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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Ethnographische Litteratur 1886-91 (Afrika)

in der »Tijdschrift voor Aardrijkskundig Genootschap« 1888; Langen, »The Key or ké Islands« in den »Proceedings« 1888. Bastian, »Indonesien oder die Inseln des malaiischen Archipel«, Teil 4 (Berl. 1889), beschäftigt sich in der bekannten, wegen der Reichhaltigkeit des Stoffes bewundernswerten, des Mangels an Ordnung aber wenig für andre berechneten Weise mit den ethnischen Verhältnissen von Borneo und Celebes. Cadell, »The Andamans ans Andamanese« im »Scottish Geographical Magazine« berichtet ausführlich über die Bewohner dieser Gruppe; über die der Nikobaren Swoboda, »Die Nikobaren und ihre Bewohner« in den »Mitteilungen der Wiener geographischen Gesellschaft« 1889, und Man, »The Nicobar Islanders«, eine weitere Ausführung seines oben genannten Aufsatzes in derselben Zeitschrift 1889. Helfrich, »Bijdragen tot de gegraphische, geologische en ethnographische Kennis der afdeeling Kroë« in den »Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde van Nederlandsch-Indië«, enthält ausführliche Mitteilungen über die Bevölkerung dieses Verwaltungsbezirks. Über den vielbesprochenen Volksstamm der Baduwi liegen zwei neue, lesenswerte Aufsätze vor: Brusemann, »Eenige dagen bij de Badoewis« im »Javabode« 1888, und L. v. Ende, »Die Baduwis auf Java« in den »Mitteilungen der Wiener anthropologischen Gesellschaft« 1889. A. B. Meyer, »Album von Celebes-Typen« (Dresd. 1889), enthält Abbildungen von Eingebornen, Chinesen, Mischlingen u. a. Hoëvell, »De Aroe eilanden, geographisch, ethnographisch en commercieel« in der »Tijdschrift voor Indische Taal-, Land- en Volkenkunde« 1889, bringt auf Autopsie beruhende ethnographische Mitteilungen. Zu nennen sind ferner: ein Aufsatz von Reyes y Florentino, »Die religiösen Anschauungen der Ilocanen (Luzon)« in den »Mitteilungen der Wiener geographischen Gesellschaft« 1888; Rho, »A traverse l’arcipelago Malese« (Flor. 1890), allgemeine Erörterungen über die Malaienrasse enthaltend; Weber, »Ethnographische Notizen über Flores und Celebes« (Leiden 1890); »Oost-Indisch Ambtenaar. Mahomedaansch-godsdeenstige broederschappen« (Batavia 1890); Hoëvell, »Bijdragen tot de ethnographie van den Indischen Archipel« im »Internationalen Archiv für Ethnographie 1890; Wilken, »Albinos in den Indischen Archipel« und »Struma en Cretinisme in den Indischen Archipel« in den »Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde van Nederlandsch-Indië« 1890, worin Albinismus und Kropf auch vom ethnographischen Standpunkt aus betrachtet werden; Modigliani, »Un viaggio a Nias« (Mailand 1890); van Kerckhoff, »Eenige opmerkingen betreffend de zoogenaamde Orang coeboe op Sumatras Westkust« in der »Tijdschrift van het Kon. Ned. Aardrijkskundig Genootschap« 1890, worin ein wahrscheinlich schon nach wenigen Jahren der Geschichte angehörender Volksstamm besprochen wird; Kramer, »Der Götzendienst der Niasser« in der »Tijdschrift van Ubduscge Taal-, Land- en Volkenkunde« 1890; Jacobs u. Meyer, »De Badoej’s« (Haag 1891), eine eingehende Schilderung der Sitten u. Gebräuche dieses kleinen Bergvolks, das schon so oft (s. oben) Gegenstand der Untersuchung gewesen ist; Groneman, »De gamelan de Jogjakarta«, mit einer Einleitung über javanische Musik von J.^[Jan (Pieter Nicolaas)] Land (Amsterd. 1890), eine sowohl für den Tonkünstler als für den Ethnographen höchst interessante Abhandlung; Hein, »Bildende Künste bei den Dayaks auf Borneo« (Wien 1890), ein wertvoller Beitrag zur Völkerkunde des Malaienarchipels. Mit den Dajaks beschäftigte sich auch Tromp, »Een Dajaksch feest« in den »Bijdragen tot de Indische Land-, Taal- en Volkenkunde« 1889 und »Mededeelingen uit Borneo« in der »Tijdschrift van het Kon. Ned. Aardrijkskundig Genootschap« 1890. Ferner sind zu nennen: in der »Tijdschrift voor Indische Taal-, Land- en Volkenkunde« 1890 zwei Abhandlungen: Braam Morris, »Nota van toelichting behoorende bij het Contract gesloten met het landchap Bima«, und Alderwerelt, »Eenige mededeelingen over Soemba«, drei Aufsätze von Blumentritt: »Die Tiruray der Insel Mindanao« im »Globus« 1890, »Beiträge zur Kenntnis der Mandayas, Mindanao« in den »Mitteilungen der Wiener geographischen Gesellschaft« 1890, »Die Subanos, Mindanao« im Ausland« 1890; Pleyte, »De geographische verbreiding van het koppensnellen in den Oostindischen Archipel« (Leiden 1891).

