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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Waltner; Wanderer; Ward

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Waltner - Ward.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Walther'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 1)

Erfolg hatten; gelungen sind seine Kupfer- und Stahlstiche, die er mit großer malerischer Freiheit behandelte, z. B.: Zinsgroschen, nach Tizian; Grablegung Christi, nach Dürer; das Bäckermädchen, nach Kreul (1836); Hauptportal der St. Lorenzkirche in Nürnberg, nach eigner Zeichnung, und (in Gemeinschaft mit Friedr. Wagner, gest. 1876) der Hochaltar zu Blaubeuren.

2) Konradin Ferd. Arnold, Architekt, geb. 11. Mai 1846 zu Schwäbisch-Hall, besuchte in Stuttgart das Gymnasium, die Oberrealschule und bis 1868 das Polytechnikum. 1869-71 war er im Atelier von Leins thätig und beteiligte sich bei dessen Johanniskirche. 1871-73 machte er Studienreisen nach Italien, Wien und Mitteldeutschland und wurde 1873 Professor der Architektur an der Kunstgewerbschule in Nürnberg, wo er zahlreiche Privat- und Fabrikgebäude zum Teil in monumentaler Ausführung errichtete und viele kunstgewerbliche Entwürfe machte. Bei mehreren Konkurrenzen erhielt er Preise.

3) Wilhelm, Historienmaler, geb. 1826 zu Neuhausen in Sachsen, lernte anfangs bei einem Dosenmaler in Zöblitz, trat 1842 in die Akademie zu Dresden, bildete sich unter Jul. Hübner aus und trat erst 1848 mit seinem ersten größern Bild auf: Christus erscheint der Magdalene nach der Auferstehung, das nebst einem zweiten, die Flucht nach Ägypten, vom Kunstverein in Dresden erworben wurde und ihn zu weitern biblischen Darstellungen veranlaßte. Ebenso glücklich war er mit seinen historisch-romantischen und Märchenbildern und mit einigen in Rohrfederzeichnung ausgeführten Kompositionen. Diese und die Mitwirkung an Sempers Sgraffitoarbeiten im Polytechnikum zu Zürich führten ihn nachher zu seinem Hauptwerk, dem Sgraffitofries an der sogen. Stallgallerie in Dresden, der in großartiger, stilvoller Komposition einen Reiterzug der sächsischen Fürsten in genealogischer Folge darstellt (1876).

Waltner, Claude Albert, franz. Kupferstecher und Radierer, geb. 24. März 1846 zu Paris, erlernte zunächst die Malerei unter Gérôme, dann die Kupferstecherkunst ↔ unter Martinet und Henriquel-Dupont, erhielt 1868 den großen römischen Preis und beschickte seitdem die Ausstellungen mit zahlreichen Blättern, worin er mit Nadel und Grabstichel die Originale sowohl alter als neuer Meister in Farbe, in Gewandstoffen und ihren Falten wie in den Fleischpartien meisterhaft wiedergibt. Aus der reichen Zahl derselben nennen wir nur die in der internationalen Ausstellung von 1878 vertretenen: der Baron von Vicq, nach Rubens (1870); die Infantin Margarete, nach Velazquez (1877); Porträt, nach Dubois; Rembrandt, nach dessen Selbstporträt; Schade v. Westrum, nach F. Hals; die Zigeunerin, nach Ricardi; Porträt, nach Ravesteijn; Mad. Vigée Lebrun, nach deren Selbstporträt; Christus im Grab, nach Lévy (1874); Alfred de Musset, nach David d'Angers; die Ruhe, nach Leloir; Mad. Fitzherbert, nach Romney (1875); das Studium, nach Fragonard; die chinesische Vase, nach Fortuny, und die Gräfin von Barck, nach Regnault (1876). In allen größern Ausstellungen erhielt er Medaillen.

Wanderer, Friedrich Wilhelm, Zeichner und Historienmaler, geb. 10. Sept. 1840 in München, Schüler der Kunstgewerbschule in Nürnberg unter v. Kreling, besuchte nachher zu kurzem Aufenthalt Wien, Paris und zweimal Italien und wurde Professor an der genannten Schule. Er lieferte nicht allein treffliche Kartons für Glasmalereien mehrerer Kirchen, z. B. der Kirche in Viersen, der Petrikirche in Hamburg, sondern auch das Altarbild und die übrige innere Ausstattung der neuen Kirche zu Fröschweiler im Elsaß, den Entwurf für das Krieger- und Siegesdenkmal in Nürnberg und neuerdings (1879) den Karton zu dem noch schmucklosen Fenster der dortigen Lorenzkirche. Trefflich sind seine Zeichnungen der Holzschnitte in seinem Werk »Adam Krafft und seine Schule« (1869).

Ward, 1) Henriette, engl. Genremalerin, geb. 1832 zu London, Tochter des Kupferstechers George Raphael W. (gest. 1880) und Gattin des Historienmalers Edward Matthew W. (gest. 1879), zeigte

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 546.