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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Volz; Vosberg; Voß; Vriendt; Vuillefroy; Waagen

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Volz - Waagen.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Voltz'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

1843-45 und widmete sich hauptsächlich dem Pferdeporträt sowie der mit Jagd- und Tierstaffage versehenen Landschaft, z. B.: kämpfende Hirsche, nach der Jagd, Pferde auf der Weide u. dgl.

Volz, Hermann, Bildhauer, geb. 31. März 1847 zu Karlsruhe, besuchte die Bauschule am dortigen Polytechnikum, war 1871-73 Schüler von Steinhäuser, lernte ein halbes Jahr beim Maler Canon in Stuttgart und arbeitete dann selbständig in seiner Vaterstadt, wo er 1879 Lehrer an der Kunstgewerbschule wurde. Später nahm er noch einen dreimaligen Aufenthalt in Rom. Außer einer Grabfigur und einer Germania (im Privatbesitz zu Karlsruhe) sind seine Hauptwerke bis jetzt die dortige herrliche Marmorgruppe für die Gefallenen von 1870/71 und ein noch unvollendetes Kriegerdenkmal für Hannover. Bei den Konkurrenzen für die Kriegerdenkmäler in Magdeburg und Elberfeld erhielt er den dritten, für das Lessing-Denkmal in Hamburg den zweiten Preis.

Vosberg, Heinrich, Landschaftsmaler, geb. 1833 zu Leer (Ostfriesland), bildete sich auf der Akademie in Düsseldorf, später auf der Kunstschule in Karlsruhe unter Schirmer, machte dann Studienreisen in verschiedenen Gebirgsgegenden Deutschlands und in der Schweiz, ließ sich in Hannover und neuerdings in München nieder. Seine meistens deutschen Landschaften zeigen eine große Frische der Auffassung, Wärme des Gefühls und oft einen ernsten Charakter, z. B.: Sonntagsmorgen (1862), der Schäfer mit seiner Herde (1863), sturmbewegte Landschaft aus dem Lüneburgischen, zerfallene Mühle, Waldlichtung, Sturm auf einem See und mehrere nur »Landschaft« betitelte.

Voß, Karl, Bildhauer, geb. 1820 zu ↔ Köln, lebt in Rom, wo er zahlreiche ideale Bildwerke im Geiste der Antike schuf, die auch in Deutschland großen Beifall fanden, z. B.: Bacchantin mit Bacchus scherzend (kaiserliches Schloß in Berlin), Hebe tränkt den Adler (Museum in Köln), Rebekka am Brunnen und Ruth (beide im Besitz des Freiherrn v. Diergardt-Viersen), Lurlei, Sappho u. a.

Vriendt, Albert und Julian de, Brüder, belg. Historienmaler in Brüssel, die vor einigen Jahren im Gegensatz zu der realistischen Bravourmalerei das Programm eines neuen, davon unabhängigen Kunststils aufstellten, aber bis jetzt noch keine besondern Leistungen darin aufzuweisen haben. Sie brachten nur einige in der Weise der alten flandrischen Maler des 15. Jahrh. behandelte, archaisierende Bilder, nämlich Albert: Karl V. im Kloster San Yuste und Jakobäa von Bayern Philipp den Guten um Gnade für ihren Gemahl Franz v. Borselen bittend; Julian: Ausweisung der heil. Elisabeth durch die Bewohner Eisenachs. Albert ist Ritter des Leopoldsordens.

Vuillefroy (spr. wüj'froa´), Dominique Félix de, franz. Landschaftsmaler, geb. 1841 zu Paris, bildete sich, nachdem er anfangs Jura studiert hatte, unter E. Hébert und Bonnat zu einem sehr tüchtigen Landschaftsmaler aus, dessen Bilder den Charakter der Natur treu auffassen und in kräftiger Färbung geben, z. B.: Partie aus dem Wald von Fontainebleau im November, Morgen in Bas Bréau, Markt in der Picardie, Rinderherde in einer Straße zu La Villette (1875), Erinnerung an Morvan (1877), schlechtes Wetter an der Küste von Dieppe (1878), die Rückkehr der Herde (1880). 1880 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.

W.

Waagen, Adalbert, Landschaftsmaler, geb. 30. März 1834 zu München, Sohn des Malers Karl W. (gest. 1873), jüngern Bruders des bekannten Kunstforschers Georg Friedrich W. (gest. 1868), besuchte ↔ in seiner Vaterstadt das Gymnasium, hatte Zeichenunterricht bei einem Aquarellmaler, Namens Christian Zins, trat dann in das Atelier von Albert Zimmermann, dem er als Lieblingsschüler auch nach Mai-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 542.