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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Ducange - Duccio di Buoninsegna
rent-Pichat und Louis Nlbach die "I56VU6 äs?i^ri8",
die aber 1858 nach demOrsimschenVombenattentat
unterdrückt wurde. 1860 machte er Garibaldis Er-
pedition nach Sicilim mit. Seitdem war er ein
eifriger Mitarbeiter der "Revue äes I)6uxNouä68";
hier veröffentlichte er artikelweise, dann in Buch-
form fein bedeutendstes Werk: "?ari8, 868 0rAkQ68,
868 t0Qcti0U8, 89. V16 äall8 lg. 86C0Uci6 inoitiö du
XIX^ 816CI6" (6 Bde., 1869-75; 7. Aufl. 1884).
Von feinen fpätern Werken sind hervorzuheben:
"80UV6!iil'8 66 1'll,QQ66 1848" (1876), "1^68 HI1C6tl'68
ä6 lg. 00INII1UI16, 1'gtt6lltg.t ^i68c1ii)) (1877), "1^68
e0Qvui8i0H8 ä6 ?Hli8" (4 Bde., 1878-79), worin
er die verschiedenen Episoden des Aufstandes des
18. März und der Maitage 1871 erzählt und über
manche dunkle Punkte Licht verbreitet; "8onv6uir8
1itt6i'g,il68" (2 Bde., 1882-83), "I^a eliaritö pi'iv66
9. ?ari8" (1884; 3. Anfl. 1887; deutfch Hannov.
1884), "1^3. lüroix rou^6 ä6 ^i-3>nc6" (1889), "^1i60-
pdiw ttgutier" (1890) u. s. w. Auch als Dichter und
Romanschriftsteller trat D. auf; Erwähnung verdie-
nen von feinen Gedichten: "1^68 cdaut8 M0ä6i'ii68"
(1855; neue Ausg. 1860) und "1,68 c0iivioti(M8"
(1858); von feinen Romanen: "N6in0ii'68 ä'uu 8ui-
ciä6" (1853; neueste Aufl. 1890), "1,68 8ix a,v6uwr68"
(1857), "1'1i0inili6gudrac6l6t(1'0i->'(1862) und "Uu6
ni8t0ir6 ä'amour" (1889). Seit 1880 Mitglied der
Akademie, starb er 8. Febr. 1894 in Baden-Baden.
Ducange (spr. dütängsch), Charles Dufresne,
Sieur, franz. Gelehrter, f. Dufresne.
Ducange (spr. dütängsch), Victor Henri Joseph
Brahain, franz. Romanschriftsteller und Drama-
tiker, geb. 24. Nov. 1783 im Haag, war dcr Sohn
eines Gesandtschaftsfekretä'rs. Nachdem er in dem
franz. Handelsministerium ein geringes Amt betlei-
det, ging D. nach England, kehrte aber bald zurück
und lebte von seiner Feder. Seine ersten Romane,
"^Fat1i6" (2 Bde., Par. 1819) und "Vai6Qtin6 "
(3 Bde., ebd. 1821), gefielen; da er aber in "Va,i6ii-
tiu6" von den royaliftifchen Banden begangene
Excesse mit grellen Farben geschildert hatte, wurde
D. angeklagt, die Sitten verletzt und den Bürger-
krieg gepredigt zu haben, und zu 6 Monaten Ge-
fängnis verurteilt. Dann redigierte er ein Blatt
"1^6 Dig.di6 r036"; aber wieder wurde er zu 40 Ta-
gen Gefängnis verurteilt, angeblich weil er die
Französische Akademie gröblich beleidigt habe. Als
er auch nach der Veröffentlichung von "1k6i6U6
au 1'g.mour 6t lg. AU6rr6" (4 Bde., 1823) auf An-
trag des Kriegsministeriums 2 Monate Gefängnis
erhielt, flüchtete sich D. nach Belgien und kam
erst 1825 zurück. Er starb 15. Okt. 1833 zu Paris.
D. verfaßte noch die Romane: "I^6(miä6 on lg.
vi6i1l6 ä6 3ui'6ii6" (5 Bde., Par. 1823), "1^6 möäLcin
l)0nk63L6iir" (6 Bde., ebd. 1825), "1^68 trois Ü1168
ä6 lg. V6NV6" (6 Bde., ebd. 1826), "1.9. I^utIi6ri6Ull6"
(6 Bde., 1825), "I/g,rti8t6 6t 16 8o1äa,t" (5 Bde., ebd.
1827), "Nare I.oi-icot" (6 Bde., ebd. 1832). Sein
Stil ist oft hart und wenig gefeilt, aber die spannende
Handlung und die Zuthat des Schrecklichen und
Schaudererweckenden verschaffte feinen Romanen
zahlreiche Leser. Einen größeren Ruf erwarb sich D.
als Dramatiker; mehrere stücke von ihm blieben
im Repertorium der Theater Ambigu und Gaite'; es
sind: "II ^ 3. 86126 3.118" (1831), "^r6Qt6 3.118 011 III.
V!6 ä'uQ^0u6ur", fein Meisterwerk (1827), "Og,1k3"
(1819), "1.6 co1oii6i 6t 16 8o1äa,t" (1820), "1,6 ^6-
8iiit6" (mit Guilbert de Pix<lrscourt, 1830), "1,3.
üaii(:66 ä6 I^g.miii6i'M00r" (1828) u. a.
