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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Feuerland-Archipel - Feuerleitern
Rousson und Willem (1890-92). - Vgl. Platz-
mann, Glossar der feuerländ. Sprache (Lpz. 1882);
G. Bove, ?g.ta,F0ing<) lerra äei l^uoco eco. (Genua
1883); Globus, Bd. 47 (1885) und Bd.49 (1886);
Lista, Vil^s ^1 kkliä äs I08 Ona8 (Buenos-Aires
1887); R. Serrano, vsi'rotßlo äßi N8ti'6c1io äe
NaZa1iNii68, Sierra äsi kueZo 6te. (Santiago 1891);
Ni83i0u 8ci6utiÜHU6 äu Oap Horn. 1om6 V11^.
6t ^. venmer (Par. 189 l).
Feuerland-Archipel, s. Feuerland.
Feuerlanzen, s. Brandgeschosse.
Feuerleib i?ir080m^), Feuerwalze, Name
einer Gattung der Seescheiden (s. d.), nach ihrem
bedeutenden Leuchtvermögen.
Feuerleitern, die zum Besteigen brennender
Gebäude dienenden Leitern. Es sind 1) Haken-
oder Hängeleitern, 2) Dachleitern, 3) frei-
stehende und Anstellleitern. - Die Haken-
leiter ist ein Steiggerät, mit deren Hilfe der Feuer-
wehrmann (Steiger) an der Außenseite eines Ge-
bäudes mit einem Schlauche emporsteigen kann.
Sie besteht aus einem oder zwei aus leichtem und
zähem Holz (meist Esche) hergestellten, mit Sprossen
versehenen Bäumen (Holmen) von 3^ bis 5 in
Länge, an deren oberm Ende ein schmiedeeiserner
verzahnter Haken (Sägehaken) rechtwinklig befestigt
ist. Nach der Anzahl ihrer Holme bezeichnet man
die Leiter als einholmige (s. Fig. 3) und zweihol-
mige (Fig. 4). Mit Hakenleitern, die einzeln über-
einander in die Fensteröffnungen der Stockwerke
eingehängt werden, läßt sich vom Erdboden nur
bis zum obern Stockwerk eine Verbindung (Leiter-
gang) herstellen; zur Fortsetzung des Weges vom
Fenster des obersten Stockwerks über die Kante des
Hauptsimses nach dem Dache aber muß man sich,
und zwar unter Anwendung größter Vorsicht, des
Sims- oder Steigbockes bedienen; derselbe be-
steht aus einer etwa 2 m langen und ^4 bis 1 m
breiten Brettplatte mit verstellbarem eisernem oder
stählernem Konsol, welche im Fenster wagerecht
über die Hausfront hinausragend befestigt wird und
so die Stützstäche bietet für eine nach dem Dach an-
zulegende leichte Leiter von etwa 4 m Länge.
Dachleitern dienen zum Besteigen von Dächern
und sind zweiholmige leichte Leitern von etwa 2^
bis 3^/2 m Länge mit auf den Holmen befestigten
Sprossen und mit beweglichen eisernen Haken zum
Einschlagen und seitlichen Einhängen. In neuester
Zeit hat Lenz in Danzig eine kombinierte Haken- und
Dachleiter hergestellt.
einanderstecken von 2 bis 3 Leiterteilen von 4 bis
5 m Länge gebildet werden.
Schiebeleitern einfachster Ausführung werden
sowohl als Anstell- wie als freistehende Leitern ver-
wendet. Zur Erreichung von Höhen
über 12 m gebraucht man in der Neu-
zeit die sog. mechanischen Schiebe-
leitern mit mechan. Aufrichtvor- .^
richtung, um eine Achfe drehbar
gelagert auf einem zwei- oder
auch vierräderigen Wagen, der
gleichzeitig als Basis zum Auf-
richten und zum Trans-
portdient. Sie ermöglichen
in den Fällen, wo im In-
nern von Gebäuden oder
in deren Nachbarschaft
ein Aufstieg nicht mög-
lich ist, auch Haken-
und einfache Anstell-
leitern nicht aus-
reichen, einen beque-
men und schnel-
len Aufstieg und
besitzen außer-
dem noch den
Vorzug, daß
sie sich auch
völlig frei-
stehend
besteigen
lassen.
F'g. !-
Die Anstellleiter in ihrer einfachsten Form ist
allbekannt; sehr lange Anstellleitern (8-10 m) sind
schwer, erhalten besondere Stützen zum Aufrichten
und zur Ermöglichung des Freistandes. Steck-
leitern sind Leitern zum Anlegen, die durch In-
Fig. 2.
Die Leiter selbst besteht je nach der verlangten
Steighöhe aus 2 - 4 Teilen von je 8 bis 10 m
Länge, welche im Ruhezustand flach aufeinander
zusammengeschoben sind und mittels Windevorrich-
tungen aufgerichtet und in die Höhe aus-
einander geschoben werden. Den man-
nigfaltigen Verhältnissen entsprechend
° werden die mechan. Schiebeleitern ver-
schieden gebaut. Einige Hauptarten von
neuern Schiebeleitern, wie sie gegenwärtig
von der Firma C. D. Magirus in Ulm
j ausgeführt werden, sind in den Fig. 1,2,
5 u. 6 dargestellt. So zeigen Fig. 1 u. 2
eine Schiebeleiter für Höhen von 14 bis
30 N und zwar sowohl auf dem Wege
zur Brandstelle (Fig. 1) als im aufge-
richteten Zustande (Fig. 2). Hier ge-
schieht das Aufrichten durch Winden. Fig. 5 zeigt
eine sog. Ballast- oder Valanceleiter (nach
Weinhardt) für Höhen von 12 bis 16 m. Dieselbe
ist zweiräderig und derartig auf der Radachse aus-
balanciert, daß sie zum Aufrichten keiner besondern