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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Nietleben - Nikolaus
^Nietlellen, Provinzial-Irrenanstalt, s. Halle 1) (Bd. 8, S. 23).
«Nietzsche, Friedrich, Schriftsteller, geb. 15. Okt.
einen 27. Juli und 28. Aug. 1886 zwischen den Regierungen von England und Deutschland abgeschlossenen Vertrag ist d<e Ausdehnung der dieser Gesell 1844 zu Röcken bei Lützen, besuchte die Landesschule ! schaft überlassenen Distrikts näher bestimmt worden.
Pforta und studierte in Bonn und Leipzig klassische Misologie. Frühreif, ein Lieblingsschüler Ritschls, erhielt er gleich nach seiner Promotion (1869) die Professur der klassischen Philologie an der Universität Basel, die er zehn Jahre lang (bis 1879) bekleidete.
Während dieser Zeit schrieb er, schon als Sonderling
Dieselben werden jetzt offiziell als Nigerdistrikt^ bezeichnet. Da die Grenze zwischen der deutschen und der englischen Interessenspäre ostwärts von der Mimdüng des Rumbi oder Rio del Ren ausgeht und späterhin durch eine zu den Ethiopeschnellen des O5d Calabar gezogene Linie gebildet wird, weiterhin aber
bekannt und unter vielen Entbehrungen (teilweise um ! noch nicht näher bestimmt ist, so konnte die genannto seine Bücher drucken zu lassen), folgende größere ! britische Gesellschaft ihre Ansprüche den Niger hinaus
Werke, in denen er sich vom klassischen Altertum all- ''^ ^^ ^^ """" "" '' "" '"'" "^"^ ^-------........
mählich zu dem ästhetischen Problem »Richard Wag ner« und davon zu einer allgemein philosophischen,
bis Sa, den Vinue aufwärts bis Iola ausdehnen, olme Widerspruch zu erfahren. Die Gesellschaft hat bis jetzt von der Nigermündung l is zum Vinue 19
originellen, unabhängigen, skeptischen Schriftstelle- ^^ Stationen errichtet. Ihr Haupthafen ist Ikassa, Sitz
rei erhob: »Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik< (2. Aufl., Leipz. 1886); »Unzeitgemäße Betrachtungen« ldas. 1873-76, 4 Tle.); »Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister idas. 1878 - 80, 8 Tle.; 2. Aufl. 1886). Ein schwe der Verwaltung aber Asaba oberhalb des Deltas, während der britische Konsul für dieses Gebiet seinen Sitz in Old Calabar hat. Infolge der Beschwerden eines von der englischen Gesellschaft schwer geschä^ digten deutschen Kaufmanns entsandten sowohl
res Augenleiden und eine damit verbundene Überrei-! Teutschland als England Kommissare zur Untersuzung des Gehirns nötigte ihn, 1879 seinem Amt zu i chung des Thatbestandes. Es wurde dabei festgestellt, entsagen: er führte von da ab, beständig schriftstel- daß das englische Gebiet schon unterhalb Lokodscha, lerisch thätig und bald in der Schweiz, bald in Leip- > also vor Einmündung des Binue, aufhört, während
zrg, bald m Nizza und Turin auftauchend, ein unstetes Wanderleben, das im Frühjahr 1889 mit seiner Unterbringung in der Landesirrenanstalt zu Jena einen vorläufigen Abschluß fand. Dieser letzten Periode gehören jene absonderlichen, paradoxen, geistreichen, zugleich eine große Sprachkünstlerschaft verratenden, aber aphoristischen, extremen und krankhaft überspannten Werke an, die jedoch mehr als ein bloß pathologisches Interesse für sich haben, blenden und daher stellenweise zur Überschätzung der Tragweite derselben führten: -> Morgenröte. Gedanken über moralische Vorurteile« (Leipz. 1881); -> Die fröhliche Wissenschaft, (das. 1882, 2. Aufl. 1887); »Also sprach Zarathustra« (das. 1384,3Tle.); Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel zu einer Philosophie der Zukunft^ (das. 1886); -Zur Genealogie der Moral« (das.
