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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Kunstbutter - Kuranden
nen, eine am Krioifluß, eine andre in Epsuneb, wo er Tappenbeck zurückließ, als er selbst krank nach Europa zurückkehrte. Als abe»r Tappenbeck bald danach ! starb, eilte K. sofort, obwohl noch nicht völlig hergestellt, seine Stelle einzunehmen, mußte aber sehr bald schwer leidend Europa wieder aufsuchen.
Kunstbutter, s. Butter < Id. 17). Kuntschang, Stadt in der chinesischen Provinz i Kansu, am Hoeiho, einem Nebenfluß des Hoangho, > am Fuß der Minschanberge, mit einer mächtigen Um- ^ fassungsmauer aus Ziegelsteinen, durch welche viele i Thore den Eingang gestatten, im Innern aber wäh-, rend des Dunganenaufstandes furchtbar verwüstet, , erholt sich indes, wenn auch langsam, mit 50,009 Einw. ^
Kupetzty. Johann, Maler. Seine Biographie^ schrieb A. Nyäri (Wien 1889).
Kupfer. Beim Schlammen der Kupfererze entstehen kupfervitriolhaltige Abwässer, welche gesammelt und entkupfert werden müssen. Der beim ^ Rösten der Kupfererze auftretende Kupferrauch enthält Metalldämpfe und schweflige Säure und wird ^ namentlich durch erstere (Blei, Zink, Arsen, Antimon) ^ schädlich. Wo Kupfererze mit Kochsalz geröstet wer-' den, entweicht sehr viel Salzsäure. Neuere Rüst- z Methoden, besonders solche, bei welchen die schweflige Säure auf Schwefelsäure verarbeitet wird, vermeiden j diese Schädigungen. Bei der Verarbeitung der Erze ! auf nassem Weg hat man es mit Säuredämpfen, ! Arsen- nnd Schwefelwasserstoff zu thun, gegen welche ^ durch gut schließende Apparate, Abzugsuorrichtungen :c. die Arbeiter zu schützen sind. Im übrigen ! treten bei der Gewinnung des Kupfers dieselben j Schädigungen auf wie bei der Gewinnung andrer Metalle. Akute Kupfervergiftungen kommen bei Arbeitern, welche mit K. oder seinen Verbindungen zu thun haben, sehr selten vor, und chronische Vergiftungen dürften häufig anf die das K. begleitenden Metalle zurückzuführen "sein. Jedenfalls hat das K. nnt der Häufigkeit der Schwindsucht unter den Uhrmachern der Schweiz nichts zu thun. Bei der Vereitung uon Kupfervitriolkommenschweflige Säureund Arsenwasserstoff in Betracht, und bei der Grünspanfabrikation leiden die Arbeiter besonders unter dem Grünspanstaub beim Mahlen, Sieben und Verpacken.
Staubdichte Apparate, Vorbinden von Schwämmen:e. sind unerläßlich, falls Ventilation zur Absaugung des Staubes nicht ausreicht. Der Staub soll auch Augenentzündungen hervorrufen.
^. des Handels enthält Antimon, Arsen, Blei, Eisen, Kobalt, Nickel, Sauerstoff, Schwefel, Silber, Wismut, Zinn :c. Zur Bestimmung der Verunreinigungen löst man eine Probedes Kupfersin Salpetersäure, versetzt die Lösung mit Schwefelsäure, verdampftbiszur Verjagung der überschüssigen Säure, fügt nach dem Erkalten Salpetersäure und Wasser zu, fällt aus der Lösung mit der genau erforderlichen Menge Salzsäure das Silber (dessen Menge in einer andern Probe vorher durch Abtreiben ermittelt war), filtriert nach 24 Stunden von dem aus Chlorsilber, Vleyulsat, Antnnonverbindungenbestehenden Niederschlag (I) ab, wäscht aus, verdampft das Filtrat und fällt daraus elektrolytisch das K., welches mit Wasser, Alkohol und Äther abgespült, getrocknet und gewogen wird. Ebenso wird das auf der positiven Elektrode abgeschiedene Bleisuperoxyd abgespült, getrocknet und gewogen. Das gefällte K. enthält die Gesamtmenge des Wismuts; es wird in Salpetersäure gelöst, die Lösung mit viel Salzsäure versetzt, gekocht, auf dem Wafferbad verdampft, bis der Rückstand braun gefärbt ist, tm5 /etzterer dcmn mit kochendem Wasser
