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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Gonzalez (Fernandez y) - Goodeniaceen
zum Etaatsrat ernannt wurde. Durch die Gegen-
revolution von 1823 sah er sich gezwungen, Madrid
wieder zu verlassen; 1827 zurückgekehrt, ward er
1833 zum Mitglied des obersten Kriegsrats und
) 834 zu dem des Rats von Spanien und Indien, bald
darauf zum Procer des Reichs ernannt, starb aber
9. Nov. 1834. Als Schriftsteller erwarb sich G. ver-
dienten Ruf durch seine metrische Übersetzung der
poet. Bücher der Bibel direkt nach dem Hebräischen,
in einfacher und schöner Sprache. Seine eigenen
Gedichte sind fromm empfunden, ohne stärkere Er-
regung. Es erschienen von ihm: "1^03 8Him08"
(5 Bde., Valencia 1819 u. ö.), "1^03 Iidi'03 posti-
co8 ä6 1a 8anta. Lidlia" (6 Bde., ebd. 1827) und
"0pÜ8cui08 in6äito8 su pi'083. ^ verLO" (13 Bde.,
Madr. 1847). Die Gedichte auch in Bd. 67 der
"Zidlioteca. äe 3.ut0r68 68P3.Ü0I68". Izalez.
Gonzalez, Fernandez y, s. Fernandez y Gon-
Gonzalez, Manuel, Präsident von Mexiko,
geb. 18. Juni 1833 zu Matamoros, nahm teil an
den Guerillakriegen 1853 - 61 und später an dem
Kampfe gegen die Franzosen und Kaiser Maximilian
(s. Mexiko). 1871 schloß er sich Porfirio Diaz' Partei
an und trug 1876 zum Sturze von Lerdo de Tejada
bci. Er wurde unter Diaz 1878 Kriegsminister und
durch dessen Einfluß 1880 zum Präsidenten gewählt.
Seine Verwaltung litt unter Korruption und er-
reichte nur mit Mühe ihr gesetzliches Ende im Dez.
1884. G. wurde darauf Gouverneur von Guana-
juato. Er starb 10. April 1893.
Gonzälez-Brabo (Bravo), Don Luis, span.
Staatsmann, geb. 1811 in Cadiz, studierte zu Alcala
de Henares die Rechte und begann 1839 seine polit.
Laufbahn als Herausgeber des revolutionären Blat-
tes "II (-uirißg^". Anfangs heftiger Gegner der
Königin Christine, schloß er sich bald den gemäßig-
ten Llberalen an und wurde 1843 Ministerpräsident
und Minister des Äußern. Im April 1844 schied er
aus dem Amte und ging als Gesandter nach Lissabon,
in welcher Stellung er bis 1847 blieb. Nach dem
Sturze des Ministeriums O'Donnell 1854 wurde
G. wieder zum span. Gesandten in Lissabon ernannt.
In dem von Narvaez gebildeten Kabinett übernahm
er 16. Sept. 1864 das Ministerium des Innern, legte
jedoch im Juli 1865 mit den übrigen Ministern
sein Portefeuille nieder. Im Juli 1866 trat er wie-
der als Minister des Innern in das Kabinett Nar-
vaez und wurde dann nach dem Tode Narvaez'
24. April 1868 wieder Ministerpräsident. Beim
Ausbruch der Revolution 20. Sept. 1868 erhielt G.
von der Königin Isabella II. seine Entlassung,
worauf er in das Lager der Karlisten überging. Er
starb 2. Sept. 1871 zu Viarritz.
Gonzalo de Berceo, der älteste genannte
castil. Dichter, war ein Weltgeistlicher aus Berceo in
der Provinz Logrono; seine Blütezeit fällt in die erste
Hälftedes13.Jahrh.(geb.ungefähr1198,gest.1268).
Er ist ein Kunstdichter, dessen Poesien die kirchliche
Litteratur des Mittelalters zu Grunde liegt. Es sind
von G. neun Reimwerke erhalten: "Viäa. äs 8. vo-
minZO äs 81I08", "8. NillHn", "8Hcriüci0ä6iaNi8N",
"8. IiOleQöO", ttl^00r68 äs I^U68tl3. 86N01H", "I>6
I08 XV 8iFN08", "NiiHAr08 ä<3 ^U68tra 86Üor3.",
"VU6I0 6s 1a. Vii'A6Q Nkria", "8.0riH". Ein neuerer
handschriftlicher Fund weift ihm auch das span.