1887); »Der Fall Wagner« (das, 1888), eine Spott die englische Gesellschaft ihre Jurisdiktion nicht nur bis Zu den oben angegebenen Punkten ausdehnt, sow dern auch schon die Nebenflüsse des N. in dieselbo hineinzuziehen bemüht ist. Der Handel am N. ist außerordentlich gewachsen, 1870 bezifferte er sich erst auf 600.000 A.k., heute übersteigt er bereits 40Mill., und nach Thomson bietet kein Teil Afrikas dem Haw del so gute Aussicht wie das Gebiet des N.und seiner Nebenflüsse. - Über neuere Forschungsreisen im Niger-Binuö-Gebiet vgl.Afrika (Vd 17, S. 10'). Nigcrdiftritte, s. oben unter Niger.
Nitto, Stadt in der japan. Provinz Shimotzukc, auf der Insel Nippon, nördlich von Tokio, mit i884> 3l32 Einw., ist ein von Japanern früher sehr stark, jetzt aber immer noch besuchter Wallfahrtsort, dessen herrliche Tempel Wunder orientalischer Architektur sind, in einer Umgebung, deren durch prächtige Wal schrift gegen sich selbst; »Die Götzendämmerung« (das. düngen, Katarakte, Seen erhöhte Schönheiten von 1889). Nal. .^«inssnn. Ariedr. N. sin Nnsre ^eit« Neiienden niel l^snckt merd?.n.
1889). Vgl. Hansson, Friedr. N. (in Unsre Zeit 1889, Heft 1l). Niger. Im Interesse der
Reiienden viel besucht werden.
Nitodemos I., Patriarch von Jerusalem, aus
)er an der Nigermündung! einer hervorragenden Familie von Kyzikos stani' und weiter am Fluß hinauf seit längerer Zeit ansäs- mend, geb. 1827 zu Konstantinopel, studierte daselbst
sigen englischen Handelshäuser unternahm Joseph Thomson 1885 eine Reise den N. aufwärts bis Sokoto-, leider gingen seine Aufzeichnungen verloren. Die englischen Kaufleute aber, in deren Dienst er diese Reise unternahm, verstanden es, sehr dem Geiste der internationalen Abmachungenentgegen, welchedie Handelsstraße des Flusses für ebenso frei wie den Congo erklärten, den Handel auf dem Strom und seinen Nebenflüssen durch Verdrängung aller Konkurrenten an
und in Jerusalem Theologie, trat dann in den Dienst des Patriarchen des Heiligen Grabes, Athanasius, erhielt 1847 die Weihe zum Diakonus und wirkte, von da an bis 1851 auch als Professor an der theologischen Schule zu Jerusalem. Im I. 1860 zum Priester und Prälaten geweiht, wirkte er als Pa triarchatsvertreter in Bessarabien, wurde 1873 zum Großen Dragoman des Patriarchenstuhls befördert, 1877 als Vertreter nach Moskau gesandt und im
sich zu reißen. Bereits 1880 gründeten einige unter- Auftrag des Patriarchen Hierotheos 3. Jan. 1881 nehmende Franzosen Handelsfaktoreien am untern N.,! von der Heiligen Synode Rußlands in der Kath? noschon die bereits seit geraumer Zeit hier ansässigen orale zu Petersburg als Erzbischof von Tabor ge Engländer ihnen Schwierigkeiten aller Art in den weiht. 'Nach dem Tode des Patriarchen erwählte Weg legten. Dessenungeachtet faßten die Franzosen > man ihn einstimmig 4. Aug. 1tt83 zum Patriarchen, festen Boden, so daß sie drei Jahre später 32 Fakto- l und 22. Dez. bestieg er den Patriarchenthron.
reien am Fluß errichtet hatten gegen 33 der Englän-! -- .. ^^ .......
der. Allein die Franzosen sahen sich bald gezwungen.
Nikolaus, 8) N/l. (Nikita), Fürst von Montenegro, erlangte als Schützling Rußlands und als Vorposten der panslawistischen Politik auf der Bal kanhalbinsel eine große Bedeutung, seitdem Rußland seinen Einfluß in Bulganen verloren und Serbien sich Österreich angeschlossen hatte. Er wurde von
britischen Regierung einen Schutzbrief erhielt und llun Rußland bei jeder Gelegenheit ausgezeichnet und den Til^ Royal Niger Company annahm. Durch besuchte sehr oft den russischen Hof. Seine Töchter
ihre Faktoreien nebst sämtlichem Inventar zu verlausen an die aus der Verschmelzung der hier bestehenden englischen Handlungshäuser hervorgegangene National African Company, welche 1886 von der
Vteyrrs Kmiv.'Lexiwn, 4. Aufl., XVII. Td.
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