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Cloaca congentia – Clodt von Jürgensburg
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Clivia'
gelblichen Blüten (s. Tafel: Warmhauspflanzen, Fig. 2). Man hat von
ihr zahlreiche durch größere und lebhafter gefärbte Blumen sich auszeichnende Varietäten gezogen, die zu
den beliebtesten Zierpflanzen der temperierten Gewächshäuser gehören und auch im Zimmer gut gedeihen.
C. nobilis Lindl.
(Himantophyllum Aitoni Hook.) hat kleinere hängende, röhrenförmige,
scharlachrote Blüten. Die Pflanzen gedeihen am besten in einem nahrhaften schweren Boden und werden
durch Samen und Teilung vermehrt.
Cloaca congenĭta
(lat.), angeborene Kloakenbildung, d. h. abnorme Ausmündung des Mastdarms in die Harn- und
Geschlechtsorgane mit oder ohne Verschluß des Afters (Atresia ani).
Clodĭa, eine der drei Schwestern des
Publius Clodius (s. d.) Pulcher, war durch Schönheit
ausgezeichnet, aber durch ihre Sittenlosigkeit berüchtigt. Ihren Gemahl, Quintus Metellus Celer, der
60 v. Chr. Konsul war und das Jahr darauf starb, soll sie vergiftet haben. Als sie ihren Liebhaber, den
Marcus Cälius Rufus, aus Rache, weil er sie verlassen hatte, anklagen ließ, er habe sie zu vergiften versucht,
verteidigte Cicero diesen in einer noch erhaltenen Rede. C. ist identisch mit der von Catullus geliebten und in
seinen Gedichten gefeierten Lesbia.
Clodĭus Pulcher, Publius, aus dem patricischen
Geschlecht der Claudier, spielte bei den innern Unruhen, die dem Sturz des röm. Freistaates vorangingen,
eine bedeutende Rolle. Im Mithridatischen Kriege wiegelte er die Soldaten seines Schwagers Lucullus
gegen ihren Feldherrn auf und beraubte diesen dadurch der Frucht seines Sieges. Er begab sich hierauf
nach Cilicien. Vom dortigen Statthalter Qu. Marcius Rex, der ebenfalls sein Schwager war, zum Befehlshaber
einer Flotte ernannt, geriet er in die Gewalt von Seeräubern. Als diese ihn aus Furcht vor Pompejus
freigelassen hatten, ging er nach Syrien. Auch hier erregte er Unruhen und hätte dabei sein Leben beinahe
eingebüßt. In Rom klagte er 65 v. Chr. den Catilina wegen Erpressungen an, ließ sich aber von ihm
bestechen und bereicherte sich selbst im folgenden Jahre in Gallien auf die unrechtmäßigste Weise. In
Catilinas Verschwörung war er nicht verwickelt. Als die vornehmsten Frauen 62 das Fest der Bona Dea im
Hause des damaligen Prätors Julius Cäsar feierten, mit dessen Gemahlin Pompeja C. P. in sträflichem
Verhältnis stand, hatte er sich bei dieser Feier, bei welcher die Gegenwart von Männern verpönt war, als
Frau verkleidet, eingeschlichen, war entdeckt worden, aber entflohen. Als C. P. 61 wegen Verletzung der
Religion öffentlich belangt ward, sprach und zeugte Cicero, von C. P. gereizt, gegen ihn; trotzdem ward
C. P. freigesprochen, und ging nun als Quästor nach Sicilien. Um Volkstribun werden zu können (was nur
Plebejern möglich war), ließ er sich von einem Plebejer adoptieren und erhielt mit Unterstützung Cäsars für
das J. 58 auch wirklich das Tribunat. Durch verschiedene von ihm eingebrachte Gesetze versuchte er jetzt
die Macht der Senatspartei zu schwächen, während er durch ein weiteres Gesetz, das unentgeltliche
Verteilung von Getreide an das Volk anordnete, die Gunst des letztern sich gewann. So gelang es ihm schon
im April 58, Cicero ins Exil zu treiben; das Haus desselben auf dem Palatin wurde von den Banden des C. P.
