Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

1012
Laun (Friedr.) - Laura
goncrregiments "Kaiser Franz", got. Kirche (1520-
38), altes (Saazer) Thor, Handels- und gewerbliche
Fortbildungsschule; Zucker- und Metallwarenfabrik,
Maschinenwerkstätten, Brauerei, Kunstmühle. In
der Nähe der Berg Hoblik (504 m) mit schöner
Aussicht. 1631 wurde L. von den Sachsen erobert.
Laun, Friedr., s. Schulze, Friedr. Äug.
Launcefton(spr. lahnst'n), Municipalborough in
der engl. Grasschaft Cornwall, auf einer steilen Höhe
rechts vom Tamar, 32 km im NNW. von Plymouth,
hat (1891) 4345 E., eine got. Kirche, eine Latein-
schule, Ruinen (Turm und Mauern) eines alten
normann. Schlosses und einer Augustiner-Priorei.
L. hieß früher Dünne heved (Dünenhaupt).
Launcefton (spr. lahnst'n), aufblühende Stadt
in der engl. Kolonie Tasmania (Australien), im
nördl. Teil der Insel, unweit der Vereinigung von
Nord- und Süd-Esk zum Tamarstuß, schön gelegen,
an den Bahnen nach Hobart, Heazleton und Formby,
hat (1891) 17 208, mit den Vororten 18 600 E.,
16 Kirchen, darunter St. John's, Stadthaus, Biblio-
thek, mehrere Banken, Parks und Hospitäler.
Dampfer bis 5 in Tiefgang können bis L. hinauf-
fahren. L. ist Stapelplatz für Nord-Tasmanien;
regelmäßige Verbindung besteht mit Hobart und
den austral. Haupthäfen.
Laune, Hundekrankheit, s. Staupe.
Laune, Laulne (spr. lohn), Etienne de, franz.
Goldschmied und Kupferstecher, geb. 1518 (oder
1519) wahrscheinlich in Orlsans, lebte in Paris,
auch in Augsburg; 1595 soll er in Strahburg ge-
storben sein, nach andern 1583 in Paris. Seine
zahlreichen, in kleinem Format gestochenen Blätter
haben vorherrschend ornamentalen Charakter. Sie
zeichnen sich durch Anmut und feinen Geschmack der
Erfindung im Sinne der Schule von Fontainebleau
aus und wurden vielfach für das Kunstgewerbe als
Vorlagen angewendet.
La Union, Ort in Spanien, s. Cartagena.
La Union, San Carlos de, Hafenplatz der
ccntralamerik. Republik Salvador und Hauptort des
Departements L. U. (752 ykm, 34620 E.), liegt
nördlich des Vulkans Conchagua, am Golf von
Fonseca (s. d.), hat monatlich Verbindung mit
Europa über Panama und 2980 E.
Launolvitz, Marktflecken im Gerichtsbezirk Wla-
schim der österr. Bezirkshauptmannschast Beneschau
in Böhmen, am Blanitz, hat (1890) 789 czech. E.
Bei L. erhebt sich steil aus dem niedrigen Gebirgs-
plateau der an Volkssagen reiche Berg Vlanik
(der Große Blanik 637 in, der Kleine 564 m), aus
hellem feinkörnigen Gneis mit Turmalin bestehend.
Ein natürlicher Bogen im Felsen ist der Sage nach
das Thor zum Innern des Berges, wo die Ritter
Zdentos von Zasmuk schlafen, um auf dem Berge
Swidnik bei Kamen das Werk der Befreiung des
Vaterlandes zu vollenden.
Laupen. 1) Bezirk im schweiz. Kanton Bern,
hat 84,2 ykm und (1888) 8981 E., darunter 48
Katholiken, in 11 Gemeinden. - 2) Hauptstadt des
Bezirks L., am Zusammenstuß der Sense und Saane,
in 491 m Höhe, hat (1888) 925 meist evang. E.,
Post, Telegraph, eine 1734 erbaute Kirche, ein Rat-
haus, ein altes Schlos; auf steilem Sandsteinfclsen;
Kartonnagen- und Käsefabrikation, Jahrmärkte und
Ackerbau. Am 21. Juni 1339 erfochten hier die Ber-
ner unter Rudolf von Erlach einen entscheidenden
Sieg über das vereinigte Heer der Stadt Freiburg
und des kleinburgund. Adels.
