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Cuba
1763 gegen Florida (s. d.). Die kurze Besetzung war indes von den bedeutendsten Folgen, indem die span. Regierung die alten Handelsverhältnisse nicht wiederherstellen konnte. Sie mußte 1765 den freien Verkehr C.s mit Spanien bestätigen und legte dadurch den Grund zum schnellen Emporblühen der Insel und besonders Habanas, welches seit 1773 Mittelpunkt des Sklavenhandels des ganzen span. Amerika war. 1777 wurde C. zu einem unabhängigen Generalkapitanat erhoben. Während der Französischen Revolution wanderten viele Royalisten von San Domingo ein, welche die Erfahrungen der Pflanzer erweiterten, die nun erst den Kaffeebau einführten. Seit einer 1812 durch den freien Neger Aponte angestifteten Sklavenempörung, die jedoch noch vor dem Ausbruch unterdrückt wurde, waren Negeraufstände etwas Gewöhnliches. So erhoben sich 1844 die Schwarzen in der Gegend von Matanzas, und im Frühjahr 1848 rief die Freilassung der Sklaven in den benachbarten franz. Kolonien Westindiens auch in C. einen Aufstand hervor, der mit grausamster Strenge unterdrückt wurde.
Seit die kontinentalen Kolonien Spaniens vom Mutterlande abgefallen waren, mußte die Behauptung C.s immer wichtiger werden, das den Schlüssel des Mexikanischen Golfs und den natürlichen Handelsmittelpunkt für die Häfen dieses und des Karibischen Meers bildet. Man begünstigte daher die Kolonie mehrfach, gab 1816 das Tabakmonopol auf, erteilte 1818 allgemeine Handelsfreiheit und suchte so den Einflüssen der südamerik. Freistaaten entgegenzuwirken, die 1821 auf einem Kongreß in Panama schon die Mittel berieten, den Cubanern in der Erlangung ihrer Selbständigkeit beizustehen. Es galt auf C. nicht allein die große Sklavenmasse niederzuhalten, sondern auch die durch das Sklavenwesen demoralisierte kreolische Bevölkerung von der span. Krone abhängig zu erhalten. Dies war um so schwieriger, als nach 1840 eine starke Partei unter den Kreolen, trotz der Verschiedenheit der Sprache, Religion und Abstammung, die polit. Verbindung mit den Vereinigten Staaten von Amerika anstrebte. Andererseits begehrten auch die Nordamerikaner den Anschluß der Insel an die Union, um so mehr, als zugleich England die wichtige Kolonie für sich zu erwerben wünschte. 1845 ward im Senat von Washington der Ankauf der Insel in Anregung gebracht, und während die Presse eifrig für die Annexion der Insel wirkte, rüsteten sich auch insgeheim, mit Unterstützung von seiten der cuban. Kreolen, Freischaren, um die Insel von Spanien loszureißen. Bereits hatten sich 1500 Mann unter Oberst White zu diesem Zweck gesammelt, als die nordamerik. Regierung, Aug. 1849, gegen das völkerrechtswidrige Unternehmen einschritt. Auch ein späterer Versuch des Venezuelaners Narciso Lopez, der mit dem Amerikaner Crittenden und dem Ungar Pragay im Aug. 1851 bei Bahia Honda landete, mißlang. Lopez ward gefangen und 1. Sept. 1851 in Habana hingerichtet. 1. Jan. 1854 veröffentlichte der Generalkapitän Penzuela einen Erlaß, wonach die unter dem Namen Emancipados begriffenen Neger in Freiheit gesetzt wurden.
