Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

448
Eventuell - Everglades
zleht, auch im Falle ihres Obsiegens die Prozeß-
kosten ganz oder teilweise auferlegen darf.
Eventuell (von lat. svenwä), möglicherweise
eintretend, sich ereignend, auf einen etwa eintreten-
den Fall berechnet.
Hventus (lat.), Ausgang, Erfolg; ll. doesdit,
der Erfolg wird es lehren; U. "tultorum maxister,
der Erfolg ist der Lehrer der Thoren, d. h. überzeugt
die Thoren; N. donu8, s. Vonn8 Nveuws.
Gver, Fahrzeug, s. Ewer. simmer.
üvsr (engl., spr. eww'r), immer; lor 6V6r, anf
Gveraerts (spr. -ahrts), Jan, s. Johannen
Secundus.
Everdingen, Allart van, Holland. Maler und
Kupferstecher, geb. 1621 zu Alkmaar, war Schüler
der Landschaftsmaler Savery und Peter Molyn,
machte 1640-44 Reisen nach den Küsten des Bal-
tischen Meers und Norwegen und gewann dadurch
die Anregung sür seine eigentümliche Richtung in
der Landschaftsmalerei, der auf naturalistischer Ba-
sis den Zauber hoher Romantik und eine tiefpoet.
Stimmung zu erreichen wußte. 1652 ließ er sich in
Amsterdam nieder, wo er Nov. 1675 starb. Er malte
vorzugsweise die einsamen Gebirgsgegenden, stille,
von Bächen durchrauschte W^ldthäler, verfallene
Mühlen, Einsiedlerklausen u. dgl. Fünf derartige
Landschaften besitzt die Dresdener Galerie; andere
Berlin, München, Paris, Amsterdam. Als Radierer
lieferte er über 150 Blätter mannigfachen Stoffs,
worunter Verggegenden und Seeansichten von fri-
scher, großer Auffassung vorherrschen. Am bekann-
testen sind die 57 Illustrationen zu einer Ausgabe
des alten "Reinecke Fuchs" (in Gottscheds Über-
setzung, 2. Aufl. 1752). Hier zeigt sich E.ö Begabung
auch auf dem Gebiete des Humoristischen in be-
wund ernswerter Weise. - Vgl. Drugulin, Allart
van E. (Lpz. 1873). ^sankar und Himalaja.
Everest, Mount- (spr. maunt 6ww>), s. Gauri-
Gverest (spr. öww-), Sir George, engl. Inge-
nieur, geb. 4. Juli 1790 zu Gwerndale bei Vrecon
in Wales, kam 1806 als Lieutenant der Ostindia-
Compagnie nach Ostindien und wurde 1818 Assistent
bei der trigonometrischen Vermessung Indiens unter
Oberst Lambton. Nach dessen Tode leitete E. die
Vermessung 1823-43 und vollendete dabei 1841
die ind. Meridiangradmessung. E. starb 1. Dez.
1866 in London. Ihm zu Ehren benannte sein Nach-
folgerWaugh denGaurifankar (s.d.)Mount-Everest.
E. schrieb: "N63.8ur6in6ut of t^o 86etion3 ol tde
ni6i'iäi0U3,1 9.ro ok luäia" (2 Bde., Lond. 1847).
Gverett (spr. e'ww-), Alexander Hill, nordamerik.
Diplomat und Schriftsteller, geb. 19. März 1792
in Boston im Staate Massachusetts, studierte die
Rechte und bildete sich praktisch auf dem Bureau
des spätern Präsidenten John Quincy Adams aus,
den er 1809 als Gesandtschaftssekretär nach Peters-
burg begleitete. Er kehrte 1812 zurück, ging 1815
in derselben Eigenschaft nach dem Haag, wo er
1818 - 25 als Bevollmächtigter der Vereinigten
Staaten thätig war. 1825-29 war er Gesandter
in Spanien. In der anonymen Schrift "Nurops,
or g. FSUkrai 8nrv6^ ol td6 pl686nt 8itug,tiou ol t1i6
Principal po^6i-8 ^vitk eoi^6ctiir68 on tlisir kuturs
pro8p6ct8" (Bost. 1822; deutsch von Jakob, 2 Bde.,
Bamb. 1823) stellt er den Zustand der europ.
