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Sieben Dörfer - Siebenjähriger Krieg.
rende von S., auf Grund des kaiserlichen Reskripts vom 3. Okt. 1848 dem ohnehin des Amtes enthobenen ungarischen Ministerium offen den Gehorsam aufkündigte, entbrannte der Bürgerkrieg. Die Walachen ergriffen unter Anführung des Advokaten Janku gleichfalls die Waffen zu dem abgesprochenen Zweck der Unterstützung der Kaiserlichen und der Vernichtung der Rebellen. Es entbrannte der furchtbarste Rassenkrieg, und infolge desselben war schon gegen Ende 1848 fast ganz S. durch den General Puchner und den Korpsführer Urban der österreichischen Gewalt wieder unterworfen. Aber Bem gewann das Land, wenigstens zum größten Teil, wieder für die ungarische Revolution. Auch den russischen Hilfstruppen, die im Februar 1849 in S. einrückten, gegenüber bedeckte sich Bem mit Ruhm, mußte aber zuletzt der Übermacht weichen. Durch die Reichsverfassung vom 4. März 1849 erhielt S. seine frühere Selbständigkeit wieder, so daß es in die Reihe der andern Kronlande eintrat. Die siebenbürgische Militärgrenze, zwischen S. und der Walachei, 5600 qkm mit ca. 160,000 Einw., wurde 1851 aufgelöst, indem die Regimentsbezirke derselben der Zivilverwaltung überwiesen wurden. Durch das Patent vom 20. Okt. 1860 wurden auch die alte Verfassung Siebenbürgens und die siebenbürgische Hofkanzlei wiederhergestellt. 1863 trat der nach einem neuen Gesetz gewählte Landtag in Hermannstadt zusammen und beschloß, die Februarverfassung anzuerkennen und den österreichischen Reichsrat zu beschicken. Jedoch unter Belcredi wurde 1865 das alte Wahlgesetz insoweit wiederhergestellt, als es das Übergewicht der Magyaren im Landtag bewirkte, welcher 1866 die Union mit Ungarn beschloß. Dieselbe wurde auch durch königliches Reskript vom 17. Febr. 1867 thatsächlich vollzogen, die siebenbürgische Hofkanzlei aufgehoben und im Juni der Landtag durch Reskript aufgelöst. S. wurde eine ungarische Provinz, die im Reichstag durch 75 Abgeordnete aus direkter Wahl vertreten ist; der Landtag fiel weg, die Verwaltung wurde neu organisiert. Am 1. Jan. 1868 wurde auch der oberste Gerichtshof in Klausenburg aufgehoben und das Land in Komitate eingeteilt, wobei auch die Autonomie des sächsischen Königsbodens beseitigt wurde. Seitdem sind die Magyaren bemüht, das Land zu magyarisieren, indem sie die frühern Gesetze über die Geltung der Landessprachen (der deutschen und rumänischen) beseitigten und ihm ihre Sprache aufnötigten; namentlich ward das den Sachsen seit ihrer Einberufung staatsrechtlich gewährleistete Partikularrecht Schritt vor Schritt aufgehoben, über ihr Vermögen nach Willkür verfügt und ihren Schulen die magyarische Sprache aufgezwungen. Vgl. Teutsch, Geschichte der Siebenbürger Sachsen (2. Aufl., Leipz. 1874, 2 Bde.); Maurer, Die Besitzergreifung Siebenbürgens (Landau 1875); Reißenberger, Übersicht der bisherigen Forschungen über die Herkunft der Sachsen (1878); "Der Revolutionskrieg in S. in den Jahren 1848 und 1849" (Leipz. 1863-64); "Urkundenbuch zur Geschichte Siebenbürgens" (hrsg. von Firnhaber und Teutsch, Wien 1857); "Monumenta comitialia regni Transsylvaniae" (hrsg. von Szilágyi, Pest 1880 ff.); "Siebenbürgische Chronik des Schäßburger Stadtschreibers Georg Kraus 1608-65" (Wien 1862-64, 2 Tle.); "Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde" (Hermannst., seit 1843).
Sieben Dörfer, in Ungarn, s. Hosszufalu.
