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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Echinopsis - Echo
Noliinüpsi8 ^"cc., Seeigelkaktus, Pstan-
zengattung aus der Familie der Kakteen (s. d.).
Man kennt von derselben über 25 noch nicht sicher
bestimmte Arten und zahlreiche Formen. Die be-
kanntesten sind: N. N^i ikLii ^tce. (s. Tafel: Kak-
teen, Fig.7), in den La Plata-Staaten und Buenos-
Aires heimisch, mit in der Jugend kugeligem, im
Alter länglichem, starkrippigem, schwack bestacheltem
Stamm und sehr großen, bis 26 cin langen, weihen,
wohlriechenden, im Sommer erscheinenden Blüten.
L. ZuccÄi-iuiauI. ^/?-. (N. tudiÜoi'I. ^ncc.), der
vorigen Art ähnlich, Stamm auch im Alter mehr
kugelig, Blüten schneeweiß. Beide Arten gehören
zu den am leichtesten zu kultivierenden und dank-
barsten Zimmerpflanzen, die man im Sommer an
einen sonnigen Platz ins Freie stellen kann.
Nokiliork^nokus, s. Kratzer.
Rolünns lgrch., d. i. Igel), beim Kapital der
dor. Säule das wulstartige Glied, das die Vermit-
telung zwischen dem runden Säulenschast und der
viereckigen Deckplatte (Abacus) bildet ss. Säulen-
ordnung).
Gchion, einer der aus den von Kadmos (s. d.)
gesäten Drachenzähnen erwachsenen geharnischten
Männer, erbaute mit Kadmos Theben und zeugte
mitdessen Tochter Agaue den Pentheus.
Nokiyuisr (frz., spr. eschikleh), Schachbrett; Art
der militär. Aufstellung (sn eotn^uier), wobei die
Truppenteile des zweiten Treffens auf die Zwischen-
räume der Truppenteile des ersten Treffens gerichtet
sind (s. Treffen).
Echitamm, Gchitenm, s. Ditain.
Nokiuin ^>., Natternkopf (wegen der Form
der Samen), eine zu den Boragineen (s. d.) gehörige
Pflanzengattung mit etwa 30 Arten. Es sind kraut-
artige Gewächse oder Halbsträucher, die vorzugs-
weise in den Mittelmecrländern vorkommen. Die
trautigen Teile find meist mit steifen Borstenhaaren
besetzt. Die Vlumenkrone ist unregelmäßig, glockig,
fast rachenförmig und ihr Schlund offen. Die Blu-
men sind achfel- oder gipfelständig in Ähren oder
Trauben, die vier Teilfrüchtchen einer unterständigen
Scheibe eingefügt. Am bekanntesten ist dergemcine
Nattern köpf, ll. vu^g.i'6 /^., häufig auf sonnigen,
steinigen Plätzen und Hügeln, an Ackerrändern
u. s. w. und von Juni bis August durch die hübschen
blauen Blumen in das Auge fallend. Die Gattung
l^. schließt auch mehrere ausgezeichnete Zierpflanzen
ein, wie z. B. 15. creticuin ^., auf .Nreta heimifch,
eine trotz ihrer nur einjährigen Lebensdauer statt-
liche Pflanze mit roten, später violetten Blumen,
und N. i-udrum "/"c^., eine zweijährige Pflanze
Österreichs, Ungarns u. s. w. mit dunkelroten, später
bläulichen Blumen. Beide werden im April und
Mai an den für sie bestimmten Platz gesät und be-
dürfen keinerlei Pflege.
üokiürus, Gattung der Sternwürnier (s. d.)
von wurstförmiger Gestalt, oberhalb der Mitte
eingeschnürt, mit spatelförmigem Kopflappcn, auf
derKörperoberftächeulitQuerrcihentleinerPapillen,
nlit zwei Vorstenkränzen am Afterende. Die fechs
bekannten Arten leben eingegraben im Sande.
