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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Trapezunt - Traum
ergibt, daß in Paris 18, in Havre 8 Gesellschaften bestehen. Die Ergebnisse derselben waren in Franken:
> 18 Pariser Gesellschaften 8 Gesellschaften i, Havre
Netto Schä Über« Netto Schä Über
Prämien den Proz.
Msse Proz.
prämien den Proz.
schüsse Pro;.
1891
23383879 80.2 - 1,6 2186790 ? 1,"
1890
21934403 73,2 5,5 1488530 ? 1,a
1889
17633240 09.4 N,7 1695 36? ? 18,1
1888
16100089 »5,3 17,9 1504264 ? 5,6
1887
15416035 71.2 9.5 1445369 ? 3,3
1886
15881000 06,9 12,0 1301786 ? 8,6
Die Versicherungssumme betrug 1891 bei den Gesellschaften in Havre 254,9 Mill. Fr., bezüglich der Pariser Kompanien ist diese Ziffer nicht bekannt.
Großbritannien. In London gibt es die meisten Privatassekurateure. und an der dortigen Börse werden häusig von Maklern die Transportversicherungen ausgeboten und bei Privatfirmen untergebracht, da die großen englischen Kompanien ziemlich exklusiv sind und den Maklern keine größern Kourtagen bewilligen wollen. Oft erhält der Versicherte in solchen Fällen gar keine eigentliche Police und muß sich einfach an den Makler halten, wenn Hauarie eintritt.
Über die Zahl der Gesellschaften sind wir nicht genau unterrichtet. Bournes Handbuch verzeichnet 20 Kompanien, die 1889/90:3,2? Mill. Pfd. Sterl. an Prämien eingenommen haben und 2,?9 Mill. für Schäden verbrauchten. Das umfangreichste Geschäft verzeichnete British and Foreign mit 343,467 Pfd. Sterl. Ein nähme; ihr folgen Thames and Mersey mit 300,430 Pfd. Sterl., Marine Limited mit 261,047 Pfd. Sterl., London Association mit 233,482 Pfd. Sterl., Sea mit 207,617 Pfd. Sterl., Commercial Union mit 195,596 Pfd. Sterl. 2c. Belgien und Holland haben eine Anzahl von Transportuersicherungsgesellschaften, die jedoch meist von geringer Bedeutung sind. Skandinavien. Die 8 Gesellschaften Schwedens verzeichnen für 1890: 570,708,161 Kronen Versicherungssummen, für welche 5,702,474 Kr. an Prämien eingenommenwurden. Die Schäden erforderten 65,i Proz., Aktienkapitalbesaßen dieGesellschaften3,070,000Kr., forner 4,280,000 Kr. Garantiefonds und 1,360,205 Kr. Versicherungsfonds. Die amtlichen statistischen Mitteilungen verzeichnen 14 norwegische Gesellschaften, welche 1889: 246 Mill. Kr. versicherten, 3 Mill. an Prämien einnahmen und 2,13 Mill. für Schäden bezahlten. Rußland. Dort sind die nachstehenden 7 Gesellschaften von Bedeutung, welche vereinnahmten; Russische von 1884: 888,189 Rubel, Nadeshda 677,393 Rub., Russischer Lloyd 703,266 Rubel, Nordische Versicherungsgesellschaft 893,874 Rub., Wolga 500,311 Rub., Iakor 400,142 Rub., Nossija 818,925 Rubel. Über die Vereinigten Staaten von Nordamerika bringt der »Insu-1HU06 likport,« des Staates New Z)ork insofern Mitteilung, als er die im Staate New Jork thätigen Gesellschaften verzeichnet, was ein ziemlich genaues Bild gibt, da jede nordamerikanische Gesellschaft von Bedeutung in New Jork vertreten ist. Dem »I^poi't < zufolge haben 38 Gesellschaften, welche Feuer- und T. betreiben, 1890 in der Transportbranche 3,578,407 Doll. an Prämien eingenommen und 2,424,733 Doll. für Schäden bezahlt. Außerdem haben 6 Transportversicherungsgesellschaften an Prämien 5,570,483 Doll. eingenommen und 2,800,842 Doll. zur Auszahlung gebracht. In Kanada, Australien, Indien, China und den südamerikanischen Staaten existieren ebenfalls Transportversicherungs- Gesellschaften.
