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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Webster; Weckesser; Weddige; Weeks; Wegelin

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Webster - Wegelin.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Weber'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 4)

einem Seesturm einen bedeutenden Erfolg. Seine Landschaften und Marinen sind von großer Gewandtheit und meisterhafter Behandlung, namentlich der bewegten Wellen, und von glänzendem Kolorit, z. B.: Mont Orgueil auf Jersey, Marine aus der Normandie, Spreewald, Strand bei Etretat, Saßnitz auf Rügen, Motiv aus der Normandie, Straße in Montigny bei Fontainebleau, Heimkehr im Winter, Motiv bei Frémonville, Schiffbruch an der Küste von Dieppe, Schiffbruch im Seesturm, Ufer der Seine bei Paris, Sonnenaufgang an der Küste der Bretagne, Flußufer, Felsen von Léidé, Winterabend, Nach dem Sturm, Bai von Douarnenez in der Bretagne, Hafen von Fécamp, Ebbe in Ostende und andre nur »Marine« betitelte. Seit einigen Jahren lebt er in Brüssel.

Webster, Thomas, engl. Genremaler, geb. 20. März 1800 zu London, wurde 1820 Schüler der Akademie in London und erhielt 1825 die goldne Medaille. Aus der großen Reihe seiner bis in die jüngste Zeit noch geschaffenen Genrebilder, deren Ausdruck, Charakteristik der Gestalten und geschmackvolles Kolorit gerühmt werden, nennen wir nur aus seinen ersten Jahren: Rebellen einen Gefangenen erschießend, die Pulververschwörung, das kranke Kind, die Kartenspieler, Folgen der Unmäßigkeit, der Liebesbrief, eine Dorfschule, der Gang zur Schule und die Schule der alten Dame (die beiden letztern in der Nationalgallerie zu London), Rückkehr vom Jahrmarkt, das Frühstück, der überaus komische Punsch, das Lächeln und der scheele Blick (die beiden letztern vielleicht seine besten); ebenso aus den letzten 20 Jahren: Herbst und Winter, eine Theegesellschaft, die Schlacht bei Waterloo, Dorfgeplauder, die Politiker, Freiwillige in der Artillerie, Jugend und Alter und 1878 sein Selbstporträt. Die Mitgliedschaft der Akademie legte er 1876 nieder.

Weckesser, August, Historien- und Genremaler, geboren zu Winterthur, malt Bilder von ernster, edler Auffassung, aber zum Teil etwas harter, ungelenker Behandlung, z. B.: die Herzogin von Gloucester, Barbara v. Muralt, verteidigt ihren Glauben, Alois v. Reding von seinem Vater ↔ vor der Schlacht bei Morgarten (1798) gesegnet, Verteidigung des Königsmörders Wart durch Agnes von Ungarn 1309; unter den Genrebildern: Scenen aus dem Leben der Gnomen und Abzug Abgebrannter im Sabinergebirge. Er lebt seit einiger Zeit in Rom.

Weddige, Karl, Porträt- und Genremaler, geb. 1815 zu Rheine (Regierungsbezirk Münster), begann seine Ausbildung 1833 unter Karl Sohn in Düsseldorf, wo er besonderes Talent zum Bildnis zeigte. 1838 bereiste er Holland, für dessen Meister des 17. Jahrh. er eine große Vorliebe faßte, weshalb er sich, nachdem er zuvor Paris besucht hatte, in Amsterdam niederließ, wo er zahlreiche Porträte malte oder auch auf Stein zeichnete. Außerdem malte er Genrebilder, z. B.: Mandolinspielerin und blinde Frau, Gretchen am Spinnrad, die blinde Großmutter und ihr Enkel.

Weeks (spr. ŭihks), E. L., amerikan. Maler des ethnographischen Genres, geb. 1849 in Boston, machte seine Studien in der École des beaux-arts zu Paris und unter Gérôme und Bonnat, lebte dann in seiner Vaterstadt und hielt sich längere Zeit in Kairo, Jerusalem, Damaskus und im nördlichen Afrika auf, weshalb die meisten seiner Bilder orientalisches Leben schildern. Unter den künstlerisch bedeutenden sind zu nennen: Kamele und ihre Reiter in der Wüste mit einem Flöte spielenden Knaben, Pilgerfahrt zum Jordan, Scene in Tanger, Jerusalem von der Straße nach Bethanien, maurischer Kameltreiber, arabischer Märchenerzähler, Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht.

Wegelin, Adolf, Architekturmaler, geb. 1810 zu Kleve, besuchte 1828-32 die Akademie in Düsseldorf, wo er sich anfangs der Landschaft, später ausschließlich der Architekturmalerei widmete. Hierin bildete er sich in München noch weiter aus und ging dann nach Köln, wo er als Professor und Hofmaler 18. Jan. 1881 starb. Seine architektonischen Ölbilder (zwei derselben im Museum zu Köln) sind von geringerer Bedeutung als seine Aquarelle, die äußere und innere Ansichten von rheinischen Baudenkmälern

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 550.