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Consuegra – Content
Consuēgra, das Consaburum der Römer, Stadt in der span. Provinz Toledo (Neucastilien) in der Mancha, am Amarguillo und am Fuße einer angeblich von Trajan erbauten Bergfeste, hat (1887) 7621 E. und Reste eines röm. Amphitheaters.
Consulāres, s. Konsul (röm.).
Consulta (ital., span., d. i. beratende Versammlung), in der Cisalpinischen Republik Name des Staatsrates. Im Kirchenstaat war die Sacra C. die aus Prälaten bestehende oberste Strafkammer, die ihren Sitz in dem unter Clemens Ⅻ. von Fuga erbauten Palazzo della C. hatte.
Confus, ein altital. Gott des glücklich in den Scheuern geborgenen Erntesegens; als Erdgott hatte er einen uralten unterirdischen Altar im Cirkus und seine Hauptfeste (Consualia) fielen auf den 21. Aug. und den 15. Dez., d. h. zu Beginn der Ernte und zum Schlusse der Dreschzeit. Bei diesen Festen wurden auch Wettrennen veranstaltet, die zu den ältesten in Rom üblichen gehörten. Aus diesem Grunde hat man später den C. dem griech. Poseidon Hippios gleichgestellt, mit dem er dem Wesen nach nichts gemein hat. Der Sage nach wurde an den Consualia, die angeblich Romulus zu Ehren des C. einsetzte, der Raub der Sabinerinnen ausgeführt.
Cont., Abkürzung auf Rezepten für Contūsus (lat., d. h. zerquetscht, zerstoßen), s. auch Conc.
Contades (spr. kongtahd’), Louis Georges Erasme, Marquis de, franz. Marschall, geb. 11. Okt. 1704, trat 1720 in das franz. Heer, zeichnete sich in den nächsten Feldzügen mehrfach aus, nahm während des Siebenjährigen Krieges als Generallieutenant 1757 an der Schlacht bei Hastenbeck und im folgenden Jahre an der Schlacht bei Krefeld teil und wurde Juli 1758 Oberbefehlshaber der Rheinarmee an Stelle des Grafen Clermont, zeigte jedoch wenig Unternehmungsgeist. Aug. 1758 wurde C. Marschall, nachdem es ihm gelungen war, den Herzog von Braunschweig auf das rechte Rheinufer zurückzudrängen. 1759 erhielt er den Oberbefehl über die gesamte franz. Armee in Deutschland und drang nach dem Siege Broglies bei Bergen (13. April) bis zur Weser vor, verlor aber 1. Aug. durch die Schuld Broglies die Schlacht bei Minden, mußte bis an den Rhein zurückweichen und im September den Oberbefehl niederlegen. Er starb am 19. Jan. 1793 zu Livry.
Contamine (spr. kongtamihn), Dorf im Thale der Arve (s. d.).
Contango, engl. Börsenausdruck für Report (s. d.).
Contarĭi, s. Contus.
