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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Douglastanne - Douzette
durch seine gegen die Sklaverei gerichteten Vorträge
begeisterte. Seine engl. Frennde kausten ihn 1846
aus der Sklaverei los. Nach Amerika zurückgekehrt,
gab er seit 1847 "^rsäericll Dou^Ia^'s ?ap6l" in
Rochester und dasselbe Blatt später u. d. T. "1k6
Aortkeru 8tar" heraus. Als 1859 der Gouverneur
von Virginien seine Verhaftung bei dem Gouver-
neur von Michigan wegen seiner angeblichen Be-
teiligung an dem Vrownschen Zuge (s. Brown, John,
Bd. 3, S. 589) nachsuchte, flüchtete D. nach England,
kehrte aber bereits nach einigen Monaten zurück.
1861 nach Ausbruch des Bürgerkrieges drang er
bei Lincoln auf die Errichtung von Negerregimen-
tcrn und auf die Emancipation der Sklaven. Nach
dem Kriege hielt er Vorlesungen und wurde 1870
intellektueller Herausgeber von "Ne A^ ^Ntiouki
Nra" (Washington). 1886 reiste er nach England,
um über den Fortschritt der befreiten Neger Vor-
lesungen zu halten. Eine Selbstbiographie erschien
von ihm 1845; ferner schrieb er noch "N^ donäa^s
kuä m^ ti'06äom" (1855) und "I^ils auä tini68 ol
b>6ä6lidc v." (1881 u. ö.).
Douglastanne, Douglasfichte (spr. dögg-
läß-), s. Hemlockstannen.
Douletfchäh oder Dauletschah (ibn Aläud-
d^M Bachtischah al-Ghasi), aus Samarkand,
pers. Litterarhistoriker, verfaßte 1487 die chrono-
logisch geordnete, mit zahlreichen Citaten versehene,
aber nicht immer zuverlässige "iN8kirat U3c1i'
8c^u'ara" oder Biographien von (140) Dichtern
in sieben Büchern und einem Anhang mit Bio-
graphien zeitgenössischer Poeten. Er widmete sein
Werk dem Mir Ali Schir (1440-1500), Wesir der
Timunden Abü Sa'id und Sultan Husain und
selbst Dichter. D. starb 1495. Das Werk ist nicht
gedruckt, wurde aber auszugsweise von Silvestre
de Sacy übersetzt in den "^0tio68 6t 6xtrait8 ä68
wLmuLnitß 6tc." (Bd. 4) und von Hammer sür die
Bearbeitung seiner "Geschichte der schönen Rede-
künste Pcrsiens" (Wien 1818) excerpiert. Vullers
gab in pers. Original und lat. Übersetzung die Bio-
graphien des Firousi ("Fragmente über die Reli-
gion des Zoroaster", Bonn 1831), des Hafts (Gieß.
)<8.39) und des Anwari (ebd. 1858) heraus. Hand-
schristlich ist das Werk D.s in mehrern Bibliotheken
in Oxford, Wien, Petersburg und im Britischen
Mufcum vorhanden. - Vgl. Nieu, OatHiogue ol
?6r3ia.Q in3.iiu8ci'iiit8.
Doullens (fpr. duläng). 1) Arrondissement des
franz. Depart. Somme, hat 659,99 <ikm, (1891)
51588 E., 89 Gemeinden und zerfällt in die 4 Kan-
tone Acheux (168 ykm, 11406 E.), Vernaville
(170,26 qkm, 8991 E.), Domart (162,20 ykm,
14395 E.), D. (159,53 ykm, 16796 E.). -
2) Hauptstadt des Arrondisscments und des Kan-
tons D., 30 kin nördlich von Amiens, am Fuße
von 140 m hohen Hügeln, an dem Küstenftusse
Authie und an den Linien Amiens-Canaples-D.-
Fr^vent, Arms-D. (36 km) der Franz. Nordbahn
und der Lotalbahn D.-Albert (12 km), ist Sitz eines
Gerichtshofs erster Instanz, hat (1891) 3294, als
Gemeinde 4631 E., Post, Telegraph, eine Ackerbau-
kammer und ein Zuchthaus für Frauen (in der
schönen Citadelle); Baumwollspinnereien, Säge-
mühlen, Öl-, Papier- und Lederfabriken.
