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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Fromm - Frommet (Karl Ludwig)
Straße Vab el-Gharbi in El-Aghuät (1859), Ara-
bische Reiter, Faltenbeize in Algier (1863), Reiher-
jagd (1865), Die Fantasia iu Algier (1869). Als
Früchte seiner Reisen veröffentlichte er: "Iln t;t6
6an3 Is 8^llli^" (Par. 1857; 9. Aufl. 1888), "IIn6
^UN66 s^an8 w 8anel" (ebd. 185)9; 7. Aufl. 1888);
ferner schrieb er den Roman "Dommihue" (ebd.
1863) und das die niederländ. Meister behandelnde
Werk "1^68 mliitr63 ä'^utrefoiZ" (ebd. 1876). Er
starb 27. Aug. 1876 in St. Maurice bei La Nochelle.
- Vgl. Gonse, NuAön6 IV) psintre 6t ecrivain
(Par. 1881).
Fromm, Emil, Gesangskomponist, geb. 29. Jan.
1835 in Spremberg, studierte Musik in Berlin und
wurde Kantor in Cottbus, später Musikdirektor und
Organist in Flensburg. Von seinen Mä'nnerchö'ren
wurden mehrere ("Der Helden Auferstehung", "Vol-
kers Nachtgesang") preisgekrönt.
Frommn"", Vuchhändlerfamilie, von der zwei
Mitglieder schon seit 1726 die Waisenhaus-Buch-
handlung in Züllichau leiteten. Das zweite, Ra-
th an ael Sigismund F., kaufte dieselbe 1785,
starb aber schon 1786. Nachfolger wurde sein Sohn,
12. Juni 1837. Er pflegte besonders den Verlag
und siedelte 1798 nach Jena über, wo er auch Teil-
haber und 1825 mit seinem Sohne alleiniger Be-
sitzer der Vuchdruckerci seines Schwagers Johann
Karl WesselHöft (von diesem 1790 in Chemnitz
gegründet und 1799 nach Jena verlegt) wurde. Sein
Haus ist besonders bekannt als Mittelpunkt des
geselligen Verkehrs vieler hervorragender Persönlich-
keiten, darunter Goethes. - Vgl. darüber die Schrift
des Sohnes, Das Frommannfche Haus und seine
Freunde 1792-1837 (Jena 1876; 3.Aufl., Stuttg.
1889); Aus dem Goethehause. Briefe Friedr. Wilh.
Riemers an die Familie F. in Jena ^1803-1824j,
hg. von Heitmüller (Stuttg. 1892).
Dieser Sohn, Friedrich Johannes F., geb.
9. Aug. 1797 in Züllichau, wurde 1825 Teilhaber
und 1837 Besitzer des väterlichen Geschäfts, das
er 1830 durch eine Sortimentsbuchhaudlnng er-
weiterte. Im Verlag fügte er dem alten Stamm
einiger wissenschaftlicher Werke und Schulbücher
(Jacobs' "Griech. Elementarbuch" u. a.) nur wenig
hinzu. Sein Hauptverdienst liegt in feiner Thätig-
keit für den Gefamtbuchhandel; er gehörte von
1833 bis 1861 fast ununterbrochen dem Vorstand
des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler an
und war Mitglied verschiedener Ausschüsse des-
selben. 1875 wurde er von der Universität Jena
zum Ehrendoktor der Philosophie ernannt. Er
starb 6. Juni 1886. Außer der genannten Schrift
verfaßte F. noch: "Das Vurschenfest auf der Wart-
burg" (Jena 1817), "Tafchenbuch für Fußreisende"
(ebd. 1843; 4. Aufl., Stuttg. 1890; von der 2. Aufl.
an bearbeitet von F. Ratzel), "Geschichte des Vörsen-
vercins der Deutschen Buchhändler" (Lpz. 1875),
"Hermann von Rotenhahn, ein Lebensbild" sIena
1882) u. a. - Vgl. Erich Schmidt, Charakteristiken
(Berl. 1886), und G. Thomälen, Friedr. Johs. F.
(in Schulz, "Allgemeines Adreßbuch für den deut-
schen Buchhandel", Jahrg. 1888).
Eduard F., geb. 16. Juli 1834, gest. 9. Mai
1881, Sohn des vorigen, übernahm 1860 das väter-
liche Sortiment, 1874 auch die Buchdruckerei, und
schrieb: "Aussätze zur Geschichte des Vuchbandels
im 16. Jahrh." (Heft 1-2, Jena 1876 und 1881).