Afrika.

Daß aus der eifrigen Forschungsthätigkeit in diesem Erdteil auch in ethnographischer Hinsicht sich eine reiche Ausbeute ergibt, ist natürlich. Allgemeinere Gesichtspunkte behandelt A. H. Post in dem Werk »Afrikanische Jurisprudenz« (Oldenb. 1887), eine für jeden Reisenden unentbehrliche, aber auch weitere Kreise anziehende, quellenmäßige Darstellung afrikanischer Rechtssitten innerhalb des Rahmens der juridischen Systematik. Vortrefflich ist Ratzels Studie »Die geographische Verbreitung des Bogens und der Pfeile in Afrika- in den »Berichten der philologisch-historischen Klasse der Königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften«. Hovelacque, »Les nègres de l’Afrique sus-équatoriale« (Par. 1889), beschreibt 52 Völkerschaften von Senegambien bis zum Albert Nyanza, aber in wenig gründlicher und systematischer Weise. Schurtz, »Das Wurfmesser der Neger« (Leipz. 1889), weist die Verbreitung dieser Waffe nach.

[Nordafrika.] Virchow, »Land und Leute im alten und neuen Ägypten in den Verhandlungen der Berliner Gesellschaft für Erdkunde 1888, weist nach, daß die Ägypter nicht autochthon und daß ihnen die Berber Nubiens anthropologisch verwandt sind. Duveyrier, »La dernière partie inconnue du littoral de la Méditerranée. Le Rif« (Par. 1888), gibt Mitteilungen über die in viele Stämme zerfallenden seeräuberischen Rifbewohner. Bonelli, »El Sahara. Descripción geográfica, comercial y agricola des de cabo Bojador à cabo Blanco« (Madrid 1887), ist ein amtliches Werk, in dem wir neue Mitteilungen über die Stämme der Oasen von Adrar u. a. erhalten. Bissuel, »Les Touareg de l’Ouest« (Algier 1888), behandelt in sehr eingehender Weise die Westtuareg, welche westlich von Ahoggar die Landschaft von Adrar Ahnet oder Latm Ahnet bewohnen. Die Bevölkerung von Algerien, Tunis und Marokko behandelt Rinn, »Les origines Berbères, études linguistiques et ethnologiques« (Par. 1889), das gleiche Thema Quedenfeldt, »Einteilung und Verbreitung der Berberbevölkerung in Marokko« in der »Berliner Zeitschrift für Ethnologie« 1888 und 1889.

[Westafrika.] Frey, »Côte occidentale d’Afrique« (Par. 1889), beschäftigt sich vorwiegend mit den Bewohnern des französischen Senegambien; Büttikofer, »Reisebilder aus Liberia« (Leid. 1890, 2 Bde.), schildert mit ganz besonderm Interesse die Eingebornen, so daß Anthropologie und Ethnologie aus der Schrift bedeutenden Gewinn ziehen; Henrici, »Das deutsche