Contarīni, edles venet. Geschlecht, das sich auf einen der 12 Wähler des ersten Dogen zurückführte und Venedig selbst acht Dogen gab. Diese waren: Domenico Ⅰ. C., Doge 1043‒71; er entriß den Ungarn Zara (1065) und veranlaßte den Bau der Markuskirche. – Giacomo C., Doge 1275‒80, erweiterte Venedigs Besitzungen in Istrien, Dalmatien und der Romagna und demütigte den Patriarchen von Aquileja. – Andrea C., Doge 1367‒82, rief durch das Beispiel der Unverzagtheit und Opferwilligkeit die von Kriegen umdrängte Stadt (s. Morosini, Niccolò) zu neuen Anstrengungen auf, schlug 1379 die genuesische Flotte bei Chioggia und zwang sie zum Frieden (1381). Die Republik ließ seine Rückkehr aus diesem Kriege von Paolo Veronese im Dogenpalast auf öffentliche Kosten malen; er war auch der erste Doge, welchem von Staats wegen eine Leichenrede gehalten wurde. Er starb 5. Juni 1382. – Francesco C., Doge 1623‒24, beteiligte sich an Frankreichs Seite an dem Streit Graubündens um das Veltlin. – Nicola C., Doge 1630‒31 (gest. 2. April), verfaßte u. a. die noch handschriftlich erhaltene «Istoria veneziana», welche die Jahre 1597‒1628 ausführlich behandelt. – Carlo C., Doge 1655‒56, sandte den Admiral Mocenigo aus zur Bekämpfung der türk. Flotte, die in den Dardanellen eine Niederlage erlitt. – Domenico Ⅱ. C., Doge 1659‒75, mußte das von Francesco Morosini verteidigte Kreta 1669 den Türken ausliefern.- Ludovico C., Doge 1676‒84 (gest. 15. Jan.), vertrat die Republik auf dem Westfälischen Friedenskongreß, eiferte gegen die Abtretung von Kreta an die Türkei. Gegen den zuerst aufgestellten Nicola Sagredo setzte das Volk seine Wahl zum Dogen 1676 durch. – Andere bedeutende Mitglieder der C. waren: Gasparo C., Diplomat und Kardinal, geb. 16. Okt. 1483 zu Venedig, studierte Philosophie und erwarb sich eine umfassende humanistische Bildung. 1521 ging er als Gesandter Venedigs auf den Reichstag zu Worms, begleitete dann Karl Ⅴ. nach Spanien und vermittelte, 1525 zurückgekehrt, zwischen dem Kaiser und Clemens Ⅶ. zu Bologna. Bekannt als hochbegabter und charaktervoller Staatsmann, wurde er von Paul Ⅲ. 1535 zum Kardinal erhoben. C.s ernsthafte Bemühungen für die Besserung der Schäden in der kath. Kirche, wie das sein 1538 veröffentlichtes, 1559 auf den Index gesetztes «Consilium de emendanda ecclesia» beweist, blieben ebenso ergebnislos wie seine Bestrebungen, auf dem Regensburger Religionsgespräch 1541 eine Verständigung mit den Protestanten zu erzielen, deren Anschauungen er sich wesentlich näherte. (Vgl. seinen Tractatus seu epistola de justificatione.) Er starb 24. Aug. 1542 als Kardinallegat von Bologna. G. C.s Werke erschienen zuerst Paris 1571, dann katholisch verstümmelt Venedig 1589. Vgl. Brieger, G. C. und das Regensburger Konkordienwerk (Gotha 1870); ders., Die Rechtfertigungslehre des Kardinals C. (in den «Studien und Kritiken», Bd. 1, 1872); Christoffel, Des Kardinals G. C. Leben und Schriften (in der «Zeitschrift für histor. Theologie», 1875, Ⅱ); F. Dittrich, Regesten und Briefe des Kardinals G. C. (Braunsberg 1881); ders., G. C. (ebd. 1885, und Nachträge dazu im «Histor. Jahrbuch der Görres-Gesellschaft», 1887). – Ambrogio C., Gesandter Venedigs in Persien 1473‒77, schrieb «Viaggio de misier A. C., ambassador al gran-signore Ussum-Cassan, re di Persia» (Vened. 1487). – Giovanni C., Maler, geb. 1549 zu Venedig, gest. daselbst 1605, war erst Schüler von Aless. Vittoria und nahm sich später die Werke von Tizian und Palma Giovine zum Vorbilde. 1580 wurde er von Kaiser Rudolf Ⅱ. nach Wien berufen, wo er sich hauptsächlich mit Porträtmalerei beschäftigte. Doch leistete er in diesem Fache weniger als in seinen histor. Kompositionen, von denen hervorzuheben sind: Der Doge Marino Grimani betet die heil. Jungfrau an; Eroberung Veronas durch die Venetianer 1459, beide ausgeführt für den Dogenpalast zu Venedig; ferner: Die Taufe Christi, im Hofmuseum zu Wien.
Conte (ital.), Graf.
Contemporain (frz., spr. kongtangpŏräng), Zeitgenosse.
Contenance (frz., spr. kongt’nángß), Fassung, Gemütsruhe.
Content (frz., spr. kongtáng, und engl., spr. konnténnt), zufrieden; in der Geschäftssprache des engl.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]