Das Sortiment ging 1879, die Buchdruckern 1881
in fremde Hände über und beide bestanden 1893
inIenaunterden Firmen: Frommannsche Buch-
han dlung (Besitzer: Armin Bräunlich) und From-
mannsche Vuchdruckerei (Besitzer seit 1881:
großherzoglich sächs. Hofbuchdrucker Herm. Pohle).
Der Verlag des Vaters wurde 1. Aug. 1886 unter
der Firma: Friedrich Frommanns Verlag
(Besitzer: Emil Hauff) nach Stuttgart verlegt.
Frommanu, Georg Karl/Germanist, geb.
31. Dez. 1814 zu Coburg, studierte in Heidelberg
und Göttingen neben klafsischer mit Vorliebe deutsche
Philologie, errichtete nach längern wissenschaftlichen
Reifen in Coburg ein Erziehungsmstitut, wurde
1848 Lehrer an der neugegründeten Nealfchule
seiner Vaterstadt, 1853 Vorstand des Archivs und
der Bibliothek am Germanischen Museum zu Nürn-
berg, 1865 zweiter Direktor; er starb 6. Jan. 1887.
F. begann seine wissenschaftliche Schriftstellern
mit einer Ausgabe von Herborts von Fritzlar "Liet
von Troye" (Quedlinb. 1837). 1854 übernahm er
nach Pangkofers Tod die Zeitschrift "Die deutschen
Mundarten" (6 Bde., Nürnb. u. Nördl. 1854-59;
ein späterer Band noch Halle 1877), in der er die
Dialektforschung sowohl durch reiches Material wie
methodisch förderte. Seine Ausgaben von Grübels
und Weikerts Gedichten bereicherten die Kenntnis
der Nürnberger Mundart. Seit 1858 war F. vor-
zugsweife mit der sprachlichen Revision von Luthers
Bibelübersetzung beschäftigt; eine Probe seiner Ar-
beit gaben die "Vorschläge zur Revision von Dr. M.
Luthers Bibelübersetzung" (Halle 1863); sie liegt
der sog. "Probebibel" zu Grunde. 1869 - 76 be-
sorgte F. im Auftrage der Königl. Akademie der
Wissenschaften zu München eine mit Nachträgen
des Verfassers vermehrte Ausgabe von Schmellers
"Vayr. Wörterbuch" (2 Bde., Münch. 1869-78).
Fronnnel, Emil, prot. Theolog und Volksschrift-
steller, Sohn des folgenden, geb. 5. Jan. 1828 zu
Karlsruhe, studierte in Halle, Erlangen und Heidel-
berg, wurde 1850VikarinAldLusheimbeiSchwetzin-
gen, 1^54 Hof- und Stadtvikar in Karlsruhe, 1863
daselbst Stadtpfarrer, 1864 Pastor in Barinen, 1869
Garnisonprediger in Berlin. Er machte den Deutsch-
Französischen Krieg als Feldgeistlicher im Werder-
schen Korps mit, wurde 1872 zum Hosprediger und
1889 zum Militäroberpfarrer des Gardelorps und
zum Mitglied des Brandenburger Konsistoriums
ernannt. Seine Volksfchriften, die sich durch ge-
sunde Frömmigkeit und frischen Humor auszeichnen,
erschienen gesammelt unter den Titeln: "Gesammelte
Schriften. Erzählungen für das Volk, Aufsätze und
Vorträge mannigfachen Inhalts" (9Bde., Verl.
1873-90), "Erzählungen" (Stuttg. 1877 fg.; 2. Ge-
famtausgabe ebd. 1891 - 92), "Allerlei Sang
und Klang. Erzählungen und Skizzen" (Berl. 1883).
Außer den Predigtsammlungen: "Die zehn Gebote
Gottes in Predigten" (Karlsr. 1857; 5. Aufl.,
Barmen 1885), "Das Gebet des Herrn in Predig-
ten" (Karlsr. 1861; 4. Aufl., Barmen 1893), "In
Fest- und Fastenzeit" (Berl. 1872) verfaßte er noch:
"Aus dem Leben des Dr. A. Henhöfer" (Karlsr.
1865; 2. Aufl., Barmen 1880) und "Festflammen"
(5. Aufl., Bremen 1891). Sehr verbreitet ist seine
Anthologie: "In drei Stufen" (8. Aufl., Elberf.
1890). Mit R. Kögel und W. Vaur giebt F. seit
1880 die "Neue Christotcrpe" heraus.
Frommet, Karl Ludwig, Maler und Kupfer-
stecher, geb. 29. April 1789 zu Virkcnfeld in Olden-
burg, lernte zuerst in Karlsruhe bei dem Hofkupser-