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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Elisabethstadt - Elkesaiten
Glisabethstadt, magyar. Li'286l)6tväi-o8, früher
^d68fHlva, Stadt mit geordnetem Magistrat und
Hauptstadt des Kleinkotcler Komitats in Sieben^
bürgen, ehemals lönigl. Freistadt, am Großen
Kokelflusse und an der Linie Großwardein-Kron-
stadt-Predeal der Ungar, ^taatsbahncn, Sitz der
Stuhlbezirksbehördcn und eines Gerichtshofs, hat
(1890) 2795 meist lach. armenische E. (245 Deutsche,
595 Rumänen), in Garnison die 2. Eskadron des
2. ungar. Husarenregiments, Post, Telegraph, schöne
Pfarrkirche, große Kaserne, Kaufhaus, Ruine des
einstigen großen Schlosses der Apäfy, der letzten
selbständigen Fürsten von Siebenbürgen, Unter-
gymnasium, Bibliothek, Krankenhaus; Wein-und
Obsthandel. - E. wurde 1761 von den nach Sieben-
bürgen eingewandcrtcn Armeniern erbaut.
Glisabethstil, s. Hueen Ni/^dstii Lt^Io und
Englische Kunst.
Elisabeth Theresien-Orden (eigentlich Eli-
sabeth-Theresianische Militär-Stiftung),
der zweite österr. Militärorden, 1750 von der Kai-
ferin Elisabeth Christine, Witwe Karls VI., für 20
höhere Offiziere nach 30jähriger Dienstzeit, welche
damit Jahrcspensioncn von 500 bis 1000 Fl. er-
halten follten, gestiftet und von ihrer Tochter, der.
Kaiserin Maria Theresia, 16. Nov. 1771 erneuert.
Das Ordenszeichcn besteht in einem Stern mit
acht halb rot und halb weiß emaillierten Spitzen
und einem ovalen Mittelschild, das unter einer
Kaiserkrone die Namenszüge N. (^. und ^>I. I'. mit
der Umschrift "N. ^lieresill Mi'6iiti8 ^i^tillm po
r6nn6m voluit" trägt. Es wird an einem, von einer
Kaiserkrone zusammengehaltenen schwarzen Bande
auf der linken Brust getragen. Die Zahl der Ritter
beträgt jetzt 21, von denen 6 je 1000, 8 je 800 und
7 je 500 Fl. Jahrcspension erhalten.
Glisabethverein, s. Vincenzverein.
Glifatvethgrad, Stadt im russ. Gouvernement
Cherson, s. Ielisawetgrad.
Elifcheba, s. Elisabet.
Glisenfels, Baumwollspinnerei, s. Arzberg.
Elision (lat.) oder Ekthlipsis (grch.), in der
Grammatik die Abwerfung eines Vokals am Ende
eines Wortes, wenn das nächste Wort wieder mit
einem Vokal beginnt. Zeichen der E. ist der Apo-
stroph, z. B. "hab' ich" statt "habe ick"; in lat. Ver-
sen wird die E. nicht angedeutet; z. B. der Hexa-
meter ^tque a1io8 i6F6i'6, ad i'a8win ciu08cun<iu6
pai-6iit63 wird gelesen: ^.thu' HÜ08 i6F6l', aä 6tc.
Elissa, s. Di'do.
Glrte (frz.), im allgemeinen das Auserlesene
oder Beste in einer Sache. Unter der E. einer Ge-
sellschaft versteht man die durch Stellung, Bildung
und Talent ausgezeichnetsten Glieder derselben.
Im Militärwesen bezeichnet man als E. die für be-
sondere Zwecke aus den tapfersten und erprobtesten
Soldaten zusammengesetzten Truppenabteilungen.
Die frühern Leibwachen, die heilige (^ckar der Thc-
baner, die Militärkohorten der Legionen zur Zeit der
röm. Kaiser waren Elitetruppen. Die Grenadiere
der Infanterie, die Karabiniers der Kavallerie gal-
ten im 18. Jahrh, als E. der Heere. Elitecom-
pagnien wurden auch in Frankreich während der
Revolutionskriege gebildet und bei besonders ge-
fährlichen Unternehmungen an die Spitze gestellt,
bei der Linicninfanterie Grenadiere, bei der leichten
Infanterie Voltigcurs. Napoleons bestimmte, daß
jedeö Bataillon zwei Elitecompagnien haben sollte,
die auf die Flügel gestellt wurden. Diese Anordnung
ist in Frankreich erst unter NapoleonIII. fortgefallen.
