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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Newbridge; New Brighton; New Britain; New Brunswick; Newburg; Newburgh; Newbury; Newburyport; Newcastle

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Newbridge - Newcastle.

nach Kalifornien und Oregon, 1857 den Leutnant Ivis nach dem Colorado und 1859 eine Expedition nach dem San Juan und obern Colorado. 1866 wurde er Professor der Geologie am Columbia College in New York, 1869 Staatsgeolog von Ohio, 1870 Präsident des Lyceum of natural history in New York. Er schrieb: "The geology, botany and zoology of North California and Oregon".

Newbridge (spr. njuhbriddsch), Marktstadt in der irischen Grafschaft Kildare, nahe beim stehenden Lager auf dem Curragh (s. d.), mit Kaserne, Abteiruine und (1881) 3372 Einw.

New Brighton (spr. nju breit'u), 1) Stadt im nordamerikan. Staat New York, auf Staten Island, beliebtes Seebad und Sommerfrische, mit (1880) 12,679 Einw.-

2) S. Wallasey.

New Britain (spr. nju brittan), Stadt im nordamerikan. Staat Connecticut, 10 km von Hartford, hat ein Lehrerseminar, Fabrikation von Kurz- und Strumpfwaren und (1880) 11,800 Einw.

New Brunswick (spr. nju bronnswick), brit. Provinz, s. Neubraunschweig.

New Brunswick (spr. nju bronnswick), Stadt im nordamerikan. Staat New Jersey, am schiffbaren Raritan, den ein 67 km langer Kanal mit dem Delaware verbindet, hat teilweise noch enge Straßen. Unter den öffentlichen Gebäuden ragen hervor: die kath. Kathedrale, das 1770 gegründete Rutger's College (eine landwirtschaftliche und polytechnische Schule), das theologische Seminar der Reformierten (Herzog Hall) und die Freimaurerhalle. Die Stadt hat (1885) 18,258 Einw. Die Industrie ist bedeutend und erzeugt namentlich Kautschuk- und Strumpfwaren.

Newburg (spr. njühbörk), Hauptstadt der Grafschaft Orange im nordamerikan. Staat New York, am Hudson, 100 km oberhalb New York, hat ein Seminar der Presbyterianer, Baumwoll- und Wollmanufakturen, Lederfabrikation, Maschinenbau und (1880) 18,049 Einw. N. wurde 1709 von Pfälzern gegründet und während des Revolutionskriegs oft genannt. Nach Beendigung des Kriegs wurde hier die amerikanische Armee 23. Juni 1783 entlassen.

Newburgh (spr. njühboro), Seestädtchen in der schott. Grafschaft Fife, am Firth of Tay, mit Ruinen der Lindores-Abtei und (1881) 1852 Einw.

Newbury (spr. njuhböri), Stadt in Berkshire (England), am Kennet, hat eine restaurierte got. Kirche aus der Zeit Heinrichs VII., ein litterarisches Institut mit Museum, eine Lateinschule und (1881) 10,144 Einw. Hier 20. Sept. 1643 unentschiedene Schlacht zwischen den Parlamentstruppen unter dem Grafen Essex und den Truppen des Königs Karl I.; in einer zweiten, 27. Okt. 1644, zwischen denselben Parteien wurde der König geschlagen. Dabei Donnington Castle, in welchem Chaucer den Rest seiner Tage zubrachte, und Shaw House, das schönste Schloß der Grafschaft aus der Zeit Elisabeths.

Newburyport (spr. njuhboriport), Stadt im nordamerikan. Staat Massachusetts, in malerische Lage an der Mündung des Merrimac in den Atlantischen Ozean, hat einen großen, aber durch eine Barre nicht leicht zugänglichen Hafen, Handel (Einfuhr 1886-87: 6051 Dollar, Ausfuhr 1140 Doll.), Fischerei, eine Universität für neuere Sprachen und (1885) 13,716 Einw. Die Stadt war früher bedeutender, und viele der ältern Häuser sind historisch interessant.