Hauptmächte als einen Kampf der Fürsten mit den
Völkern dar, worin die von letztern vertretene
polit. Freiheit siegen werde. Als Seitenstück schrieb
er sodann die nicht minder interessante Schrift
"^msrica, or a. ^euklai gurvs^ o5 tk6 politioal
8itl13.ti0U ok tk6 86V6r3.1 P0^6r8 ok t1i6 ^63t6I'U
C>0utill6ut') (Philad. 1827; deutfch, 2 Bde., Hamb.
1828). Zwischen beiden Werken erschien von ihm
"^6^v iä6k8 0Q popnlatiou, ^vitk reinarkg on t1i6
t1i60i-i68 ok Na1tliii8 auä Ooä^illv lLond. 1823:
2. Aufl., Bost. 1826). Nach seiner Rückkehr 1829
kaufte er die "Xortn ^niLi'icau V.6vi6>v", welche
er bis 1836 redigierte. Nachdem er während der
zweiten Amtsperiode Jacksons zur demokratischen
Partei übergetreten, wurde er wieder zu einzel-
nen diplomat. Missionen verwendet, so 1841 zu
einer vertraulichen Sendung nach Cuba. Polt
schickte ihn 1845 als Kommissar nach China, wo
er 29. Mai 1847 starb.
Gverett (spr. e'ww-), Eduard, nordamerik.Staats-
mann, Bruder des vorigen, geb. 11. April 1794 zu
Dorchester in Massachusetts, studierte Theologie, er-
hielt in seinem 20. Jahre eine Predigerftelle in Boston
und begab sich, um die griech. Sprache zu studieren,
1815 nach Göttingen, 1817 nach Paris und dann nach
England. Nachdem er noch Italien, Griechenland und
die Türkei besucht hatte, kehrte er 1820 nach Amerika
zurück und wurde Professor der griech. Sprache in
Cambridge. Zugleich übernahm er die Redaktion
der "Mi-tb ^M6i-ic3,n I^6vi6^". Er wurde 1824 zum
Mitglied des Kongresses, 1836 zum Gouverneur
von Massachusetts gewühlt und bekleidete letzteres
Amt bis 1840. Unter Harrisons Präsidentschaft
wurde er 1841 zum Gefandten in England ernannt,
wo er bis zum Herbst 1845 blieb. Dann trat er
als Präsident an die Spitze des Harvard-College in
Cambridge und folgte nach Websters Tode (^ov.
1852) diesem als Staatssekretär für die letzten
vier Monate der Amtsperiode Fillmores. In die-
ser Stellung ordnete er die mit Spanien wegen
Cuba entstandenen Differenzen, lehnte aber den
Vorschlag Englands und Frankreichs ab, wo-
nach diese Mächte und die Vereinigten Staaten
Spanien den Besitz von Cuba garantieren sollten.
Noch bevor er seine Stelle März 1853 niederlegte,
wurde E. von seinem Staat zum Senator gewählt,
verzichtete aber krankheitshalber schon Mai 1854.
Im Herbst 1860 ließ er sich als Viceprästdentschafts-
kandidat von der konstitutionellen Ünionspartei
aufstellen, kam aber nicht durch und lebte fortan den
Wissenschaften. Seine eifrigen Bemühungen, den
staatlichen Ankauf von Washingtons Wohnstätte,
des Mount-Vernon, durchzusetzen, waren erfolg-
reich. Er starb 15. Jan. 1865 in Boston. Von ihm
erschienen "0i3>tiou8 anä 8p66o1i68 on vHriou8 oe>
^8ioQ3" (4 Bde., Bost. 1869). - Vgl. I. M. Bughee,
.V Nemorial ok Nlwai-ä N. (Bost. 1865).
Gverghem, Hauptort des Kantons E. (74,i9
hkin, 5 Gemeinden, 25762 E.) im Arrondissement
Gent der belg. Provinz Oststandern, am Kanal
von Gent nach Terneuzen und an den Linien Gent-
Eecloo-Brügge der Belg. Privatbahnen und Gent-
Somergem der Belg. Vicinalbahnen, 7 km nördlich
von Gent, hat (1889) 7031 E., Baumwoll- und
Leinenindustrie. Die ehemalige Herrschast E. ge-
hörte anfänglich den Äbten von St. Bavo, später
den Bischöfen von Gent.
Gverglades (spr. ewwerglehds), fast unpassier-
barer Sumpf im Südende der nordamerik. Halbinsel
Florida, an das Südende des Sees Okeechobee an-
stoßend, 257,44 km lang und 96,54 km breit, mit
einem Wasserstande von 0,3 bis 1 m, der in der Re-
genzeit zwischen Juni und Oktober sich vergrößert.