer Hook, nach welchem das U. auch Hookescher Schlüssel genannt wird, wendete den Mechanismus zur Drehungsübertragung an. Die Winkelgeschwindigkeit der mitgenommenen Welle ist bei gleichmäßiger Geschwindigkeit der mitnehmenden Welle um so mehr veränderlich, je größer die Winkelstellung der beiden Wellen wird, so daß also das mitgenommene Wellenstück ungleichförmig rotiert; doch lassen sich diese Ungleichförmigkeiten dadurch vermeiden, daß man das Gelenk in entsprechender Weise doppelt anbringt. Im Maschinenbau findet das U. Anwendung zur Bewegungsübertragung von winklig gestellten Wellen, z. B. bei Göpeln und Werkzeugmaschinen, auf Dampfschiffen an Schraubenwellen, damit diese den Verbiegungen des Schiffsgerippes nachgeben können.

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Universalgeschichte, s. Geschichte.

Universalgrammatik, s. Allgemeine Grammatik.

Universalĭa, Gattungsbegriffe, s. Gattung.

Universalinjektor, s. Injektor.

Universalinstrument, ein transportables astron. Instrument, das durch die Verbindung eines Fernrohrs mit zwei fein geteilten Kreisen (Azimutal- und Höhenkreis), deren Ebenen aufeinander senkrecht stehen, die gleichzeitige Messung des Azimuts und der Höhe eines Gestirns gestattet, daher auch Altazimut (s. d.) genannt. Die Einzelheiten der Konstruktion sind bei den verschiedenen U. sehr verschiedenartig; im allgemeinen hat es die Form eines Theodoliten (s. d.). Häufig wird auch an Stelle des geraden, excentrisch angebrachten Fernrohrs ein gebrochenes Fernrohr benutzt, ähnlich wie beim Passageninstrument (s. d.).

Universalismus, s. Universum.

Universalisten oder Universalen, die Mitglieder einer amerik. Sekte, die glauben, daß das Universum dereinst in den Zustand der Vollkommenheit zurückgeführt werden müsse, und daß alle Menschen zur Seligkeit gelangen würden. Sie bilden den Gegensatz zu der calvinistischen Lehre von der Gnadenwahl und verwerfen den Glauben an die Ewigkeit der Höllenstrafen. J. Relly sammelte um 1750 in London die erste universalistische Gemeinde, J. Murrey verbreitete seit 1770 ihre Lehren in Nordamerika. Der Universalist Catechism von 1803 enthält ihr Bekenntnis. Man zählt an 1000 Kirchspiele, 800 Kirchen, 700 Sonntagsschulen und 40000 Familien der U. Sie stehen unter Leitung eines aus Geistlichen und Laien gebildeten Generalkonvents. – Vgl. Williamson, Exposition and defence of Universalists (Neuyork 1868).

Universalität, s. Universum.

Universallöschtrain, s. Feuerwehrfahrgeräte.

Universalmaischapparat, s. Spiritusfabrikation.

Universalmittel, s. Geheimmittel.

Universalmonarchie oder Weltreich, ein polit. Begriff der spätröm. Zeit und des Mittelalters, der sich auf die durch den heil. Hieronymus und seine Chronik zu allgemeiner Herrschaft gelangte Deutung von dem Traum des Nebukad-^[folgende Seite]