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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Heizung

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Heizung'


Figur 2:

T2 die Schüröffnung, T3 die Luftzuführungsthür, B oberes Verteilungsrohr, C Batterie-Elemente, D Rauchsammler, S Schornsteinfuchs, P, P Reinigungsthüren, K Kaltluftkanal, W Warmluftkanäle. – Vorteile der Luftheizung sind: billige Anlage und Unterhaltung, einfache Bedienung, kräftiger Luftwechsel, Wegfall jedes Heizapparats in den Zimmern, Ausschluß von Frostschäden; Nachteile: geringe Ausdehnungsfähigkeit der Anlage in horizontalem Sinne (deshalb dann Anordnung mehrerer getrennter Heizsysteme), bei exponierten Räumen ungleichmäßige Erwärmung, kein Nachheizen; nur in neuen Gebäuden ausführbar wegen der vielen Zu- und Abführungskanäle in den Mauern; leicht eintretende Überhitzung und damit in Verbindung auch Austrocknung der Luft. Das Aufstellen von Verdunstungsgefäßen über dem Heizapparat zur Befeuchtung der Luft ist deshalb erwünscht. Anwendbar ist die Luftheizung für kleinere Gebäude in vor Winden geschützter Lage, für Gesellschaftsräume, Säle, kleinere Theater und Schulen.

B. Die Wasserheizung benutzt den Kreislauf des an einer Stelle erwärmten und an einer andern Stelle wieder abgekühlten Wassers in einem geschlossenen Rohrsystem. Man unterscheidet Niederdruck- oder Warmwasser- und Hochdruck- oder Heißwasserheizung. Bei ersterer wird der Siedepunkt des Wassers fast erreicht (etwa 80° C.), bei letzterer bedeutend überschritten (130–180° C.). Die beiden gebräuchlichen Anordnungen der Warmwasserheizung zeigen die Fig. 3 u. 4.


Figur 3:

Bei dem in Fig. 3 skizzierten Röhrensystem wird das Wasser von dem im Keller befindlichen Heizapparat k (hier ein Flammrohrkessel) mittels des Steigrohrs s bis zum höchsten Punkt der Anlage und zu dem Expansionsgefäße (für die Entlüftung und Ausdehnung des Wassers bestimmt), von dort aus durch ein Verteilungsrohr z1 nach den senkrechten Zulaufleitungen z geführt, welche das Wasser durch die Heizkörper h und sodann abgekühlt durch die Rücklaufröhren r nach dem Sammelrohr r1 ↔ leiten; dieses wieder mündet im tiefsten Punkte des Kesseln ein.


Figur 4:

In Fig. 4 geht das Verteilungsrohr z1 vom Heizapparate k (hier ein Schüttkessel) entlang der Kellerdecke unterhalb der Heizkörper, und die Steigestränge z führen denselben das warme Wasser zu. Das Wasser steigt auch hier vom Eintritt in den Kessel ab bis zum höchsten Punkte der Anlage stetig und fällt von dort aus wieder stetig durch die Röhren r und r1 nach k. Beim System Fig. 4 befindet sich entweder auf jedem Ofen in einem Aufsatze das Expansionsgefäß e oder es wird durch die Luftleitung l mit den Ofen verbunden. Die Heizkörper sind in der Regel gußeiserne mit Rippen versehene Kasten oder Röhren (Rippenregister, Batterieheizkörper), wie h4 und h5; seltener, weil teurer, Rohrregister h3, noch seltener Cylinderöfen, wie h1 und h2, mit oder ohne innere Luftröhren.

Bei der Heißwasser- oder nach ihrem Erfinder Perkings-Heizung ist das Expansionsgefäß und damit das ganze System geschlossen; das Wasser kann über den Siedepunkt erhitzt werden, übt aber entsprechend der Temperaturen von 130°, im Maxi-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 1012.