Newcastle (spr. njühkassl), 1) Stadt in der brit. Provinz Neubraunschweig (Nordamerika), am Miramichi, oberhalb Chatham, für größere Schiffe zugänglich, mit Sägemühlen und (1881) 4209 Einw. -

2) Stadt im W. des nordamerikan. Staats Pennsylvanien, Grafschaft Lawrence, am Chenango (Nebenfluß des Ohio), mit lebhaftem Handel und (1880) 8418 Einw. -

3) Stadt im nordamerikan. Staat Delaware, am Delawarefluß, 10 km unterhalb Wilmington, mit Maschinenfabrik und (1880) 3700 Einw. -

4) Hafenstadt in der britisch-austral. Kolonie Neusüdwales, an der Mündung des Hunter in den Stillen Ozean und Ausgangspunkt der Eisenbahnlinie N.-Tamworth, mit (1881) 15,595 Einw., hat ein Theater, 6 Banken, große Docks, Werften und Elevatoren und ist der Verschiffungshafen für sämtliche Produkte des Hunterdistrikts, namentlich für Steinkohle (1885: 2,113,372 Ton.), und der zweite Hafen der Kolonie. 1885 liefen 669 Schiffe von 452,946 T. ein und 1047 Schiffe von 722,865 T. aus. Zwei Dampferlinien verkehren regelmäßig zwischen N. und Sydney. Der Hafen, zu welchem 118 Schiffe von 15,473 T. gehören, ist neuerdings befestigt worden. N. ist Sitz eines deutschen Konsuls.

Newcastle (spr. njukássl), 1) Thomas Pelham Holles, Herzog von, brit. Staatsmann, geb. 21. Juli 1694 aus einer alten Familie, ward nach dem Tod seines mütterlichen Oheims John Holles, der ihn adoptiert hatte, 1711 Erbe von dessen Besitzungen. Da er zur Whigpartei und zu den eifrigsten Anhängern des Hauses Hannover gehörte, ward er von Georg I. bei dessen Thronbesteigung 1714 zum Grafen von Clare, 1715 zum Marquis von Clare und Herzog von N. und, nachdem er den von den Anhängern der Stuarts und den Tories gegen den König erregten Aufstand gedämpft hatte, 1717 zum Lord-Kammerherrn des königlichen Hauses erhoben. 1731 ward er Staatssekretär. Auch bei Georg II. stand er in hoher Gunst. 1748 war er Kanzler der Universität Cambridge, 1750 begleitete er den König als erster Staatssekretär nach Hannover und ward 1754 Oberschatzmeister. Nach Georgs II. Tod zog er sich ins Privatleben zurück, trat zwar 1765 von neuem als Geheimsiegelbewahrer ins Ministerium, aber noch in demselben Jahr wieder zurück und starb 17. Nov. 1768. Da er kinderlos war, so ging der Titel eines Herzogs von N. auf Grund einer Verleihung von 1756 auf seinen Neffen Henry Fiennes-Clinton, neunten Grafen von Lincoln, geb. 1720, gest. 1794, über.

2) Henry Pelham Fiennes, vierter Herzog von, geb. 30. Jan. 1785, zu Eton erzogen, ging kurz nach dem Frieden von Amiens mit seiner Mutter nach Frankreich, wo er beim Wiederausbruch des Kriegs von Napoleon I. zurückgehalten ward und erst 1807 seine Freiheit erhielt. Von streng konservativen Gesinnungen, trug er viel dazu bei, daß das Oberhaus 7. Okt. 1831 die erste Reformbill verwarf, weshalb einige Tage darauf bei einer Volksemeute sein Schloß zu Nottingham niedergebrannt und bald darauf auch sein Londoner Stadthaus vom Pöbel angegriffen wurde. Nachdem die Reformbill durchgegangen, zog er sich vom politischen Leben zurück, ward 1839 wegen eines beleidigende Schreibens an den Lord-Kanzler seines Amtes als Lord-Lieutenant der Grafschaft Nottingham enthoben und starb 12. Jan. 1851 in Clumber Park.

3) Henry Pelham Fiennes-Pelham-Clinton, fünfter Herzog von, ältester Sohn des vorigen, geb. 22. Mai 1811, studierte zu Oxford und trat 1832 unter dem Namen Lord Lincoln als Abgeordneter für Süd-Nottinghamshire ins Unterhaus, schloß sich Peel an, unter dem er vom Dezember 1834 bis April 1835 Lord des Schatzes war und im September 1841 das Amt eines Oberkommissar der Wäl-^[folgende Seite]