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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Halle (in Belgien) - Hallein
und in der Umgebung große Kalkbrennereien und
Ziegelei. Der Ort erhielt 1719 Stadtrechte.
Halle, Stadt in Belgien, s. Hal.
Halls (fpr. alleh), Charles, Dirigent und Pianist,
eigentlich Karl H alle,geb. 11. April 1819 zu Hagen
in Westfalen, war Schüler Rinks in Darmftadt und
ging 1886 nach Paris, wo er 1846 mit Alard und
Franchomme Kammermusik-Soireen einrichtete, die
bald zu hohem Ansehen gelangten. H. ging 1848
nach London und übernahm 1850 die Direktion der
(F6iiU^ni6n'8 lÜ0nc6it3 zu Manchester, mit deren
Orchester er bis heute in verschiedenen engl. Städten
treffliche Aufführungen veranstaltet. Auch als
Pianist ist H. bis in die neueste Zeit öffentlich thätig
geblieben; in den letzten Jahren in der Regel ge-
meinsam mit der Geigerin Frau Norman-Neruda,
die 1888 H.s Gattin wurde. Von H.s Kompositio-
nen ist wenig veröffentlicht.
Halle-Cafseler Eisenbahn (223,54 Km), von
Halle a. S. über Nordhausen nach Hannoverfch-Mün-
den mit Zweigbahn Nordhausen-Nüxei (Teilstrecke
der Bahn Nordhausen-Northeim), ehemalige, der
Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-Ge-
sellschaft 1863 bez. 1869 genehmigte Privatbahn,
wurde 1876 vom preusi. Staate erworben; die
Hauptlinie untersteht der kö'nigl. Eisenbahndirektion
zn Frankfurt a. M., die Zweigbahn nach Nüxei mit
ihrer Fortfetzung nach Northcim der zu Hannover.
(S. auch Preußische Eisenbahnen.)
Halleck,Fitz-Greene, amerik. Dichter, geb. 8. Juli
1790 zu Guilford (Staat Connecticut), trat 1811
als Commis in ein Neuyorker Bankhaus ein, war
von 1832 bis 1849 im Gefchäft des Joh. Jak. Astor
thätig und zog sich, als er nach dessen Tode eine
Jahresrente von 200 Doll. erhalten hatte, nach
seinem Geburtsorte zurück, wo er 19. Nov. 1867
starb. 1818 erschienen in der "^6^ ^or1< Uvsmn^
I>o3t" die von ihm und Nooman Drake gemeinsam
verfaßten "Oi'oaksrl'HpOi'"" und 1819 veröffentlichte
er sein längstes Gedicht <s^ann)'", eine Satire auf
die Moden, Narrheiten und Tagesberühmtheiten,
die großen Erfolg hatte. 1825 erfchien das herrliche
Griechenlied "Narco Lo^arig" und 1827 "^w^viek
(>a8ti6 Huä l)t!i6i- P06M8"; aber feit jener Zeit fchricb
er nur wenig, wie das Gedicht "^ounecti^nt" und
"^ouu^inLi'ica" (1864, fein letztes Gedicht). Seine
poet. Werke erschienen zuerst 1847, zuletzt 1869 ("I^oe-
tical ^i'itiuFL") hg. von James Grant Wilson. Die
mit Drake gemeinsam verfaßten Gedichte wurden
u. d. T. "^tis ^i-oakoi-Z" 1860 vom Vradford-Club
herausgegeben. - Vgl. Wilson, ^N6 lit" anäleUßi"
c)f1^t^-^i'66U6 H. (Neuyork 1869) und den Artikel
von Bayard Taylor in der "Mnii ^Iii"iic^n Ro-
vis^v", 1877.
Halleck, Henry Wager, amerik. General, geb.
15. Jan. 1815 zu Westcrnville sNcuyort), befuchte
die Militärakademie zu Westpoint und wurde 1839
HilfsProfessor daselbst. Während des mexik. Krieges
wurde er 1847 Kapitän und fungierte dann bis
1849 als Staatssekretär von Kalifornien. Nachdem
er 1854 feine Entlassung genommen hatte, ließ er
sich in San Francisco als Advokat, Gefchäftsagent
und Bergwerksdirektor nieder. Beim Ausbruch des
Bürgerkrieges erhielt er als Generalmajor an Frc-
monts Stelle den Befehl in Misfouri, dann wurden
ihm 11. März 1862 alle Truppen an: Mississippi
unterstellt, wo er über eine Armee von etwa 100000
Mann gebot; doch wußte er seine Überlegenheit
wegen seiner allzu großen Vorsicht nicht zu benutzen.