Laupheim. 1) Obcramt im württemb. Donau-
kreis, hat 329,90 <^m und (1890) 26 215 (12 420
männl., 13 795 weibl.) E. in 1 Stadt und 40 Land-
gemeinden. - 2) Oberamtsstadt im Oberamt L.,
an der Linie Ulm-Friedrichshafen der Württemb.
Staatsbahnen, Sitz des Oberamtes und eines Amts-
gerichts (Landgericht Ulm), hat (1890) 4549 E.,
darunter 413 Evangelische und 490Israeliten, Post,
Telegraph, Lateinschule, Gewerbebank; Färberei,
Gerbereien, Werkzeugfabriken, Mahl- und Säge-
mühlen, Landwirtschaft, Viehzucht, Jahr-, Vieh- und
Schweinemärkte.
Lauppsche Buchhandlung, H., Verlags-,
Sortiments- und Antiquariatshandlung in Tübin-
gen, im Besitz von Kommerzienrat Gustav Kötzle
(geb. 2. Febr. 1840 in Stuttgart), ging hervor aus
dem Sortiment der I. G. Cottaschen Buchhandlung
(s. d.) daselbst, das 1816 Heinrich Laupp (geb.
1780, gest. 1836) übernahm und durch Verlag er-
weiterte. Nachfolger wurde 1840 dessen Schwieger-
sohn Hermann Siebeck (geb. 1816 in Leipzig,
gest. 1877), bis 1847 mit der Witwe Laupps, dann
bis 1866 mit deren Sohn Rudolf Laupp (geb.
1818) und seit 1872 mit seinem Schwiegersohn, dem
jetzigen Besitzer G. Kötzle. Teilhaber des letztern
war 1878 - 80 Herm. Siebecks Sohn Paul Sie-
beck (s. Mohr, I. C. B.). Der Verlag, anfangs
vorwiegend aus kath. Theologie bestehend, wurde
später bedeutend in den Staats- und Naturwissen-
schaften und in der Medizin; hervorzuheben sind die
encyklopädischen Handbücher: der polit. Ökonomie
(hg. von G. Schönberg, 3. Aufl., 3 Bde., 1890-
91), der Landwirtschaft (hg. von Th. von der Goltz,
3 Bde., 1888-91), der Forstwissenschaft (hg. von
T. Lorey, 2 Bde., 1888), der gerichtlichen Medizin
(hg. von I. Maschka, 4 Bde., 1881-82), der Kin-
derkrankheiten (hg. von C. Gerhardt, 6 Bde., 1877
-89), Werke von Bender ("Rom"), Erman ("Ägyp-
ten"), Fraas, Bischof Hefele, Ledert, Luschka, Öster-
len, Quenstedt, Roser, Schaffte, Herm. und K. Vier-.
ordt u. a.; die katholische "Theolog. Quartalschrift "
(1819 sg.), "Zeitschrift für die gesamte Staats-
wissenschaft" (1844 fg.), "Jahresbericht über die
Leistungen und Fortschritte in der Ophthalmologie"
(1872 fg.), "Beiträge zur klinischen Chirurgie"
(1884 fg.), "Allgemeines Statist. Archiv" (1890 fg.).
Das Antiquariat umfaßt meist Medizin und Natur-
wissenschaften.
^,"?/H'., hinter lat. Tiernamen (Reptilien und
Amphibien) Abkürzung fürIoseph Nikolaus
Laurenti, gest. als Arzt in Wien.
Laura, Lawra (grch., "Straße" oder "Stadt-
viertel"), in der ältesten Zeit des griech. Mönchtums
im Gegensatz zu Koinobion (s.d.) eine Klostergemein-
schaft von Anachoreten. Nachdem seit dem 6. Jahrh,
die Lauren von den Koinobien gänzlich verdrängt
waren, ging der Name L. auch aus letztere, aber nur
auf solche von hervorragender Bedeutung über. Da-
her führen noch einige große Klöster der orthodoxen
Kirche den Namen L., z. B. die L. des heil. Sabas
bei Jerusalem, die L. des heil. Athanasios (s. Athos),
in Rußland das vom heil. Hilarion um 1050 gegrün-
dete Höhlenkloster bei Kiew, oder Kiew-Petschcrskaja-
Laura, die vom heil. Sergius 1238 bei Moskau ge-
gründete Troitzko-Sfergejskische L., die von Peter
d. Gr. 1715 zu Ehren des heil. Alexander Newskij ge-
gründete Alexandrowskaja L. in Petersburg.
Laura, Petrarcas Geliebte, von deren Leben
der Dichter nur erzählt, daß er sie 6. April 1327