Alexanderlied zu. Vom sprachlichen Standpunkte
aus als Eneugnisse des 13. Jahrh., sowie vom litte
rarhistorischen als Mustcrstücke der ältesten gelehr-
ten Epik des Landes sind sie hochbedeutsam. Her-
ausgegeben wurden sie zuerst von Sanchez in der
"(^oikccioii äe z)063ia8 c^8t6iliiii28 Huteriores 3.1
81FI0 XV" (2. Ausg., Par. 1842), zuletzt von Flo-
rencio Ianer in der "Lidliotsca äs autoi'63 o8pHno>
168" (Bd. 57).
Gonzen (der), Berg der Sentisgruppe in den
Glarncr Alpen (s. Westalpen) im schweiz. Kanton
St. Gallen, nördlich von Sargans in der an die
Chursirsten (s. d.) anschließenden Gruppe des Faul-
first und des Alvier, ist 1833 m hoch, besteht aus
Kalkstein der obern Jura- und der untern Kreide-
formation und ist merkwürdig durch sein bis 6 m
mächtiges Lager von Roteisenstein, das schon zur
Römerzeit ausgebeutet, ein vorzügliches Holzkohlen-
eisen liefert. Der Betrieb lohnt jedoch nur bei hohen
Eisenpreisen und wird zeitweise eingestellt. Der G.
bietet eine weite Fernsicht.
Gonzenbach, Karl Arnold von, Kupferstecher,
geb. 21. Juli 1806 in St. Gallen, bildete sich in der
Kupferstechkunst zuerst bei Lips in Zürich, dann bei
Felsing und Amsler in München, endlich bei Forster
in Paris aus. Nach einer Studienreise nach Italien
lieh er siäN838 in München nieder; er starb 13. Juni
1885 zu ^t. Gallen. Die besten seiner Blätter in
Umriß- und Kartonstich sind: Günther und^Vrun-
hilde, Siegfried und Kriemhild nach I. von schnorr
(1860): Tells Schuß, Schwur auf dem Rütli, Winkel-
rieds Tod nach L. Vogel; fünf Blätter aus dem
Leben einer Hexe und vier Blätter aus dem Leben
eines Künstlers nach Genelli, zwei Blätter zu Shake-
speares "Sturm" nach W. von Kaulbach.
Goochfche Steuerung, s. Umsteuerungen.
Goodall (spr. guddell), Frederick, engl. Maler,
geb. 17. Sept. 1822 in London, begann seine künst-
lerischen Studien unter der Leitung seines Vaters,
Edward G. (1795-1870), eines tüchtigen Kupfer-
stechers. Schon 1836 ward ihm von der 80016^7 ol
^i-t8 eine Medaille und bald darauf ein Preis für
fein erstes Ölgemälde: Die Leiche eines Bergmanns
bei Fackellicht gefunden, zuerkannt. Im Sept. 1838
besuchte er die Normandie, später Frankreich, Bel-
gien und Irland. Sein Bild: Französische Soldaten
in einer Schenke trinkend (1839), offenbart jenes
Talent für die Auffassung volkstümlicher Mge,
welches G. später ausgebildet und entwickelt hat.
Von seinen Werken dieser Zeit sind zu nennen: Das
Dorffest (1847; in der Londoner Nationalgalerie),
Das Zigeunerlager, Der Traum des Soldaten, llunt
tk6 8iipp6i', Die Schaukel (1854). Er unternahm
1860 eine Reise nach Italien und dem Orient. Die
aus letzterm entlehnten Gegenstände beschäftigten
ihn in späterer Zeit. Erwähnung verdienen: Tasso-
Vorlesung in Chioggia, Schafwäsche bei den Pyra-
miden von Giseh, Palmfest (1863), Gesang eines
nub. Sklaven (1867), Wasserträger in Ägypten
(1877), Abendgebet in der Wüste (Hamburg, Kunst-
halle), Inneres einer Moschee in Kairo^ (1880),
Flucht nach Ägypten (1886), Gordons letzter Bote,
Zuckerrohrmarkt in Kairo (1888). G. ward 1863
mm Mitglied der königl. Akademie erwählt. Seins
Aquarelle werden höher als seine Ölgemälde geschätzt.
Qooä b^s (engl., spr. gudd bei), leb wohl!
Goodeuiaceen((-00ä6iiiae6a6),Pstanzenfamilie
aus der Gruppe derDikotyledonen mit ungefähr 200
in Australien und am Kap vorkommenden Arten.
Es sind kraut- oder strauchartige Gewächse mit wei-
ßen, gelben oder blauen, seltener roten zwitterigen
und gewöhnlich unregelmäßigen Blüten. Sie be-
stehen aus einem röhrenförmigen fünslappigen Kelch,