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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Wisniewski; Wittig; Wittkamp; Wolff

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Wisniewski - Wolff.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Wislicenus'

kleinern Flächen der Ostwand für deutsche Märchen und Sagen bestimmt sind.

Wisniewski, Oskar, Zeichner und Genremaler in Berlin, zeichnet und malt mit einer gewissen Vielseitigkeit Scenen aus Dichtern und Genrebilder verschiedener Art, namentlich hübsche Kostümbilder des 17. und 18. Jahrh. von feinem, vornehmem Kolorit. Zu seinen besten Bildern gehören: Sophie Charlotte und Leibniz im Park von Lützelburg sowie die Patronatsdame und die Dorfarmen; verunglückt war dagegen die vor einigen Jahren gemalte Zusammenkunft König Wilhelms mit Napoleon nach der Schlacht bei Sedan. Neuerdings brachte er die Genrebilder: Tanz im Freien und Jagd auf einen Wolf.

Wittig, 1) Friedrich August, Bildhauer, geb. 22. März 1826 zu Meißen, trat 1843 in das Atelier von Rietschel in Dresden, ging als Pensionär der sächsischen Regierung 1849 nach München und bald nachher nach Rom, wo sich seine künstlerische Richtung nach den Werken der alten Kunst entschieden ausbildete und zuerst in der bereits 1852 begonnenen Gruppe: Hagar und Ismael zum Ausdruck kam (1854 in Gips, im Museum zu Leipzig; 1871 in Marmor, Nationalgallerie in Berlin). Sie fand des damals nach Rom gekommenen Cornelius vollen Beifall und begründete seinen Ruf. Unter seinen übrigen Werken idealen Inhalts, teils aus der antiken Mythologie, teils aus der Bibel, sind als die hauptsächlichsten zu nennen: der Raub des Hylas, die Gruppe: Siegfrieds Abschied von Kriemhild (Bronze), eine Charitas, eine Lurlei, eine Grablegung Christi (Relief in der Kirche zu Dönhofstädt, Ostpreußen), das Relief für das Frontispiz des Stadttheaters in Riga; unter seinen Büsten namentlich die kolossale von Cornelius (Bronze, Nationalgallerie), die Bronzebüste W. v. Schadows in Düsseldorf und als seine neueste Arbeit die Marmorstatue von Carstens in der Vorhalle des Alten Museums. Alle seine Gruppen und Reliefs zeigen die reinste klassische Formengebung und eine von Ernst und Würde durchdrungene Auffassung. 1864 folgte er einem Ruf nach Düsseldorf, wo er an der Akademie eine Bildhauerschule ↔ begründete. Er ist Mitglied der dortigen Akademie u. der von Carrara.

2) Hermann Friedrich, Bildhauer, geb. 26. Mai 1819 zu Berlin, war Schüler der dortigen Akademie, besuchte das Atelier von Tieck, setzte seine Studien 1846-48 in Italien und 1867 zu Paris fort. Die übrige Zeit lebte er in Berlin, wo er zahlreiche plastische Werke, teils ideale Kompositionen in Gruppen und Einzelfiguren, teils Bildnisse hervorragender Personen, schuf. Für das Giebelfeld der Nationalgallerie führte er nach dem Entwurf von Moritz Schultz die Gruppe der Germania als Beschützerin der bildenden Künste aus und für die Königsbrücke in Berlin den Abschied des in den Kampf ziehenden Kriegers von seiner Gattin.

Wittkamp, Johan Bernard, belg. Historienmaler, geb. 29. Sept. 1820 zu Riesenbeck (Westfalen), kam 1830 nach Delft, wo er den ersten Zeichenunterricht erhielt, und ging 1836 nach Rotterdam, wo er den Maler Wilhelm Hendrik Schmidt zum Lehrer hatte. 1840 bezog er die Akademie in Antwerpen, wurde Schüler von de Keyser und machte 1853 eine Studienreise nach Frankreich, Italien, der Schweiz und Deutschland. Unter seinen Kompositionen von tiefem Gefühl und trefflicher Charakteristik, aber nicht immer gelungenem Kolorit sind die bedeutendsten: sein Debüt (1845): die Überwinterung der Holländer auf Nowaja Semlja 1596, das ihm die goldne Medaille einbrachte, der Gefangenwärter (1850, Museum in Gent), Hugo Grotius' Ankunft in Rostock (1851, Privatbesitz in Bremen). Rückkehr der Holländer von Nowaja Semlja (1854), König Lear, Romeo und Julie, Johannes Parricidas Flucht über die Alpen, die Frauen von Crèvecoeur (1857), Parisina (nach Byron, 1876) u. a. Er erhielt zahlreiche Medaillen.

Wolff, 1) Adolf, Architekt, geb. 1832 zu Eßlingen, besuchte das Polytechnikum in Stuttgart, arbeitete dann im Bureau des Professors Breymann, der ihn beim Bau der neuen Synagoge verwendete. Nach dessen Tod (1859) erhielt er die Selbstleitung des Baues, bereiste nach Vollendung desselben Deutschland, Belgien

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 564.