niedergebrannt, ↔ seine Villen verwüstet. Auch Cato wurde auf seine Veranlassung von
Rom entfernt. Durch die Beseitigung dieser zwei einflußreichen Republikaner hatte C. P. den Triumvirn einen
Dienst geleistet; er verfeindete sich aber gleich darauf auch mit Pompejus, den er durch seine Banden
hinderte, auf dem Forum oder im Senat zu erscheinen, ja eine Zeit lang geradezu in seinem Hause belagern
ließ. Als zu Anfang des J. 57 der Konsul Lentulus Spinther im Senat die Rückberufung Ciceros beantragte,
gelang es C. P., die Ausführung der Sache längere Zeit zu verhindern; seine bewaffneten Banden und die
der Gegner, unter Führung des Tribuns T. Annius Milo, bekämpften sich in der Stadt selbst, und erst im
August konnte durch die Komitien Ciceros Rückkehr beschlossen werden. Im J. 53, als C. P. und Milo, der
eine um die Prätur, der andere um das Konsulat sich bewarben, begann der Straßenkampf mit erneuter
Heftigkeit, sodaß die Haltung von Wahlkomitien unmöglich ward und das J. 52 begann, ohne daß Rom
Konsuln oder Prätoren hatte. Am 19. Jan. begegnete C. P. auf der Appischen Straße unweit Bovillä dem
Milo, und zwischen den Gefolgen beider entstand sofort Streit. Dabei ward C. P. ermordet. Sein Leichnam
ward nach Rom gebracht. Dort trug ihn zuletzt das Volk in die hostilische Kurie und verbrannte ihn hier,
wobei die Kurie und die nahe gelegene Basilica Porcia in Feuer aufgingen.
Clodius, Christian Aug., Philosoph und Dichter, geb. 1738 zu Annaberg in
Sachsen, studierte in Leipzig Theologie, wurde 1760 außerord., 1764 ord. Professor der Philosophie
daselbst, erhielt 1782 den Lehrstuhl der Dichtkunst und Beredsamkeit und starb 30. Nov. 1784. Seine
Dichtungen, darunter das Lustspiel «Medon, oder die Rache des Weisen», sind schwülstig und doch
nüchtern. Goethe hat ihn als Gelegenheitsdichter in dem Gedicht an den Kuchenbäcker Händel in Leipzig
parodiert. Seine «Versuche aus der Litteratur und Moral» (4 Stücke, Lpz. 1767–69) und
«Neue vermischte Schriften» (6 Bde., ebd. 1780–87) enthalten sowohl Dichtungen als Prosaarbeiten.
Auch sein Sohn Christian August Heinrich C., geb. 21. Sept. 1772 zu
Altenburg, seit 1800 außerord., seit 1811 ord. Professor der praktischen Philosophie zu Leipzig, gest.
daselbst 30. März 1836, hat zugleich als Philosoph und als Dichter gewirkt. Während sein
«Entwurf einer systematischen Poetik» (2 Bde., Lpz. 1804) noch stark unter Kants Einfluß steht, nähert er
sich im «Grundriß der allgemeinen Religionslehre» (ebd. 1808) und in
«Gott in der Natur, in der Menschengeschichte und im Bewußtsein» (4Bde., ebd. 1818–22) dem
Standpunkt F. H. Jacobis. Auch sein Roman «Fedor, der Mensch unter Bürgern» (2 Bde., ebd. 1805)
verfolgt philos. Tendenzen. Er übersetzte Lafontaines «Fabeln» (2 Bde., ebd. 1803), gab Seumes Werke
und Klopstocks Nachlaß beraus. Sein allegorisches Gedicht: «Eros und Psyche» erschien erst nach seinem
Tode (mit einem Vorworte von Crusius, ebd. 1838).
Clodt von Jürgensburg, Peter Karlowitsch, Baron, russ. Bildhauer, geb.
29. Mai 1805, besuchte die Artillerieschule in Petersburg und wurde Offizier, nahm aber bald seinen
Abschied, war Schüler der Petersburger Kunstakademie und widmete sich eifrig dem Studium des Pferdes.
Sein erstes Hauptwerk waren die Rosse der Quadriga auf der 1838 errichteten Triumphpforte in Petersburg.
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 384.
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