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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Kran (Hebeapparat)
Elektricität angewendet, wonach man Handkrane,
Dampfkrane, hydraulische K. und elek-
trische K. unterscheidet. Die Art der Kraft ist
vorzugsweise bestimmend für die Bauart des Wind-
werkes, welches die Kette, an welcher die Last
hängt, hebt und senkt. Bei Handkranen ist dasselbe
eine durch Handkurbel bewegte Winde, bei welcher
meist eine Übersetzung aus dem Schnellen ins Lang-
same (im Sinne der angreifenden Kraft gerechnet)
stattfindet; bei Dampfkranen ist das Windwerk eine
Dampfwinde, ebenfalls mit Übersetzung ins Lang-
same, während bei elektrischen K. an Stelle des
Dampfmotors ein Elektromotor die Windentrommel
umtreibt. Eine Übersetzung aus dem Langsamen
ins Schnelle wird bei hydraulischen K. angewendet:
hier geschieht das Heben und Senken der Last nicht
durch eine Windentrommel, sondern durch einen
Flaschenzug, dessen feste Rollen am Boden des
hydraulischen Cylinders befestigt sind, während die
beweglichen Rollen sich mit dem Plungerkolben auf-
und ad oder hin und her bewegen, je nachdem der
Cylinder vertikal oder horizontal angeordnet ist.
Auf die Bauart der übrigen Teile eines K. ist na-
mentlich die Art der beabsichtigten Bewegung der
Last von Einfluß. Hiernach unterscheidet man na-
mentlich Drehkrane, Scherenkrane, Roll-
krane, Lanfkrane, Schwimmkrane. Weitere
Bezeichnungen ergeben sich aus der Art der An-
wendung und der besondern Form, wie Magazin-
kran, Giehöreikran, Wandkran, Portal-
kran, Vockkran, Eisenbahnkran.
Fig. 1.
Vorstehende Fig. 1 zeigt einen Drehkran, der
namenlich für Lagerräume gceignet ist (Magazin-
kran). Derselbe gestattet eine volle Drehung der
Last im Kreise. Die Lastkette X läuft über eine
Rolle N eines Balkens^, des sog. Auslegers,
der an einer vertikalen Säule 8, der Kransäule,
befestigt ist. An dieser ist oben eine Kettcntrommel
angebracht, auf welcher sich die Lastkette aufwickelt.
Auf der Achse der Kettentrommel sitzt die Seil-
scheibe D, die ihre Bewegung von der am Fuße der
Kransäule anmontierten Handwinde ^V empfängt.
Ein anderer gebräuchlicher Drehkran ist der in nach-
stehender Fig. 2 abgebildete Giehereikran. Bei
diesem ist der Durchmesser des Kreises, welchen die
Last beschreiben kann, dadurch veränderlich gemacht,
daß die Lastrolle 15 an einer sog. Laust atze I.
hängt, die auf dem Ausleger ^ hin und her bewegt
werden kann, was vom Arbeiterstande aus durch
eine über das Rad r geschlungene Kette bewirkt
wird, indem das Rad r auf der Welle n sitzt, die
mittels einer Schnecke in ein Schneckenrad der Katze
Fig. 2.
eingreift. Zum Heben und Senken der Last dient
das Handwindwerk ^V. Die Drehung des ganzen
Krangerüstes geschieht bei beiden beschriebenen K.
durch die Hand des Arbeiters, während bei elektri-
Artitel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
schen, hydraulischen und Dampfdrehkranen für die
Drehung ein besonderes Drebwerk angeordnet ist,
das seinen Antrieb von dem Motor empsängt. An
Quais hat man freistehende Drehkrane, deren
Kransäule oben keinen Drehpunkt besitzt. Bei dem
in vorstehender Fig. 3 abgebildeten hydraulischen
Drehkran ist die Kransäule mit dem Ausleger aus
einem Stück als Fachwcrksträger (Konstruktion
Fairbairn 1850) ausgeführt. Freistehende