Trapczunt führte 1890 für 14,3 Mill. Mk. aus, darunter persische Waren im Werte von 6,2Mill Mk., und führte für 49,? Mill. Mk. ein, darunter für Persien bestimmte Waren im Werte von 33,9 Mill. Mk.
Nicht eingerechnet ist dabei, was Segelschiffe an Salz, Seife, Bauholz, Südfrüchten, Öl, Wein, Petroleum 2c. einführen. Zur Ausfuhr kommen besonders Tabak, Wolle, Ziegenhaare, Hanf, Flachs, Häute, Felle, Getreide, Früchte, Lebensmittel, Leim, Fischöl 2c. 1890 verkehrten im Hafen von T. 9013 Segelschiffe von 63,266 Ton. und 570 Dampfer von 530,170 T.
Traubenzucker, Synthese, s.Kohlehydrate,S.531.
Traum. Die neuern Forschungen lehren, daß der T. im wesentlichen nichts andres ist als ein Nest der eingeschlummerten Hirnthätigkeit, daß die Traum-Vorstellung ebenso wie diejenige des wachenden Zustandes durch Sinnenreize hervorgerufen wird, und daß die Natur der Träume durch den jeweiligen körperlichen Zustand des Schlafenden bedingt wird.
Anderseits ist als wesentlichster Unterschied zwischen den im T. sich abspielenden geistigen Vorgängen und denjenigen des wachenden Zustandes hervorzuheben, daß im T. die niedern Geistesthätigkeiten: Vorstellen und Empfinden, zwar noch thätig sind, daß dagegen die höhern Geistesfunttionen: Urteilen und Denken, im T. entweder gänzlich fehlen oder wenigstens erheblich eingeschränkt sind. Auch ist der T. dadurch gekennzeichnet, daß dem Träumenden das lebendige Bewußtsein seiner Persönlichkeit und geistigen Individualität abgeht. Auf dem Fehlen, bez. der Einschränkung des Beurteilungs- und Denkvermögens beruht es, daß wir im T. die Sinneseindrücke nicht in ihrer natürlichen Gestalt, sondern zu verwandten Empfindungen umgesetzt, gewissermaßen allegorisiert, häufig auch zu bedeutendem Umfange vergrößert empfinden. Bestimmten Sinnesempfindungen des Schlafenden entsprechen bestimmte Traumtypen; auch können zu den Traumallegorisierungen alle Sinne beitragen; am häufigsten ist dies jedoch mit dem Gefühlssinn der Fall. Das ungewohnte tzitzegefühl der unter der Bettdecke liegenden Hand wird von dein Träumenden als das Kriechen einer Schlange oder die Berührung einer Katze gedeutet; eine Falte im Bettlaken, ein Strohhalm oder Brotkrumen erzeugt die Vorstellung von spitzigen oder schneidenden Mordinstrumenten; die durch den Druck gepreßter Teile erzeugte Schmerzhaftigk'eit wird zu irgend einer schmerzhaften Operation oder zur Verletzung. Der Traumtypus des Fliegens entsteht, wenn wir im festen Schlafe lange Zeit auf derselben Körperfläche liegen, wobei durch Abstumpfung der Empfindlichkeit in den Hautnerven das Druckgefühl und die unbewußte Vorstellung der Unterlage schwindet, so daß man im Freien zu schweben glaubt. Der Traumtypus des Nackt- oder Mangelhaftbekleidetseins wird durch Entblößung eines Körperteils im Schlafe, derjenige des Herunterfallens von einer Höhe durch das Herabgleiten eines Körperteils aus dem Bette hervorgerufen. Überfüllung des Magens, äußerer Druck auf denselben durch den aufgelegten Arm oder durch zu schwere Bettdecken, unzweckmäßige oder ungewohnte Körperlage, Behinderungen des freien Luftzutritts bei entzündlichen Anschwellungen der Schleimhaut, der Luftwege, spielen eine wichtige Rolle als Ursachen von Traumbeängstigungen (Alpdrücken). Andre Traumgebilde werden nicht durch äußere Ursachen, sondern durch innere Reizung hervorgerufen. So werden z.B. durch Kopfschmerz lange uud verworrene Traumreihen erzeugt; so glauben Kranke, die an einer Seite