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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Minghetti - Miribel
cito koi^^an«, denen später dic ^artlis äklUadri-It"N0« und die ^aiw8 äe Don .lu^tc» Vlii^n^a« folgten, die sich sämtlich auch durch Schönheit der Schreibart auszeichnen. Später änderte er seine politische Gesinnung und ging nach der zweiten Restauration wieder nach Frankreich, wo er in seiner Hi8s/'ii'k ä6 1a revolution 68MA110I6 ä6 1820-23« (Par. 1825) und dem Examen Li-ßtieo cl6 1z>8 rkvo-1uc'ioii^8 äo Ns Miw« (das. 1828, 2Bde.) das System des aufgeklärten Absolutismus verteidigte. Auch ist er Verfasser des »Oic^ionalio ^O"At'«, n'c;<» v 66tnäi«> tico ä6 N^l,na ^^ I'oitu^i« (Madr. 1826-28, 11 Bde.). Er starb 1832.
Minghetti, Marco, ital. Staatsmann. Aus seinem Nachsatz erschien: »Niki ri (Ni'< Ii (Turin 1888ff.).
Minor, Jakob, Litterarhistoriker, geb. 15. April 1855 zu Wien, studierte daselbst seit 1874 und 1878 bis 1879 in Berlin Germanistik und Litteraturae. schichte, habilitierte sich 1880 an der Wiener Universität, wurde 1882 Professor an der^ccnäkniik «cikiitiKeo.i6tt6i'k!'i3.in Mailand, 1884 außerordentlicher Professor der deutschen Sprache und Litteratur an der Universität Prag und folgte 1885 einem Ruf an die Universität Wien, wo er 1888 zum ordentlichen Pro'essor ernannt wurde. Er schrieb: »Christian Felix Weiße« (Innsbr. 1880); »Studien zur Goethe-Philologie« (mit A. Sauer, Wien 1880); > Ioh.
Georg Hamann«(Frankf. 1881); »Die Leiche und Lieder des Schenken Ulrich von Winterstetten« (Wien 1882); »Die Schicksalstragödie in ihren Kauptver- ! kretern« (Franks. 1853); ^> Die deutsche Litteratur in Wien und Niederösterreich« (in dem Sammelwerk > Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild«, Bd. 1); »Zur Bibliograph und Quellen- ^ künde der österreichischen Litteraturgeschichte (in der ! »Zeitschrift für österreichische Gymnasien. 1886); ^Schiller, sein Leben und seine 5^'ke' (Berl. 1890, ^ Bd. 1). Auch gab er Werke von Friedrich und A. W. ^ Schlegel, Arnim, Brentano, Tieck :c. sowie zahlreiche ! Bände in Kürschners »Deutscher Nationallitteratur« und das "8p6(^u1um vitae lium^na.?« des Erzherzogs Ferdinand II. von Tirol (Halle 1889) heraus.
Mintjchau, Hauptort eines Distrikts in der chines.
Provinz Setschuan, am Prikiangfluß, gegen dessen Überschwemmungen die Stadt durch drei hohe Dämme gesichert ist, umgeben von einer hohen Mauer, hat hübsche Straßen mit zahlreichen Läden, in welchen Porzellanwaren, Seidenstoffe und Silberwaren feilgeboten werden, und nach Kreitner 70,000 Einw.
Miot de Melito (spr. mw), Andre Francois, Graf, franz. Staatsmann, geb. 1762, trat bei Ausbruch der französischen Revolution in die Nationalgarde zu Versailles und wurde in der Militärverwaltung angestellt. Von Robespierre abgesetzt und zur Verhaftung und Verurteilung bestimmt, entging er nur durch dessen Sturz 1794 dem Verderben, ward 1795 Gesandter in Florenz, machte 1796 in Italien die Bekanntschaft Napoleons und wurde namentlich mit dessen Bruder Joseph Bonaparte näher befreundet. 1796 wurde er zum Gesandten in Turin ernannt, gleich darauf aber als außerordentlicher Regierungskommissar nach Corsica geschickt, inn auf der von den Engländern aufgegebenen Insel Gesetz und Ordnung wiederherzustellen. 1798 nach Paris zurückgekehrt, übernahm er unter Berthier das Generalsekretariat im Kriegsministerium, wurde 1800 zum Mitglied des Tribunals und Staatsrats ernannt, verwaltete 1801-1802 noch einmal als Generaladministrator Corsica, ging 1806 mit Joseph Bon">arte als dessen MinMr des Innern nach Neapel u: .. Miete den selben 1808 auch nach Spanien, wo cr zum Intendanten des königlichen Hauses ernannt wurde. Er harrte bis zum letzten Augenblick bei Joseph in Spanien aus und zog sich erst 1813 in das Privatleben zurück, aus dem er nur während der Hundert Tage auf kurze Zeit als Mitglied des Staatsrats heraustrat. Er lebte von 18l'7 ab in Paris, nur mit litterarischen Studien beschäftigt; 1822 veröffentlichte er eine Übersetzung des Herodot (3 Bde.), 1838 des Diodorus Siculus (4 Bde.). Er wurde 1835 in die ^oa» cl^iüis ä68 in8«'iiniou8 aufgenommen und starb I64l.