Echo (grch.), Widerhall, die Zurückwerfung
des Schalls von einer durch die Schallwellen ge-
troffenen Wand oder von einer fönst dazu geeigne-
ten Fläche. Selbst die Wolken können eine folche
bieten; als Beispiel hierfür dient das Rollen des
Donners, das zum Teil von seiner Zurüäwerfung
von den Wolken herrührt. Damit der zurückkehrende
Schall wieder deutlich an seinem ursprünglichen
Ausgangsort vernommen, also z. B. von einem
Rufenden ein E. seiner Worte gehört werde, muh
die Wand gegen die Richtung des ankommenden
Schalls nahezu senkrecht stehen; denn fchiefe Wände
werfen den Schall nach einer andern Richtung
als nach dem Orte seiner Erzeugung zurück. Die
Entfernung der zurückwerfenden Wand muß, wenn
das E. von dem ursprünglichen Laute sich deut-
lich trennen soll, wenigstens so groß sein, daß der
Schall zum Hin- und Hergange die Zeit braucht,
die für unser Ohr nötig ist, wenn es zwei auf-
einander folgende Laute deutlich fcheiden soll. Dies
ist nur möglich, wenn der zurückgeworfene Schall
erst dann ankommt, wenn der ursprüngliche bereits
gehört worden ist, sodaß unser Ohr neuerdings sür
eine Anregung empfindlich ist. Das menschliche
Ohr vermag nämlich in 1 Sekunde nur etwa 9 Laute
voneinander deutlich zu unterscheiden. Da nun der
Schall in ruhiger Luft 333 ni in 1 Sekunde zurück-
legt, so wird eine mindestens 18,5 ui entfernte Wand
eine Silbe deutlich wiederholen können. Ist die
Entfernung kleiner, so entsteht nur ein undeutlicher
Nachhall. Ist aber die Entfernung größer als
18,5 m, so kann das E. so viel Silben hören lassen
(mehrsilbiges E.), als in der bis zum Wiederkommen
des Schalls erforderlichen Zeit gesvrochen werden
können. Das E. am Grabmal der Cacilia Metella
in der röm. Campagna, das nach Gasfendi einen
Herameter wiederholt, der etwa 2^ Sekunden zum
Aussprechen erfordert, muh daher aus ungefähr
400 m Entfernung kommen; das 17silbige E. im
^ Park des engl. Schlosses Woodstock muß in einer
^ Entfernung von nahezu 315 in seinen Ursprung
^ haben. Befinden sich in der Richtung des Schalls
mehrere Wände (Felsen, Mauern u. s. w.) in ver-
! schiedenen größern Entfernungen, so bildet jede
! Wand ihr E. für sich, und diese E. werden dann
! nacheinander ans Ohr gelangen (mehrfache oder
^ vielfache E.). Die berühintesten E. dieser Art be-
^ finden fick bei Rosneath in Schottland, bei Koblenz,
! auf der Großen Gans bei der Bastei in der Sächsi-
! schen Schweiz, bei Adcrsbach in Böhmen u. s. w.
' Ein solches E. entsteht ferner, wenn der Schall auf
zwei Wände trifft, die miteinander einen Winlet
machen und dann durch Hin- und Herwerfen der
^ Schallstrahlen das E. ähnlich vervielfachen, wie z. V.
die Spiegel eines Kaleidoskops die Bilder. Ein
! derartiges E. wird von den beiden Flügeln des
Schlosses (^imonetta bei Mailand erzeugt, welche
einen Pistolenschuß bis 60mal wiederholen. Auch
Wände, die einander parallel in gehöriger Ent-
fernung gegenüberstehen, können ein vielfaches E.
' geben. Echoartige Schallzurückwerfungen, und zwar
^ unter bedeutender Verstärkung des Schalls, finden
^ ferner an elliptischen oder kugelförmigen Gewölben
- (Echogewölben, Sprachgewölben) statt,z.B.
' bei der Flüstergalerie in der Paulskirche zu
London, in der Vorhalle des Gcwerbemuscums m
Paris. Sie beruhen auf dem Princip der Schall-
spiegel (s. d.). Die Erfahrung lehrt, daß selbst Bäume,
Waldränder, also unregelmäßige reflektierende Flä-
chen, ein wenn auch undeutliches E. erzeugen. Es
beruht dies auf der Länge der Schallwellen.
In der Mufik heißt E. die Wiederholung einer
kurzen Phrase in verminderter Tonstärke; es erscheint
in der Oper und Kantate des 17. und 18. Jahrb. als
häusig gebrauchtes Effektmittel in Chören und Solo-
gesängen, meist nur äußerlich verwendet als oe-