Nach kurzer, von ihm persönlich geleiteter Ve-
lagerung von Corinth zwang er die Konföderierten
30. Mai, den Ort aufzugeben. Er nahm 15. Juni
die Stadt Chattanooga und wurde 11. Juli zum
Oberbefehlshaber sämtlicher Streitkräfte ernannt,
zerfplitterte jedoch feine Heeresmacht und störte den
Verlauf der Operationen durch beständige Eingriffe
in die von den Generalen getroffenen Anordnungen,
fodaß 12. März 1864 dem General Grant der Ober-
befehl übertragen wurde, wogegen H. an die spitze
des militär. Stabes des Präsidenten Lincoln trat
und im April 1865 zum Chef des Militärbezirks
von Nichmond ernannt wurde. Im Aug. 1865
übernahm er den Militärbezirk des Stillen Oceans
in San Francisco und im März 1869 den des
Südens in Louisville, wo er 9. Jan. 1872 starb.
H. schrieb "Ni6M6nt8 ol militar^ ai-t a.nä ä^ience"
(Neuyork 1846; 2. vermehrte Aufl. 1861), "Intei--
national 1a^" (San Francisco 1861; 2. Aufl.,
hg. von Baker, Lond. 1878), "I^iks ot' Xapoleoii I."
(eine Übersetzung von Iominis "Vis Politikus et
iniiitaii-6 äo ^".poikon 1^", 4 Bde., Neuyort 186!;
neue Aufl. 1885), "UloinentL ol international Ilnv
anä Ilnvs ol ^ai'" (Philad. 1866).
Häfleflinta (fchwed., "Felsenfcuerstem"), dichtes,
anscheinend homogenes, aber unter dem Mikroskop
feintrystallinifchcs Gestein von felsitartigem Aus-
sehen, das, aus innig miteinander verwachsenen
mikroskopisch kleinen Feldspat- und Quarzkörnchen,
zum Teil auch feinen Glimmer- und Chloritschüpp-
chen besteht. Nur hier und da wird die H. durch
größere hervortretende Krystalle porphyrartig. Die
H. wird meist als ein Gneisgestein, dessen Gemcng-
teile äußerst feinkörnig sind, betrachtet. Ihre Farben
sind sehr verschieden und wechseln oft in bandartiger
Streifung miteinander ab. Die Analysen ergeben
einen hohen Kieselsäuregehalt von 75 bis 80, einen
Alkaliengehalt von 5 bis 8 Proz. mit bisweilen
vorherrfchendem Natron, was auf eine Beteiligung
von albitartigem Feldspat schließen läßt. In den
Gneisgebieten namentlich Schwedens (Gegend von
Dannemora und Npsala in Upland, in Westman-
land und Dalarne) spielen die oft mächtigen Ein-
lagerungen von H. eine große^ Rolle, ebenfo im
Gneis des Eulengebirges in Schlesien. Anderer-
feits werden aber auch mit dein Namen H. in der
fchwed. Provinz Smaland Gesteine bezeichnet, die
auf Grund ihrer Lagerungsverhä'ltnisfe und mikro-
fkopifchen Struktur als zu den eruptiven Quarz-
porphyren gehörig gelten muffen.
Hallein, Stadt in der österr. Vezirkshauptmann-
fchaft Salzburg in Salzburg, links der Salzach, in
443 m Höhe, am Fuße des falzreichcn Dürnbergs
(s. d.) an der bayr. Grenze und an der Linie Salz-
burg-Wörgl der Qstcrr. Staatsbahnen, Sitz eines
Bezirksgerichts (131,73 <ikm, 9 Gemeinden, 26 Ort-
schaften, 10432 deutsche kath. E.)und einer Salinen-
verwaltung, hat (1890) 3945 E., ein Solbad, eine
Cigarren-, eine Cement-, eine großeHolzwarcnfabrik,
eine Holzfchnitzfchule und berühmte Salzsiedereien
(405 Arbeiter), welche (1891) 19386 t Sudsalz und
300 t Industriefalz im Werte von 1855393 Fl. er-
zeugten. Die Sole wird in großen Röhren vom Dürn-
berg hergeleitet. H. entstand bereits im 10. Jahrh.;
lebhafter wurde der Bergbau erst 1123, als es dem
Salzburger Domkapitel gefchenkt wurde. Am 3. Okt.
l809 hatten die Tiroler unter Haspinger Gefechte
mit den Franzosen unter Lefebvre bei H. und dem
in der Nähe gelegenen Dorfe Oberalm (1098 E.),