Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

520
Lang - Lanze
(Wanstes mit den .Händen in die Einführungsöffnung ! hineingreifen, nm angesauuneltes kurzes Stroh, Ähren 2c. zn entfernen, .vier empfiehlt sich die Anbringung eines vom Zuführungstisch etwa unter 20" ansteigenden Schuhbleches, das in einer Entfernung von 12 cm von der Schlagleistentrommel endigt, so dasi oer Arbeiter, wenn er das Ende des Bleches fühlt, doch noch immer mit der Hand von der Schlagwelle weit genug entfernt ist, um nicht von ihr beschädigt zu werden. Bei der Konstruktion von Wells ist ein bewegliches Speisebrett angeordnet; wird dasselbe an der Einlegestello durch eine übermäßige Menge Getreide oder durch einen aus versehen darauf geratenden Arveiter überlastet, so tippt es auf und verschließt dabei die Zugangsöffnnng zur Trommel. Bei Dampfdreschmaschinen sind zweckmäßig selbstthätige Einlegevorrichtungen anzubringen. Diese bestehen unter nnoerm aus einer Art Rechen mit langen, spitzen Zähnen, welche derart in schwingende Bewegung versetzt werden, daß sie vorgehend in das Getreide hineinfassen und es vorschieben, beim Rückgang jedoch über das Getreide hinwegstreichen. Bei Häckselschneidemaschinen sind die Messer gehörig zu verkleiden.
'Lang,6>Andrew,engl.Schriftsteller,geb.31.März
1844, studierte in Oxford und lebt gegenwärtig als Herausgeber von »I^on^m^n'^IVIlin^xiue« und Präsident der 1?s»1I< I.ore ^lx:ikt.v in London. Daneben ist e^ Professor (für gelegentliche Vorträge) an der schottischen Universität St. Andrews. Von seinen zahlreichen, durch Witz und Formbeherrschung ausgezeichneten, auf gediegenem Wissen beruhenden Schriften in Vers und Prosa erwähnen wir.- »Z^11^<l^ nt <M ^i'kne? (1872); das epische Gedicht »H^lku ot ^0)^(1883);' :><w5win inislm^tii^ (2.Aufl. 1885); »I^6tt6i'5 w llelui ^ntlwi'tt« (1886); »In tli6 ^vrmitz-1)^i'3>äi8e'. (1886); »NMi, lita^I aud ikli^iou« <^1887, 2 Bde.); l'i'inc^ I^i^io« (1889); >I.6lt?i'8 ni 1it6ratur<? (1889). Auch lieferte er mit andern eine Prosaübersetzung des Homer und leitet die Herausgabe des biographischen Sammelwerks Nn^liftn
V>'01'tjn08'.
Langeac, (188«) 3343 Einw.
Langenbcck, 2) Bernhard von, Mediziner. Seine Vorlesungen über Akiurgie ^^ gab Gluck heraus (Verl. 1888).
Langenberg, Flecken im Fürstentuni Neuß j. L., in schöner Lage an der Elster, hat eine evang. Kirche, eine .Kaltwasserheilanstalt und u^5,) 165)0 Einw.
Nahebei die Saline Heinrichshall.
^Langenhageu, Dorf im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis Hannover, hat eine evang. Kirche, eine Ioioteuanstalt und (1885) 93l) Einw.
Langer, 3) Hermann, Musitdiriaent, starb 8. Sept. 1889 in Dresden. Vgl. »Hermann L., ein Levensabriß^ (Leipz. 1889).
-Langrwiesen, Stadt in der schwarzburg-sondershäus. Oberherrschaft, Landratsamt Gehren, an der Ilm, am Thüringer Wald und an der Eisenbahn Ilmenau-Großbreitenbach, 451 in ü. M., hat eine evang. Kirche, Sägemühlen, Farbenfabrikation, eine Brauneisensteingr'ube und (i^85>) 2215 Einw.
Langogne, (1866) 3415 Einw.
Langon, (188^:) 3919 Einw.
^Langjon, Stadt im nördlichen Tongking, 20 km von der chinesischen Grenze, 5 km vom rechten Ufer des Songkikong, besteht aus einer von den Chinesen errichteten Citadelle mit Mauern aus Ziegelsteinen und Zäunen aus Bambusstäben, welche die Franzosen zerstörten, als sie 1885 nach langen und bluugen Kämpfen sich des Platzes bemächtigten, und
der Stadt Kilua, iu welcher belebte Märkte abgehalten werden, mit einer vielbesuchten Pagode. Die Franzosen haben Kilua durch vorgeschobene Werke gesichert und beabsichtigen, den Platz mit Tschu, dem Endpunkt der Dampfschiffahrt auf dem Loknanh, zu
verbinden.