VU0Ä.33S (frz., fpr. dükäß; vom lat. ä6äicati0),
im wallonifchen Belgien Bezeichnung der Kirchweih-
feste. Die bekanntesten sind die I). von Mons, am
Sonntag Trinitatis, und von Namur, 2. Juli.
Du Easse (spr. dükäß), Pierre Emanuel Albert,
Baron, franz. Militärfchriftsteller, geb. 1813 zu
Bourges, trat aus der Militärschule von St. Cyr
in die Armee, nahm an den Kämpfen gegen die Ka-
bylen in Algerien teil, wurde darauf in den General-
stab versetzt und 1854 unter Beförderung zum Stabs-
offizier zum persönlichen Adjutanten des Prinzen
Mröme Napoleon ernannt; später trat er in die
innere Verwaltung über und erhielt eine Anstellung
beim Rechnungshöfe. 1880 nahm er feinen Abschied
und starb 14. März 1893 in Paris. Die Ergebnisse
seiner histor. Studien hat er in einer Reihe namhafter
Werke veröffentlicht. Er fchrieb: "Kg,mdiii'68,6pi80ä68
Ü68 FU6I'I'68 (In t6ini)8 ä6 ^1ig,ri63 VII" (Limoges
1845),"I'r6oi8 Ki8tori(iu6 ä68 0p6r2.tioii8 ä6i'3.riu66
(^6 I^0N 611 1814" (Par. 1849), uOi)kräVi0H8 än
9^ C0lp8 ä6 1a, Fliniäo arni66 6n 8ii68i6, 1806 6t
1807" (2 Bde. mit Atlas, ebd. 1851), "Nem0ir68
poiii' 861'vir ü. 1'di8t0ir6 (16 lg. eginpg,FQ6 ci6 IIu83i6"
(1852), "IÜ8t0ir6 668 I16^0cig.ti0I18 äipi0U1g.ti(1U68
ro1litiv68 glix ti'g,it68 ä6 N0I-k0IitHin6) (16 I^UN6vi1i6
6t lI'^ini6H8" (3 Bde., 1855), "I'l6c:i8 tli8t0ria,ii6
Ü68 0p6rg,ti0N8 niiiitaii'68 6N 0ri6nt) 1854 6t 1855"
(1857), "1^68 ti'018 ing.r6c1lg.ux (1'0i'iia,U0" (1862),
"IIi8toir6 g.Q6Cli0tiliii6 ä6 1'anei6ii tlisg.ti't; 6u
^I'gnc6" (2 Bde., 1864), "1.6 F6U6lg1 ^ri-iFlii ä6 lüg-
8gn0vg. äuc ä6 ?gä0H6" (2 Bde., 1866), "1^.6 36N6i-gl
Vg.iiäginiii6 6t 8g. s:0ri-68^0nägiic6" (2 Bde., 1870),
"<1oi11'I1g1 g1it1i6Nti(1N6 äu 816Z6 ä6 8tlg8doi11'F"
(1871), "I^g. ^1161-1-6 gii Mir 16 ^0ur, 1870-71"
(1875), "1.68 1-018 fr6l68 ä6 ^gp0i60N" (1883), "I.g
lüi'im66 6t 86dg8t0i)0i ä6 1853 t^ 1856" (1892). D.
gab außerdem die (Möinoir^ 6t coi'i'68poii(Ig,iic6
Ii0iitia^u6 äu roi ^086pw) (2. Aufl., 10 Bde., 1856-
5)8), "N6IN0il'63 6t c0I-r68p0I1(1g1ic6 P0iiti'(1116 6t
mi1itgir6 äu princ6 N1F6N6 Zegiiligingiz" (10 Bde.,
Par. 1858-60) und "8upMni6iit ü. lg, c0ii-63p0n-
äano6 ä6 ^gpoi60ii I" (1887) heraus.
Ducato, Silbermünze, f. Dukaten (S. 584d).
Ducato, Kap, f. Leukas.
Ducaton (frz., fpr. dükatöng, im Volksmund
"Dicke Tonne"), zuerst 1598 ausgeprägte Silber-
münze der ehemaligen österr. Niederlande im Werte
von 5,20 M.; feit 1659 nach dem Gepräge auch
Nuiter oder Rijder genannt und als Handels-
münze hauptsächlich für den ostind. Handel geprägt,
im Werte von 5,49 M.
Ducatöne, ältere Silbermünze von Mailand
und Mantua im Werte von 5,39 M.; ferner eine
auch Giustina genannte, bis 1797 ausgeprägte
venet. Silbermünze im Werte von 4,7? M.
Duccio di Buonmsegna ^pr.duticho -hennja),
Maler von Siena, der einer ähnlichen Richtung wie
Cimabue in Florenz folgte. Er pflegt als der
Gründer der neuen Malerei betrachtet zu werden.
D. war der Sohn, nach andern nur der Schü-
ler des Sienesers Segna oder Buonmsegna. Nähere
Nachrichten über fein Leben hat man nicht. Nur so
viel ergiebt sich aus zuverlässigen Quellen, daß er
schon 1282 als Meister in Siena ansässig war und
1308-11 ein großes Altarwerk für den dortigen
Dom vollendete; dort befindet es sich noch jetzt,
aber in Vorder- und Rückseite auseinander gesägt,
im Chor und in der Opera del Duomo. Die Vorder-
seite stellt dar die Madonna mit dem Kinde, von