Abgesehen davon, daß Elitetruppen leicht Eifersucht
erregen und den Durchschnittswert der übrigen
Truppenabtcilungcn beeinträchtigen, ist der Cha-
rakter des modernen Gefechts dem Princip der E.
nicht günstig, fodaft felbst die Notwendigkeit der jetzt
noch in fast allen Armeen bestehenden Jäger an-
gezweifelt wird. Die Garden (s. d.) der neuern
Armeen sind ebenfalls, wenn auch in anderm Sinne,
als Elitctruppen anzusehen. - über E. im schweiz.
Heerwesen s. Auszug.
Glitecompagnien, Glitetruppen, s. Elite.
Glitfchpur, Hauptstadt von Berär, s.Ilitschpur.
Elivagar, in der nordischen Mythologie die 12
urweltlichen Eisströme, aus denen die ersten Ge-
bilde hervorgegangen sind. Sie ergießen sich aus
dem rauschenden Brunnen Hvergelmir und verwan-
deln sich in ihrem Laufe in Eis. Dies Eis schichtet
sich übereinander; zu ihm kommen heiße Funken aus
Muspell heim und hieraus entsteht das erste leben-
dige Wcfen, der Riefe ))mir (s. d.). Die E. sind ein
Bild der im Frühjahr schmelzenden Eisberge.
Elixir, eine aus der alchimist. (s. Alchimie)
Vezeichnungsweise entlehnte Benennung gewisser
Heilmittel, die aus wässerigen oder weinigen Lö-
sungen von Pflauzenextrakten mit einem Zusatz von
aromatischen Stoffen bestehen. In früherer Zeit
wnrde der Begriff E. viel weiter ausgedehnt als
jetzt, wo die meisten der alten E., foweit sie über-
haupt noch Verwendung finden, unter die ^iuctu-
1^6 eingereiht worden find. Das Arzneibuch für
das Deutsche Reich kennt nur noch drei E.: Nixir
llinHi'um, Elixir ^uraiitioruin ooinp03itmn und
Elixir 6 3ucco I^uiritias. (S. Brustelixir.) -
I^lixirium ad lonFain vitain, s. Lebenselirir.
Glizabeth (spr.ilisseb-), Hauptstadt des County
Union im uordamerit. Staate Neujersey, südwest-
lich von Neuyork, an der Newarkbai und am Staten-
Island-Sund, hat (1890) 37 764 E. (gegen 28229 in
1880), darunter 7585 im Ausland Geborene. Der ans
Wasser stoßende Teil heißt Elizadelhport, wo
Schiffe bis zu 300 t anlaufen können und Kohle und
Eifen verschifft werden. E. besitzt breite und schattige
Straßen; viele Neuyorkcr Geschäftsleute wohnen
hier. Unter den zahlreichen Fabriken beschäftigte
die Singer-Nähmaschinengesellschaft allein etwa
2000 Arbeiter, bis sie 6. Mai 1890 niederbrannte.
Elizabeth, Port-, Stadt in der Kapkolonie
s. Port-Elizabeth.
Elizondo, Hauptort der früher autonomen Ge-
meinde (14 Ortfchaften) Vaztan im BeziriPamplona
der span. Provinz Navarra, 45 kni im NNO. von
Pamplona, am Fuße von hohen Bergen (bis 1300 m)
und am Vidassoa (s. d.), über den eine alte, sehr
malerische Brücke führt, hat Kupfer- und Vleiminen.
Die Basken aus dieser Gegend wandern besonders
stark nach Argentinien aus.
GljaklM, König von Iuda, s. Iojatim.
I21ISN (ungar.), lebe hoch! ^. a kii'Hlv, Hoch
der König; ^. a d^a, Hoch das Vaterland!
Elk oder Elch, s. Elentier.
Hikeriizk (Holland., spr. -leik), s. Nvei-^-man.
Elkefarten, judenchristl. Partei, den essäischen
Ebionitcn (s. d.) angehörend, die noch mehr als
diese Elemente syr. Naturrcligion aufnahm. Der
Name kommt von Elxai oder Elkcsai (6l-1<68ai),
d. b. verborgene Kraft, dem Titel eines geheimnis-
vollen Buches mit Beschwörungsformeln, das im
3. Jahre Trajans vom Himmel gefallen sein soll