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Kochanowski - Kocheinrichtungen
I)lHnti3 lNdiati8" (ebd. 1833). Seine beiden Haupt-
werke sind die "8^11011818 iioi-3.6 Ferm^nicas 6t liel-
V6tica6)> (Franks. 1837; 3. Aufl., Lpz. 1857; deutsch
Franks. 1837-38; 3. Aufl., ha., von Hallier, Lpz.
1890 sg.) und das "Taschenbuch der deutschen und
schweiz. Flora" (Lpz. 1844; 8. Aufl., von ballier,
1881), die sich durch Genauigkeit und Echärse im
beschreibenden Teile auszeichnen.
Kochanowski, Jan, poln. Dichter, geb. 1530 in
Eycyna im Radomschen, war 1544 Schüler der Uni-
versität Krakau, 1552-57 der in Padua und wurde
1564 königl. Sekretär und Inhaber mehrerer geist-
licher Psründen; doch legte er diese Ämter nieder,
um zu heiraten (1575) und sich aus seinem Gute
Czarnylas ausschließlich der Dichtung zu widmen.
Er starb 23. Aug. 1584 in Lublin. K. ist der be-
deutendste poln. Dichter des 16. Jahrh., zugleich
der erste, welcher der Vollendung der klassischen
Muster in der Landessprache nachstrebt. Er schrieb
polnische und lat. Gedichte ("I^i-icorum lidkiwg",
1580, "NieFiHi-um lidri ^ulUuor item ^oricoellia.
Liv6 6piFrÄiniii3.wm lideilug", 1584, u. a., die gut
polnisch übersetzt sind von Brodzinski 1829 und
Syrokomla 1851) epischen, panegyrischen, politisch-
satirischen und ethischen Inhalts; "8od6tki" (Lieder
zu den rituellen Reigentänzen der Jugend bei der
Johannisfeier); ein Drama, "Oäpi-^vii posicnv
Si-sckioli", die Abweisung der griech. Gesandten in
Troja mit polit. Anspielungen auf den bevorstehenden
polnisch-russ. Krieg; "^ra82ki", d. i. Epigramme, eine
bunte Reihe loser Einfälle, Sentenzen, Anekdoten,
in 3 Büchern (1584 u. ö.). Die Wirkung seiner Ge-
dichte war für die Litteratur entscheidend, alle ahm-
ten ihm nach. Die letzte und beste Ausgabe ist die
Jubiläumsausgabe (4 Bde., Warsch. 1884 fg.; ein-
zelnes deutsch im "Polnischen Parnaß", übersetzt
vonZ. Nitschmann, Lpz. 1875, und "Die Psalmen"^
in "Dreißig slawische geistliche Melodien", hg. von
G. Döring, deutsch von H. Nitschmann, ebd. 1868). -
Vgl. die Biographie von Przyborowfki (polnisch,
Posen 1857); Löwenfcld, Johann K. und seine lat.
Dichtungen (Pof. 1878).
Kochbirnen, längliche und rundliche,
12. und 13. Klasse des Lucasschen Birncnsystems
Kochbücher, s. Kochkunst. ^(s. Birne).
Kocheinrichtnngen, im eigentlichen Sinne die
Einrichtungen zum Kochen (s. d.), also Apparate, in
denen Flüssigkeiten zum Sieden gebracht werden
können. Im weitern Sinne alle Einrichtungen zur
Bereitung (Kochen, Braten, Dämpfen u. s. w.) von
speisen, also namentlich das Kochgeschirr, die Koch-
berde und Kochmaschinen. Die das Kochgeschirr
bildenden Gefäße bestehen meist aus Thon oder
Metall und sind, wenn die Speisen nur bis zum
Siedepunkt erhitzt werden sollen, mit einem lose
ausgesetzten Deckel (Stürze) verschließbar. Von den
thönernen Gefäßen ist namentlich das Gesundheits-
geschirr (s. d.) zu empfehlen. Zu metallenem Ge-
schirr, das die Wärme besser leitet, also ein rascheres
Kochen bewirkt, wird emaillierter Guß, emailliertes
Schwarzblech, verzinntes Schwarzblech sowie Kupfer-
und Aluminiumblech verwendet. Kupfergeschirr,
meist nur als größere Kessel und Bratpfannen
ausgeführt, muß wegen der Grünspanbildung sorg-
fältig rein gehalten werden. Aluminium bietet
wegen seiner Leichtigkeit große Vorteile und wird
daher auch zu militär. Kochgeschirr verwendet. Von
den Speisen wird es nach den Untersuchungen
des Reichs-Gesundheitsamtes in unbedeutendem
Artikel, die man unter K ver
und für die Gesundheit belanglosem Maße ange-
griffen. Das Kochgefchirr mit seinem Inhalt wird
nun entweder auf feststehenden Feuerungsanlagen,
wie Kochherden, Kochmaschinen, Kochöfen (s. unten)
oder auf transportabeln Heizvorrichtungen erhitzt
(angesetzt); zu letztern gehören der Gaskocher (s. Gas-
heizungsvorrichtungen), der Petroleumkocher (s. d.)
und der Spirituskocher (s. d.).