Siebengebirge, kleines vulkanisches Gebirge auf dem rechten Rheinufer, das sich Bonn gegenüber in dem Winkel, welchen Rhein und Sieg durch ihren Zusammenfluß bilden, in der Nähe von Königswinter als nordwestliche Vormauer des Westerwalds erhebt und landschaftlich zu den schönsten Partien der Rheinufer gehört. Auf dem kleinen Raum von ca. 50 qkm ist hier eine Fülle hoher und schroffer Basalt-, Trachyt- und Dolomitkegel, aus der Grauwacke aufragend, zusammengedrängt, unter denen vorzugsweise sieben Berge imponierend hervortreten, zunächst als die vordere Reihe: der steile Drachenfels (325 m), unmittelbar am Rhein, der Petersberg (334 m), dicht daneben, mit einer Wallfahrtskapelle des heil. Petrus, und die Wolkenburg (328 m), ein abgestumpfter Bergkegel, durch einen Bergrücken (das Röpekämmchen) mit dem Drachenfels zusammenhängend; sodann als hintere, vom Rhein entfernte Reihe: der Ölberg (464 m), der höchste Gipfel und beschwerlich zu ersteigen, die Löwenburg (459 m), der Lohrberg (440 m) und der Nonnenstromberg (337 m). Die Burgen, deren Ruinen mehrere der Gipfel schmücken, stammen fast alle aus dem 12. Jahrh. und waren feste Schlösser der Kölner Erzbischöfe. Im Hintergrund des reizenden Heisterthals liegt die Klosterruine Heisterbach (s. d.). Der Trachyt des Gebirges wird in großen Steinbrüchen gewonnen und in Königswinter zu Bausteinen verarbeitet; der Kölner Dom ist vorzugsweise aus diesem Gestein erbaut. Vgl. v. Dechen, Geognostische Führer durch das S. (Bonn 1861); v. Lasaulx, Wie das S. entstand (Heidelb. 1884).
Sieben gegen Theben, nach der griech. Sage die sieben Helden, welche an dem Kriegszug gegen Theben teilnahmen, den Polyneikes ins Werk setzte, als dieser und sein Zwillingsbruder Eteokles nach dem Tod ihres Vaters Ödipus um die Herrschaft von Theben in Streit gerieten (s. Eteokles).
Siebengestirn, s. Plejaden.
Siebenjähriger Krieg. Die Ursache des Kriegs war der Wunsch der Kaiserin Maria Theresia von Österreich, das in den Schlesischen Kriegen (s. d.) an Preußen verlorne Schlesien wiederzugewinnen. Ihr schloß sich die Kaiserin Elisabeth von Rußland an, welche wegen beißender Witze über ihre Person gegen Friedrich II. äußerst erbittert war. Auch in Frankreich, das bisher stets Gegner Österreichs und noch in den Schlesischen Kriegen mit Preußen verbündet gewesen war, trat unter dem Einfluß der Pompadour und ihres Günstlings, des Ministers Bernis, ein Umschwung ein, der von Kaunitz, der für einige Zeit die Gesandtschaft in Paris übernahm, eifrig befördert wurde. Als Friedrich II. 16. Jan. 1756 mit England, das wegen der Kolonien in Nordamerika mit Frankreich im Streit lag, den Vertrag von Westminster zum Schutz Hannovers schloß, kam 1. Mai ein Schutzbündnis zwischen Österreich und Frankreich zu stande. Den dienstbeflissenen Vermittler bei diesen Verhandlungen bildete der sächsische Hof, an dem Graf Brühl zu den heftigsten Gegnern Friedrichs zählte. Dieser erhielt durch einen bestochenen sächsischen Kanzlisten, Menzel, von diesen Plänen Kunde. Bestimmteres erfuhr er aus den Berichten des niederländischen Gesandten in Petersburg, die ihm über den Haag zugingen und meldeten, daß Österreich und Rußland übereingekommen seien, ihn im Frühjahr 1757 anzugreifen. Er beschloß, sich entweder dagegen zu sichern, oder seinen Feinden zuvorzukommen, und ließ im Juni 1756 in Wien anfragen, ob die Kriegsrüstungen ihm gälten. Als man auf diese Frage eine ausweichende Antwort gab, forderte er das Versprechen, daß man weder in diesem noch im folgenden Jahr ihn angreifen werde. Da ihm dies 21. Aug. verweigert