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Riebeck - Rimsky-Korsakow
Auch gab er die Geschichte der Counties Ashtabula, Geauga und Lake in Ohio sowie einen Band »^pes<.'Ii6^ anä 5li'^um6iit!> (1886) heraus.
Riebeck, Emil, Reisender, geb. 11. Juni 1853 zu Leau im Fürstentum Anhalt, besuchte das Gymnasium in Halle und studierte dann auf dem Polytechnikum in Karlsruhe, nun in Leipzig und Freiburg Naturwissenschaften, besuchte dann mit Mook und Rosset die Krim und den Kaukasus, dann Konstantinopel, Griechenland und Syrien, wurde aber auf einer Expedition in die moabitische Gegend von Beduinen gefangen genommen und erst gegen ein Lösegeld freigegeben. Mit Schweinfurth machte er hierauf eine Reise in die Arabische Wüste, ging dann nach Aden und von dort aus, die Küste von Hadramaut entlang, zur Insel Sokotora, wo er 1^/2 Monat verweilte, begab sich darauf nach Indien, das er bis Kaschmir durchreiste, auch Ceylon wurde besucht. Von Kalkutta aus unternahm R. 1882 eine Forschungsreise in das von Europäern wenig betretene Bergland der Ehittagongs, worüber er das Prachtwerk »Die Hügelstämme von Ehittagong« (Berl. 1885) veröffentlichte. Danach ging N. durch Birma über Singapur nach Java, das er zu Lande ganz durchzog, bereiste noch Siam, China uno Japan, worauf er nach Europa zurückkehrte. Seine großen Sammlungen überwies N. 1883 dem Kunstgewerbe- und dem Ethnographischeil Museum zu Berlin, die naturhistorischen Sammlungen erhielt das Museum in Halle. N. unterstützte freigebig auch andre Reiseunternehmungen. Seinen frühern Reisegefährten Rosser entsandte er nach den Malediven, G. A.Krause wurde mit einer Expedition nach dem Niger betraut, zu Flegels Reise nach dem Vinue steuerte er beträchtlich bei, auch ten Kates Expedition nach Guayana wurde von ihm bedeutend unterstützt. Er selbst plante eine große Reise um die Erde, starb aber auf einer Erholungsreise schon 22. Juni 1885 zu Feldkirch in
Vorarlberg.
Miedmüller, Franz Haver von, Maler, geb.
22. Jan. 1829 zu Konstanz, kam, 15 Jahre alt, nach Ungarn, wo er fünf Jahre blieb und Landschaften nach der Natur zeichnete. Die Revolution veranlaßte seine Rückkehr. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er erst seit 1856 bei I. W. Schirmer in Karlsruhe, wo er bis 1861 blieb, und ließ sich nach kurzem Aufenthalt in Straßburg und Frankfurt a. M. 1864 in Stuttgart nieder. Der Großherzog von Baden ernannte ihn 1873 zum Hofmaler. Seine Landschaften zeugen von frischer Unmittelbarkeit der Auffassung, feinem Natursinn und poetischer Empfindung. Er entnimmt die Motive seiner Gemälde den verschiedensten Gegenden Deutschlands, der Schweiz und Italiens. Hn der Staatsgalerie zu Stuttgart befindet sich eine Partie bei Straßburg (1875). Er hat auch in Kohlezeichnungen und Aquarellen Hervorragendes geleistet.
Rieger, 2) Franz Ladis laus, tschech. Parteiführer, erhielt zu seinem 70. Geburtstag 10. Dez. 1888 ein Nationalgeschenk von 100,000 Guld. Seitdem er als Führer einer der regierungsfreundlichen Parteien, des Tschechischen Klub's, auf'die Wünsche der Regierung und auf die der feudal-ultramontanen Bundesgenossen Rücksicht zu nehmen hatte und nicht bloß das Bündnis Österreichs mit Deutschland anerkennen, sondern auch den Panslawismus und die Hinneigung zu Rußland verleugnen mußte, wurde er freilich von den Jungtschechen heftig bekämpft, und sein Einfluß in Böhmen sank, wie die meist jungtschechisch ausfallenden Nachwahlen 1889 bewiesen.
Meyers Koiw.-^ilon, 4. Aufl., XVII. Vd.