Übergossen. Hierbei wird das Wismut als Oxychlorid gefällt, welches man durch Lösen in Salpetersäure, Fällen mit Ammoniumcarbonat, Auswaschen, Trocknen und Glühen in Wismutoxyd verwandelt. Die Flüssigkeit, aus welcher das K. gefällt wurde, verdampft man, bis nur noch wenig überschüssige Schwefelsäure ver Handen ist, löst den Rückstand in Salzsäure, filtriert (zur Beseitigung von Kieselsäure aus den Gefäßen), fällt durch Schwefelwasserstoff Arsen und Antimon. Diesen Niederschlag und den Nieder, schlag I schmelzt man mit Schwefel und Natriumcarbonat, laugt dann die Schmelze mit warmem Wasser aus und filtriert die Sulfide von Blei, Silber, Wismut, K. ab. Aus dem Filtrat fällt man durch Übersättigen mit Schwefelsäure Schwefelarsen und Schwefelantimon, welche man voneinander trennt und in pyroarsensaure Magnesia und Antimon trisulfid überführt. Der aus den Sulfiden von Blei, Silber, Wismut, K. :c. bestehende Niederschlag wird in Salpetersäure gelöst, dann fällt man Silber als Chlorsilber, Blei'als Sulfat, Wismut durch Ammoniumcarbonat, K. durch Elektrolyse. Zur Bestimmung von Eisen, Kobalt, Nickel verdampft man das Filtrat von Schwefelantimon und Schwefelarsen, kocht mit Salpetersäure und fällt das Eisen mit überschüssigem Ammoniak. Aus der ammoniakalischen Lösung fällt man 'Nickel und Kobalt elektrolytisch.
Zur Bestimmung des Kupferoxyduls im Garkupfer bringt man 1 ^^ des Metalls in eine Lösung von 2 F Silbernitrat, filtriert, sobald vollständige Zersetzung eingetreten ist, wäscht den Niederschlag, der aus Silber und basischem Kupfernitrat besteht, aus, löst ihn in Salpetersäure, fällt das Silber durch Salzsäure und bestimmt im Filtrat das K. Da sich 3 Kupferoxydul mit 6 Silbernitrat in der Weise umsetzen, daß 2 (^H^XOg und 2 Oi^Os entstehen, so" ergibt das im Filtrat gefundene K., mit 1,5 multipliziert, die Menge des als Oxydul vorhandenen Kupfers.
Kupfervitriol muß rein blau und gut kristallisiert sein, grünlicher Farbenton deutet auf beträchtlichen Eisengehalt. Löst man K. in Wasser, setzt Salzsäure hinzu, fällt das Kupfer vollständig durch Schwefelwasserstoff, filtriert und verdampft das Filtrat zur Trockne, so darf bei reinem K. kein fester Rückstand bleiben. Bleibt ein solcher, so kocht man einen Teil des Filtrats mit wenig Salpetersäure und fällt das Eisen durch überschüssiges Ammoniak, nach dem Übersättigen mit Essigsäure fällt Schwefelwasserstoffweißes Schwefelzink; man filtriert, neutralisiert mit Ammoniak und fügt Schwefelwasserstoff hinzu, wodurch Schwefelnickel gefällt wird. Aus dem Filtrat von letzterm fällt Ammoniak mit Natriumuhosvhat phosphorsaure Ammoniakmagnesia. Will man nur auf Eisen prüfen, so kocht man eine Lösung von K. mit etwas Salpetersäure und übersättigt nnt Ammoniak, wodurch Eisenhydroxyd gefällt wird. Die quantitative Untersuchung wird ähnlich ausgeführt. Oft genügt eine Kupferbestimmung; man löst das Salz in einer tarierten Platinschale, fügt etwas reines Zink in mäßigem Überschuß hinzu, läßt dies einwirken, bis das Kupfer vollständig gefällt ist, setzt dann Schwefelsäure zu, um das Zink zu lösen (wobei das Kupfer vollständig mit Flüssigkeit bedeckt sein muß), wäscht das Kupfer mit ausgekochtem Wasser, dann mit Alkohol und Äther, trocknet bei 100" und wägt.
*Kuranden (u. lat. cain, die Fürsorge), diejenigen, welche gerichtlich als unfähig zur eignen Vermögens-Verwaltung erklärt und deswegen unter Kuratel (s. Vormundschaft, Bd. 10) gestellt sind.
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