1858 wurden seine fiir die Geschichte der Napoleonischen Zeit höchst lehrreichen, weil ungeschminkte Wahrheit enthaltenden »Neinoire« (in 001M6 N. veröffentlicht (deutsch, Stuttg. 1866-67, 2 Bde.).
Miquel, 2) Johannes, deutscher Staatsmann, wurde 1888 zum 2. Vizepräsidenten des preußischen Herrenhauses gewählt.
^ Mirabeau. Von dem Werk Lomenies: »1.68 N.« erschien der dritte Band (1889). Eine Biographie des Grafen Konore Gabriel Victor M. veröffentlichte Alfred Stern < Berl. 1889, 2 Bde.).
Mirabrau-Martel, Schriftstellerin, s.Gy p(Bd.17).
Miradsch, Hauptstadt des gleichnamigen Tributärstaats in der britisch-ind. Präsidentschaft Bombay, nahe dem linken Ufer der Krischna, mit (i88i> 20,616 Einw., meist Hindu.
Miräni, Johann .Heinrich, österreich. Volksbühnendichter, geb. ^5. April 1802 zu Prag, studierte daselbst, mußte dann in das Geschäft seines Vaters, eines Seifensieders, treten, gab aber dasselbe auf, um sich den litterarischen Kreisen in Wien zu nähern.
Hier schrieb er: »Erzählungen aus der Vorzeit Böhmens« (Wien 1842) und kam mit seinem Landsmann Pokorny in Berührung, welcher zuerst das Preßburger Theater, dann allmählich zwei Vorstadtbühnen in Wien dirigierte und M. zu seinem Sekretär, dann auch zum Kassierer ernannte. M. schrieb die Zaubermärchen: »Zebrahaut«, »Die Nebelkappen ,, »Hexenmeister« und endlich das Spektakelstück Der Tambour der Garde«, auch ein Stück: »Hier ein Schmidt, da ein Schmidt und wieder ein Schmidt«, worin der später berühmte Komiker Treumann zuerst bedeutend hervortrat. Novellen und Artikel von M. finden sich in Journalen zerstreut. Später machte er sich noch durch das Stuck »Eine Iudenfamilie« (1859) bemerklich, dem die edler angelegten Volksstücke: »Eine Gemeinde und Der Schwindler« folgten. Er starl) 20.Sept. 1873 in Wien. - Seine Tochter Therese, geb. 2. Dez. 1824 zu Prag, wirkte als Professorin an der Wiener Kunstschule für Frauenarbeiten.
Miribcl (syr.-ben), Marie Francois Iosephde, franz. General, geb. 14. Sept. 1831 zu Montbonnot l Isere), besuchte die polytechnische Schule in Paris, dann die Applikationsschule zu Metz, wurde 1853 zum Unterleutnant im 17. reitenden Artillerieregiment zu Vincennes ernannt, im Mai 1855 nach der Krim geschickt, wo er an der Erstürmung von Sebastopol teilnahm, kehrte als Leutnant 1856 nach Frankreich zurück und wurde zur Gardeartillerie versetzt, in welcher er den italienischen Krieg 1859 mitmachte; bei Magenta erwarb er sich das Kreuz der Ehrenlegion, wurde bei Solferino schwer verwundet und Ende
1859 zum Kauptmann im 18. reitenden Artillerieregiment befördert. 1862 wurde er dem Artilleriestab des nach Mexiko gesendeten Expeditionskorps zugeteilt, zeichnete sich beim Sturm auf Puebla aus, kehrte 1865 nach Frankreich zurück, wurde Ordonnanzoffizier des Kriegsministers Randon, 1867 Eskadronschef und Mitglied der internationalen Kommission in