-Lllttl M'erth von Simmern, Heinrich, ^reiherr von, Politiker, geb. 15. Nov. 1833 zu Hannover, besuchte die Gymnasien zu Rinteln und Lüneöurg, studierte in Heidelberg und Göttingen die Rechte, trat 1858 in den hannöverschen Staatsjustizdienst, den er aber schon 1861. wieder verlieh, unowidmetesichdann der Bewirtschaftung seiner Güter am Rhein und in Hannover, wo er Wichtringhausen und Landringhausen bei Hannover besitzt.' Schon 1862 Mitglied der großdeutschen Partei, war er seit der Annexion Hannovers ein eifriger Gegner der preußischen Herrschaft und ward von den welfisch Gesinnten im Wahlkreis Nienburg 1880 in den Reichstag gewählt. Auch litterarisch bekämpfte er Preußen; er schrieb: »Von 1806 bis 1866. Zur Vorgeschichte des neuen deutschen Reichs^ (Leipz. 1872); »Österreich und das Reich im Kampf mit der französischen Revolution 1790 -1797 (Berl. 1880, 2Bde.); Diedeutsch-Hannöversche Partei und die braunschweigische Fragen (Celle 1885); Von 1790 bis 1797. Der Revolütionskrieg im Licht unsrer Zeit' (Hannov. 1882) u. a.
Lanncr, Joseph, Tanzkomponist. Eine Gesamtausgabe seiner > Walzer für Pianoforte« besorgte Kremser (Leipz. 1889, 5 Bde.).
Lansdowne, Henry Charles Keith Patty Fitzmauriee, Marquis von, ward 1888 zum Vizekönig von Indien ernannt.
iianza, Giovanni, ital. Staatsmann. Vgl. Tavallini, (iwv. 1^. <?lli 8nmteiuiü(Tur. 1887,2Bde.).
Lanze. Die L., welche bei der Bevorzugung des Karabiners infolge der nach dem Krieg 1870/71 anerkannten Notwendigkeit einer Bewaffnung und Ausbildung der Reiterei für das Feuergefecht an Wertschätzung sehr verloren hatte, steigt neuerdings, nach dem Vorgang Deutschlands, im Ansehen. Man ist hier der Ansicht, daß für die schwere Schlachtenreiterei auch heute noch die L. die »Königin der Waffen sei, während dies sür die im Aufklärungsdienst zu ver wendenden Kavalleriedivisionen (leichte Reiter) von vielen bestritten wird. Nachdem man in Deutschland seit 1888 versuchsweise sämtliche Kürassierregimenter, welche gleichzeitig den Küraß ablegten, und zwei Husarenregimenter mit der L. bewaffnet hatte, ist 1890 die Bewaffnung der gesamten deutschen Kavallerie mit einer Stahlrohrlanze verfügt worden. Auch die Unteroffiziere führen fortan eine L., jedoch mit Adlerflagge, während die Lanzenflagge der Gemei nen weiß-schwarz (n i ch t schwarz-weiß) ist. In Österreich wurde die L. 1884 auch bei den Ulanen abgeschafft. In Italien führen nur die zehn LancieriregimenterdieL. Auchin Rußlandführendie Gardekürassiere, Husaren und Kosaken, jedoch bei allen nur> im ersten Gliede, die L. Frankreich,welchesnach1871 die L. aus der Armee abschaffte, steht jetzt im Begriff, dieselbe versuchsweise wieder einzuführen, und zwar soll ein Teil der Kavallerie, wie in Rußland, nur im ersten Glied, ein Teil in beiden Gliedern die L. erhalten.
Dieselbe wird aus Bambus gefertigt und ist 2,<>o oder 3,i5> in lang. Die deutsche L. wird von vielen für zu lang und zu schwer und eine Länge von 2 in für ausreichend gehalten. Man hat auch Lanzen aus Röhren von dünnem Stahlblech, welche sich fernrohrartig, ineinander schieben lassen, in Versuch genommen; sie können während des Nichtgebrauchs am Sattel be-