Doultonlvare (spr. dohlt'n-), vorzügliche Stein-
zeuggefäße der Fabrik von Doulton <K Watts in
Lambeth (London). Sie machte sich zuerst bekannt
durch ihre originellen Nachahmungen des nieder-
rhein. Steinzeugs und hat dann ihre Kunstarbeiten
nach der malerischen Seite hin ausgedehnt. Die
Pariser Weltausstellung von 1889 zeigte von ihr
riesenhafte Vasen als Iardimeren und große land-
schaftliche Wandgemälde aus gebrannten und gla-
sierten Fliesen zusammengesetzt.
Doune (spr. duhn), Dorf in der fchott. Graf-
schaft Perth, 10 km im NW. von Stirling, an
einem Zufluß des Teith, hat 996 E., die meist in
den Baumwollfabriken vonDeanston (1,5 km west-
lich) arbeiten, und Ruinen von D. Castle aus
dem 15. Jahrh. Der Teith ist bei D. durch eine
Brücke (1535) überspannt.
Dour (spr. duhr), Gemeinde des Vorwage in
der belg. Provinz Hennegau, an den Linien Mons-
D.-Quie'vrain und D.-Franz. Grenze der Belg.
Staatsbahnen, hat (1890) 10533 E., Kohlengruben,
Koksfabriken und eine mechan. Bindfadenfabrik.
Dourbie (spr. durbih), linker Nebenstuß des Tarn
im franz. Depart. Aveyron, entspringt in den Es-
Pirou-Vergen, nimmt links den Durzon auf, während
sie auf der rechten Seite der Trsvezet, da er sich in
den Schlünden der Causse verliert, nicht erreicht,
durchfließt zwischen der Causse noire und dem Larzac
eine Spalte und mündet in 350 m Höhe oberhalb
Millau. Ihr äußerst malerischer Lauf ist etwa
70 km lang.
Dourdan (spr. durdäng), Hauptstadt der Kan-
tone Dourdan-Nord (218,84 ykm, 18 Gemeinden,
11097 E.) und Dourdan-Sud (315,34 qkm, 24 Ge-
meinden, 12487 E.) im Arrondissement Rambouillet
des franz. Depart. Seine-et-Oise, 22km südöstlich
von Rambouillet, nahe am Walde von D., an der
zur Seine gehenden Orge und an der Linie (Paris-)
VMigny-Tours über Vendöme der Orlöansbahn,
hat (1891) 2806, als Gemeinde 3108 E., Post, Tele-
graph, Reste eines von Philipp August gebauten
Schlosses; Fabrikation von Strumpf- und Perl-
mutterwaren, Baumwollspinnereien und Handel
mit Getreide, Holz, Vieh, Wolle und Wein.
Douro (spr. donu), portug. für Duero (s. d.).
Dousfe-alin, f. Vurejagebirge. "kowz.
Do, ut ÄS8 und vo, ut ka.oia.8 (lat.), f. Oon-
Douvitte (fpr. duwil), Jean Baptiste, ein um
1794 in Frankreich geborener Abenteurer, welcher,
nachdem er in den Besitz eines ansehnlichen Ver-
mögens gelangt war, von 1815 an Afrika, Asien
und Amerika bereiste. 1832 erschien seine "Vo^^e
au OonAo 6t 63.Q8 1'int6liLur äs i'^ti'iHiik 6qui-
noxillie, tg.it äll,Q8 168 kMQ6L3 1828-30" (3 Bde.).
D. war Sekretär der Geographischen Gesellschaft zu
Paris, von welcher ihm die Preismedaille für die
wichtigste 1830 gemachte Entdeckung zuerkannt
wurde, wie er auch zum Ehrenmitglied der Geo-
graphischen Gesellschaft zu London erwählt wurde.
In dem "NäiQdurßii ?Iii1()8()p1iica,1 <sourii9.1" wies
aber gleich nach dem Erscheinen des Werks Cooley
nach, daß D. während der angegebenen Reisejahrc
als Sprachlehrer in England gelebt habe und die
Reise also fingiert und nur eine Verarbeitung älte-
rer portug. Expeditionen sei. 1835 ließ sich D. als
Arzt zu Formigas in Brasilien nieder, wo er bald
nachher ermordet wurde.
Douw, Gerard, Holland. Genremaler, s. Dou.
Douzette (spr. dufttt), Louis, Landschaftsmaler,
geb. 25. Sept. 1834 zu Trieb)ees in Vorpommern,
kam 1856 nach Berlin, wo er zunächst Dekorations-
maler war. 1864 arbeitete er kurze Zeit im Atelier
von H. Eschke. Hier machte er den Versuch, die