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Merck's Warenlexikon

Autorenkollektiv, Verlag von G. A. Gloeckner, Leipzig, Dritte Auflage, 1884

Beschreibung der im Handel vorkommenden Natur- und Kunsterzeugnisse unter besonderer Berücksichtigung der chemisch-technischen und anderer Fabrikate, der Droguen- und Farbewaren, der Kolonialwaren, der Landesprodukte, der Material- und Mineralwaren.

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Chrysopal - Eier

Chrysopal, s. v. w. Chrysoberyll (s. d.).

Codöl, s. v. w. Patentöl (s. Harzöl).

Corks, s. Butter.

Crevettes, s. Garneelen.

Daghistan, s. Teppiche.

Dänischweiß, feine geschlämmte Kreide, die von den Inseln Moën und Fünen in den Handel kommt. - Zoll: S. Tarif Nr. 5 i.

Darmsaiten. Zoll: Zusammengedrehte Stricke oder Schnüre für Spinnräder, Drehbänke u. dgl. Nr. 21 c.

Dauben, s. Faßdauben.

Deggut, s. v. w. Birkenteer (s. d.).

Delfter Ware, Tafelgeschirr aus Fayence in naturgetreuer Nachahmung von Küchengewächsen, Hühnern u. s. w., wird jetzt in allen Thonwarenfabriken fabriziert, früher nur in der niederländischen Stadt Delft (Südholland) unter dem Namen Delfterzeug. - Zoll: S. Tarif Nr. 38 c 1 und 2.

Diamantfarbe, aus fein gemahlenem Graphit mit Leinölfirnis bestehend, dient als Anstrichfarbe des Eisens zum Schutze gegen Rost. - Zoll: S. Tarif Nr. 5 e.

Diaphanbilder oder Lithophanien sind Platten aus Biskuitporzellan (vergl. Porzellan, S. 438), in denen bei durchscheinendem Lichte das Bild infolge dünnerer und daher hellerer und dickerer und deshalb dunklerer Stellen des Porzellans hervortritt. Sie werden zu Lichtschirmen, Fensterbildern u. s. w. verwendet. - Zoll: S. Tarif Nr. 38 d 1 und 2.

Dikafett, s. Adika.

Dinaskristall, eine feuerfeste Zementsorte (vergl. Zement). - Zollfrei.

Drusenschwarz, s. v. w. Frankfurter Schwarz (vergl. Rebenschwarz). - Zollfrei.

Dualin, ein aus Nitroglycerin (s. d.) und besonders dazu präparierten Sägespänen bereiteter Sprengstoff. - Zoll s. Tarif Nr. 5 e.

East Rivers, s. Austern.

Eier. Die Eier produzierenden und exportierenden Hauptländer sind Frankreich, Italien, Österreich-Ungarn und Rußland, während Deutschland und England als E. konsumierende und einführende Länder in erster Linie zu nennen sind.

Ausfuhrländer:

^[Liste]

Italien 1873 54770 Meterztr.

1880 250969 "

1881 218309 " im Werte von 28,4 Mill. Frcs.

Frankreich 1880 214100 " 29,98 "

1881 210500 " 29,47 "

(Frankreichs Ausfuhr, die im Jahre 1875 noch 344200 Meterztr. im Werte von 46,26 Mill. Frcs. betrug, ist in stetem Rückgange begriffen, was in erster Linie der immer mehr anwachsenden Konkurrenz Italiens und Österreich-Ungarns zuzuschreiben ist.)

^[Liste]

Österreich-Ungarn 1880 272628 Meterztr. brutto

1881 296628 "

Rußland 50-70000 Meterztr. jährlich im Durchschnitt.

Einfuhrländer:

^[Liste]

Großbritannien 1880 747,3 Mill. Stück im Werte von 44,6 Mill.-Mk.

1881 756,7 Mill. Stück im Werte

von 46,4 Mill. Mk.

(Frankreich, Italien und Österreich-Ungarn sind durch Vermittelung des deutschen und französischen Zwischenhandels die Hauptlieferanten für den englischen Bedarf.)

^[Liste]

Deutschland 1880 154394 Meterztr.

1881 148406 "

(Der oben angedeutete Zwischenhandel erhellt in seiner Bedeutung daraus, daß Deutschland 1880 26712 und 1881 19671, 1879 sogar 105000 Meterztr. E. wieder ausführte. Deutschlands Eierdurchfuhr allein von der österreichischen Grenze nach England via Hamburg wird auf 160000 Meterztr. jährlich veranschlagt. Der eigene Verbrauch Deutschlands an eingeführten Eiern wird auf 12 Mill. Mk. im Werte geschätzt, es deckt also um diesen Betrag die Produktion nicht den Konsum). Nicht allein das Gewicht der E. richtet sich nach den verschiedenen Rassen der Hühner, sondern auch die prozentische Zusammensetzung der E. ist verschieden, so hat z. B.

Schale Eiweiß Eigelb

das elsässische Huhn 11,60 55,10 33,30

Crève-coeur-Huhn 11,60 55,01 33,33

Cochinchmahuhn 13,50 49,00 37,50

Zwerghuhn 10,45 55,04 34,55

Landhuhn 12,65 55,40 32,00.

Wie sachgemäß und gerecht der Verkauf der E. nach Gewicht und wie allein durch denselben Ware und Preis in ein richtiges Verhältnis zu einander zu bringen wäre, ergibt sich aus folgender Berechnung: die besten E. haben ein Durchschnittsgewicht von etwa 75 g pro Stück, die zweite Sorte wiegt etwa 60 g und die geringste etwa 48 g pro Stück. Ein Schock (zu 60 gerechnet) der besten Sorte wöge demnach 4500 g, der zweiten 3600 g, der letzten 2880 g. Da nun bei dem bisherigen Verkaufe nach Stück der Preis ohne Rücksicht auf das Gewicht festgesetzt wird, so ergibt sich, daß man beim Einkaufe eines Schockes der zweiten Sorte 900 g = 15 Stück E. und bei der letzten Sorte 1620 g = 33 Stück E. gegen die beste Sorte verliert. Dazu würde noch kommen, daß man bei der zweiten und letzten Sorte noch einen größeren, wertlosen Teil an Eierschalen erhält, als bei der besten Sorte, wodurch bei der zweiten Sorte noch etwa 2½ Stück, bei der dritten fast 4⅓ Stück E. eingebüßt werden. Zur Konservierung eignen sich die im Frühjahr (März und April) und August und September gelegten E. am besten; die verschiedenen Arten der Konservierung beruhen auf dem Grundsatze, die Porosität der Schalen aufzuheben, damit der Sauerstoff der Luft nicht in das Innere treten und eine Zersetzung desselben veranlassen kann. Da nur ganz frische E. haltbar sind, ist es von Wichtigkeit, beim Einkaufe die Ware in dieser