Okt. 1854 trafen, auf direkte Veranlassung des Präsidenten Pierce, die in England, Spanien und Frankreich beglaubigten Gesandten der Vereinigten Staaten (Buchanan, Soulé und Mason) in Ostende zusammen und erließen eine öffentliche Kundgebung, wonach die Zurückweisung einer Kaufsumme (120 Mill. Doll.) für C. seitens Spaniens der Union das Recht geben sollte, die «ihre innere Ruhe und ihre Existenz gefährdende» Insel wegzunehmen. Die einzige Rechtfertigung für diese hochfahrende Erklärung war die Beschlagnahme nordamerik. Schiffe in cuban. Häfen, wofür keine Genugthuung erlangt werden konnte. Der hereinbrechende Bürgerkrieg drängte jedoch in der Folge die Angelegenheit wieder in den Hintergrund. Indessen wuchs die Unzufriedenheit mit der span. Herrschaft in C. täglich mehr. Für die Anlage von Straßen im Innern geschah so gut wie nichts. Handel und Schiffahrt konnten sich nur schwach entwickeln unter einem System, das den Verkehr zwischen den Kolonien und dem Mutterlande als Küstenschiffahrt ansah und besonders den wichtigen Handel mit den Vereinigten Staaten durch unerhört hohe Zölle erdrückte. Die Landwirtschaft ward gelähmt zunächst durch die Steuer des Zehnten, noch mehr durch die sog. Alcabala, die Abgabe von 6 Proz. vom Nettoertrag des Verkaufs oder Austausches unbeweglicher Güter eines Sklaven, und durch die Alcabalilla, eine Auflage von 6 Proz. der Alcabala selbst. Die span. Regierung berief zwar im Herbst 1866 eine Junta zur Beratung der nötigen polit. und socialen Reformen, es zeigte sich aber bald, daß es ihr damit gar nicht Ernst war. Durch die Erhöhung der unmittelbaren Steuern um 10 Proz. im Sommer 1868 und durch die unsinnigen Verfolgungen der Reformpartei wurde die Erbitterung auf das höchste gesteigert. 2. Aug. 1868 organisierten Franc. V. Aguilera, Manuel A. Aguilera und Franc. Maceo Osario in dem Hause des Letztgenannten in Bayamo eine Verschwörung, um C. von der span. Herrschaft zu befreien. Namentlich breitete sich die Bewegung im östl. und mittlern Teile der Insel aus, und in Manzanillo stellte sich Carlos Manuel Cespedes an die Spitze, der 10. Okt. die Unabhängigkeit C.s erklärte. Bald befanden sich der Osten und das Centrum zu einem großen Teil in den Händen der Aufständischen, die sofort eine republikanische Regierung einsetzten, an deren Spitze Salvador Cisneros Betancourt, Marquis von Sta. Lucia, und Ignacio und Eduardo Agramonte standen. Cespedes erklärte sich selbst zum Generalkapitän des östl. Departements, erzielte jedoch keine polit. Einigung mit der republikanischen Regierung, wenn auch zunächst beschlossen ward, im Felde gemeinschaftlich zu operieren. Im Winter 1868 auf 1869 drehte sich der Kampf um die Eisenbahnen zwischen Nuevitas und Puerto Principe, wobei die Spanier meistens den kürzern zogen. Die eigentlich kriegerischen Unternehmungen leitete fortan Quesada, dem es gelang, eine Reihe wichtiger Plätze in kurzer Zeit zu nehmen und durch einen ununterbrochenen Guerillakrieg mit seinen höchstens 26000 Mann starken Truppen das span. Heer von 110000 Mann (70000 Voluntarios, 40000 Linientruppen) und das span. Geschwader im Schach zu halten. So bot denn der span. Oberbefehlshaber, General Dulce, Febr. 1869 den Cubanern Amnestie und Abstellung aller ihrer Beschwerden an; allein er bestand auf der Abhängigkeit von Spanien und fand deshalb nur taube Ohren. 26. Febr. trat die republikanische Regierung des mittlern Departements zusammen und schaffte sofort die Sklaverei ab. In demselben Monat erhob sich der Villasdistrikt gegen die span. Herrschaft; es befehligte hier ein Pole, General Ruloff, der in allen Gefechten gegen die
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