*3) Vater und Sohn, zwei der bedeutendsten und nachhaltigst wirkenden Kanzelredner aus der württembergischen Pietistenschule. Der ältere, Georg Konräd, geb. 1687 zu Kannstatt, ward 1713 Repetent am Tübinger Stift, 1715 Vikar in Stuttgart, 1718 Diakonus zu Urach, 1721 Professor am Gymnasium, 1733 Stadtpfarrer und 1742 Dekan in Stuttgart, wo er 16. April 1743 starb. Unter seinen vielverbreiteten Erbauungsbüchern sind hervorzuheben: »Herzenspostille« (Züllichau 1742; neue Aufl., Stuttg. 1853-54); 'Herz- und Handpostille« (Züllichau 1746; neue Aufl., Berl. 1852). Der jüngere, Karl Heinrich, geb. 1726 zu Stuttgart, ward 1750 Repetent in Tübingen, 1754 Diakonus zu Ludwigsburg, 1757 Hofkaplan und 1783 Stiftsprediger und Konsistoriallsat in Stuttgart, wo er 15. Jan. 1791 starb. Er hinterließ: »Predigten und Betrachtungen über die evangelischen Texte« (Stuttg. 1794) und Betrachtungen über das Neue Testament - (5. Aufl., das. 1875, 4 Bde.).
Miehl, 2) Aloys, Philosoph. Schriftsteller, geb.
27. April 1844 zu Bozen in Tirol, studierte zu Wien, Innsbruck und München, habilitierte sich als Privatdozent der Philosophie 1870 zu Graz, wurde 1873 außerordentlicher, 1878 ordentlicher Professor der Philosophie daselbst und folgte 1882 einem Ruf in gleicher Eigenschaft an die Universität zu Freiburg i. Vr., wo er gegenwärtig wirkt. Seine Hauptschriften, in denen er einen die wissenschaftliche Philosophie auf die Srkenntnislehre beschränkenden Kritizismus vertritt, sind: »Der philosophische Kritizismus und seine Bedeutung für die positive Wissenschaft < (Leipz. 1876-87, 2 Bde.) und »Über wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Philosophie« (Freia. u. Tübing. 1883).
Riemcnaufleger, s. Räderwerke (Bd. 17).
Nictschel, Ernst, Bildhauer. Der Briefwechsel zwischen Rauch und R. wurde von Karl Eggers herausgegeben (Berl. 1889, Bd. 1).
Miggenbach, Christoph Johannes, Protest.
Theolog, geb. 8. Okt. 1818 zu Basel, studierte daselbst sowie in Berlin und Bonn, ward 1843 Pfarrer in Bennwil (Baselland) und 1851 ordentlicher Professor der Theologie in Basel, woselbst er seit 1878 Präsident des Missionskomitees ist. Unter seinen Schriften sind außer zahlreichen Predigten zu nennen: »Vorlesungen über das Leben des Herrn Jesu« (Basel 1858); Der'lMltigeRationalismus« (das. 1862); »Apologetische Beiträge« (mit Geß, das. 1863); »Die beiden Briefe an die Thessalonicher<' (mit Auberlen, in Langes »Bibelwerk ,, 3. Aufl., Bielef. 1884); »Eine Reise nach Palästina« (Basel 1873); »Der Kirchengesangin Basel seit der Reformation« (das. 1870); »Der sogen.
Brief des Barnabas - (das. 1874); »Nikolaus v. Flüe und der Tag von Stans« (das. 1882). Auch gab er (1879) die Berichte der 7. Hauptversammlung der Evangelischen Allianz heraus.
Rimitara, kleine Insel im Austral- oder Tubuaiarchipel des Stillen Ozeans, unter 22" 40' südl. Br. und 152" 5^ westl. L. v. Gr., von einem Küstenrisf umgeben, in der Mitte, von der sich der Boden sanft zu den Küsten hinabsenkt, nur 100 in hoch, mit sehr fruchtbarem Boden, aber ohne Ankerplatz, 10 hkm groß, wurde nebst dem östlicher liegenden Rurutu (50 qkm mit 300 christlichen Einwohnern), das sich in einem Pik -,u 400 in Höhe erhebt, wohlbewässert und fruchtbar, aber gleichfalls hafenlos ist, Anfang, 1889 dem n'cmzösischen Protektorat unterstellt, so daß nun der ganze Tubuaiarchipel französisch ist.
Nimsll Morsatow, Nikolaus, russ. Komponist,
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