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Schnellbremse - Schnitzer
selbst S. von großer Höhe und steinharter Beschaffenheit überwunden werden sollen, bestehen die großen Vorzüge des Leslieschen Schneeschauflers, dessen Prüfung in Deutschland nach dem, was von seinen Leistungen in Amerika verlautet, sehr wünschenswert erscheint.
In der folgenden Tabelle sind die Leistungen desselben bei steinharter Schneebeschaffenheit angegeben:
Länge des
Durchschnitts
405
432
216
432
375
426
378
12
486
324
486
324
540
216
432
Mittlere Schneehöhe Zeit
aber Schienenoberkante Meter
Minuten
1,5
21
1,0
11
1,2 - 1.8 13
2.85
112
1,35
15
1,0 - 1.5 13
0,6 - 1.3 10
1,8
15
1.0 -2.0 45
1.5-2.0
10
1.2 - 2,4 27
2,1-3,0
3l
1.5 - 2.4 10
1,5 - 2,7 18
1,0 - 2,1 7
Geschwindigkeit
Kilometer
pro Stunde
1,16
2,36
1,00
0,23
1,50
1.97
2.27
0,05.
0.6.'.
1,9'l
1,80
0,6'<l
2.03
0,72
3,70
Wo der Schnee mäßig locker liegt, kann der Schaufler im allgemeinen 3-3,6 m tiefen Schnee mit einer Geschwindigkeit von 3-5 km pro Stunde beseitigen.
Zum Vergleich diene ferner die Angabe, daß der Schaufler eine hart gefrorne Schneeverwehung von _'40 in Länge und 0,6-2,5 m Schneetiefe in 50 Min. freilegte, zu deren Durchführung mit dem Schneepflug unter gleichen Bedingungen früher 11 Stunden Arbeitszeit und außerdem die Hilfsleistung von 35 Handschauflern erforderlich waren. Der Erfinder S.Leslie zu Orangeville in Kanada hat die Rotary Steam Snow Shovel Company gegründet, welche die Maschinen in den Cooke Lokomotive Works of Paterson in New Dork bauen läßt.
'Echnellbremle, s. Bremse (Bd. 17, S. 167 f.).
Schnellpresse. Nachdem es gelungen war, die Rotation smaschine auch für guten Werkdruck anwendbar zu machen, blieb diese Anwendung doch immer nur eine sehr beschränkte, da die Größe des zu bedruckenden, von der Papierrolle ablaufenden Bogens stets mit dem Cylinderumfang übereinstimmen, mithin für jede Maschine immer die gleiche bleiben mußte. Erst nachdem es König u. Bauer zu Oberzell erreichten, den durch die Maschine selbst vor dem Druck von der Rolle abgeschnittenen Bogen je feiner Größe entsprechend langsamer oder schneller über die Druckcylinder zu führen, indem deren Umdrehung durch Auswechselung einer Anzahl von Triebrädern verlangsamt oder beschleunigt wurde, hierbei zugleich den Bogen vermittelst eines pneumatischen Apparats in der für ein genaues Aufeinanderpassen der Seiten erforderlichen Lage festhaltend, erst seit diesem Erfolg darf die Rotationsmaschine als auch für den Werkdruck vollkommen gewonnen erachtet werden (vgl. Bd. 14, S. 585). Emen weitern Fortschritt im Schnellpressenbaubezeichnetdievonderselben Fabrik ausgeführte Konstruktion der Vielfarben-Druckmaschine, obwohl dieser aus technischen Gründen immer nur ein beschränkter Wirkungskreis offen stehen wird. Der Druck der Farben kann auf einer solchen Maschine stets nur nebeneinander geschehen, nicht übereinander, obwohl gerade erst durch Üboreinanderdruck die mannigfachsten und schönsten Nuancen sich erzielen lassen. Der Grund hierfür liegt in der Schnelligkeit des Druckes auf diesen Maschinen, wel cher keiner der Farben gestattet, hinreichend zu trocknen, bevor event, der Ausdruck einer zweiten Farbe erfolgen würde; naß übereinander gedruckte Farben aber verlieren ihre Schönheit und erscheinen stumpf und schmutzig. Man kann diese Maschinen also entweder nurfür flache Töne, wie beim Etiketten- u. Spielkarten druck od. dgl., verwenden, oder auch, wenn die Zahl der zu druckenden die doppelte oder mehrfache Zahl der Farben, für welche sie gebaut wurde (3-5), ausmacht, so daß die eine Farbenreihe hinlänglich Zeit hat, zu trocknen, bevor zum Druck der andern geschritten wird. Eine weitere Vervollkommnung der Rotationsmaschinen besteht in ihrem Bau für Zwei farbendruck, in welchem die Maschinenfabrik Augsburg zu Augsburg die besten Erfolge erzielt hat, sowie in einem namentlich beim Tauck von Zeitungen sich bewährenden beschleunigten Falzverfcchren, den sogen. Trichterfalz, welcher von König u.