Dampfkochapparate dagegen sind Vorrich-
tungen, mittels deren überhitzter Wasserdampf dazu
benutzt wird, Wasser und andere Flüssigkeiten, deren
direkte Erhitzung von gewissen übelständen begleitet
sein würde, wie z. V. Würze der Bierbrauereien,
Maische der Spiritusfabriken, Zuckersäfte, Farbe-
bäder u. s. w., auf den Sicdepunlt zu bringen. Der
Dampf wird in einem besondern Dampfkessel er-
zeugt und der zu erhitzenden Flüssigkeit durch Rohr-
leitungen zugeführt. In vielen Fällen kann man den
Dampf direkt in die zu kochende Flüssigkeit eintreten
lassen (was möglichst nahe dem tiessten Punkte des
Gefäßes zu geschehen hat). Diese Tampfkochmethode
ist anwendbar, wenn die durch die Kondensation des
Dampfes hervorgerufene Verdünnung der Flüssig-
keit nicht in Betracht kommt. Sie hat gegenüber
den gewöhnlichen Kochmcthoden den Vorteil, daß
man sie in Holzgefäßen vornehmen kann und daß
dadurch die Gefahr einer schädlichen Einwirkung,
wie sie bei Benutzung von Metalltöpfen vorkommen
kann, vollkommen ausgeschlossen ist. Für den Fall,
daß Flüssigkeiten über ihren Siedepunkt hinaus er-
hitzt werden sollen, müssen die Gefäße geschlossen
und mit einem Sicherheitsventil versehen sein, dessen
Belastung sich nach dem zu erreichenden Tempera-
turgrad richtet. Soll das aus dem Dampf verdich-
tete Wasser mit der zu kochenden Flüssigkeit nicht in
Berührung kommen, so verwendet man Gefäße mit
doppeltem Boden, um zwischen beide Böden den
Dampf einleiten zu können. Eine größere Heiz-
fläche und somit schnellere Erhitzung der Flüssigkeit
wird erzielt, wenn man, statt der Anwendung des
Doppelbodens, spiralförmig gewundene Rohre
(Heizschlangen) im Gefäß selbst anbringt und den
Dampf in diesen cirkulieren läßt; schließlich kann
man auch zwei mit der Flüssigkeit gefüllte ver-
tikale, cylindrische Gefäße durch eine große Anzahl
vertikaler Rohre verbinden, die der frische Kessel-
dampf umspült, und so eine noch größere durch
Wasserdampf erhitzte Mctallfläche mit der Flüssig-
keit in Berührung bringen. Letztere Anordnung
findet man meist bei den in Rübenzuckerfabriken ge-
bräuchlichen Verdampfapparaten, während die Heiz-
schlangen mehr für Abdampfpfannen und Vakuum-
apparate Verwendung finden. In den letztgenannten
Apparaten geschieht das Eindampfen von solchen
Flüssigkeiten, die bei der Eindampfung in offenen Ge-
fäßen infolge der hierzu erforderlichen hohen Tem-
peratur eine Zersetzung oder Veränderung erleiden
würden. In den Gefäßen der Vakuumapparate wird
für diesen Zweck eine konstante Luftvcroünnung er-
zeugt, sodah das Sieden der Flüssigkeit bei einer
weit niedrigern Temperatur erfolgt. Die Vakuum-
apparate finden besonders Anwendung in der Zuckcr-
fabrikation, zur Herstellung kondensierter Milch,
von Fleischextrakt u. s. w. Von Wichtigkeit ist die
Dampskochung auch in der Landwirtschaft für die
Zubereitung des Viehfutters. (S. Futterdämpfer.)
Ebenso werden die Kartoffeln in Brennereien mit
Dampf gar gemacht. In gleicher Weise ist dis
Dampfkochung mit bcsondcrm Vorteil in Speise-
mißt, sind unter C aufzusuchen.