Bauer nach amerikanischen Vorbildern deutschen Bcdürfnisfen angepaßt und bei ihren Maschinen neuester Konstruktion in Anwendung gebracht worden ist. In Amerika selbst und nach ihm in England ist man weniger auf eine Verfeinerung der Leistungen der Rotationsmaschinen als vielmehr auf eine Erhöhung ihrer Druckschnelligkeit in der Herstellung von Zet^ tungen bedacht gewesen und hat damit außerordentliche Erfolge erzielt. Bei den Accidenzdruckma schinen haben die Konstrukteure, wie beiden Schnellpressen für den Buch- oder Werkdruck, ihre Aufmerksamkeit besonders der Verbesserung des Farbwerke^ gewidmet, und es können deshalb auf diesen Maschinen die feinsten Drucke, für die man sonst nur die Handpresse allein geeignet hielt, hergestellt werden, während sie letztere bezüglich des geleisteten Arbeitsquantum5 um mindestens das Vierfache übertreffen.
Schnitzer, Gduard (Emin Pascha), Afrika reisender, geb. 184(1 zu Neiße (nicht Oppeln). Von den zur Unterstützung oder zum Entsatz Schnitzers ausgesandten Expeditionen (unter Fischer, Lenz, Stanley, Swainc.
Shufeldt, Peters) erreichte nur Stanley (s. d., Bd. 17) wirklich sein Ziel. Derselbe gelangte, vom Congo den Aruwimi aufwärts marschierend, 13. Dez. 1887 an die Südwestecke des Albert Nyanza, und hier traf auch der von Stanleys Kommen benachrichtigte S. mit Casati 29. April 1888 in einem Dampfer von Wadelai ein. Beide blieben bis 25. Mai zusammen, nachdem verabredet worden war, daß Stanley die von ihm an der Aruwimimündung zurückgelassenen Vorräte heranholen und dann mit S. gemeinsam ostwärts zur Küste ziehen sollte. Nachdem aber S.mit Jephson, einem Offizier Stanleys, nach Wadelai zurückgekehrt war, brach unter seinen ägyptischen Offizieren eine Meuterei aus, S. wurde entsetzt und gefangen gehalten und entging nur durch das Da zwischentreten seiner Soldaten dem Tod. Als nach einem Einfall der Mahdisten, welche Lado und Redjaf eroberten, die an die Stelle Schnitzers getretenen Offiziere eine Niederlage erlitten, verlangten die Soldaten S.wiederum zum Führer, die Mahdisten wurden geschlagen und ihr weiteres Vordringen verhindert ;; da sie aber mit Verstärkungen zurückzukehren versprachen, auch S. seine alte Autorität nicht wiederzuerlangen vermochte, so war der inzwischen schwankend gewordene S. bereit, sich Stanley, welcher bereits seit Monaten auf fein Kommen am Südende des Albert Nyanza gewartet hatte, auf feinem Zug nach O. anzuschließen. Mit S. zog eine große Zahl ägyptischer Soldaten und Beamten mit ihren Frauen und Kindern. Doch versuchten die zurückbleibenden ägyptischen Offiziere noch einmal, im Lager Stanleys eine