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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Mühlendamm; Mühlenexplosionen; Mühlenfördereinrichtungen

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Mühlendamm – Mühlenfördereinrichtungen

wegung des Beutelgutes im Sinne der Pfeile bewirken die an den Wänden angebrachten Schaufeln.

Mehlcylinder, oder kurzweg Cylinder (Fig. 3), bestehen aus einem geneigt liegenden, mit etwa 1,25 m Umfangsgeschwindigkeit sich um seine Achse drehenden prismatischen Gestelle, über welches das Siebgewebe gespannt ist. Das Beutelgut läuft vom obern Ende in das Innere des Cylinders ein und gelangt von Seitenfläche zu Seitenfläche des Prismas fallend unter Abscheidung der feinern durch das Sieb fallenden Teile zum Auslaufe.

Centrifugalsichter (Fig. 4) sind Cylinder der vorbeschriebenen Art, in denen das Beutelgut durch ein mit 6‒7 m Umfangsgeschwindigkeit umlaufendes Flügelwerk gegen den Mantel geschleudert und dadurch die Beutelwirkung bedeutend erhöht wird In dem Plansichter (Fig. 2) sind überdies in dem Siebmantel A Schöpfschaufeln C angebracht, die das Beutelgut hoch hebend von oben auf die Flügel B schütten und dadurch eine gleichmäßigere Wirkung des ganzen Siebmantelumfangs erzielen.

Zum Absieben der groben Mahlgutteile werden als Siebe gelochte Bleche oder Gewebe von Eisen- oder Messingdraht verwendet. Griese, Dunste und Mehle werden dagegen durch seidenes Beuteltuch (s. d.) gesiebt.

^[Fig. 2.]

^[Fig. 3.]

^[Fig. 4.]

Mühlendamm, s. Damm.

Mühlenexplosionen, s. Mühlstaub.

Mühlenfördereinrichtungen, Transportmaschinen zur mechan. Fortbewegung des Mahlgutes, teils in losem, teils in gesacktem Zustande. Zur Bewegung in wagerechter Richtung dienen: Transport-(Mehl-) schnecken, Transportgurte, Förderrinnen (s. Transportapparate); zur Bewegung in senkrechter Richtung, und zwar für loses Material, die Elevatoren (s. d.), für Säcke der Mühlenfahrstuhl oder ‑Aufzug, der in seiner Konstruktion meist von andern Aufzügen abweicht. Nachstehende Figur zeigt einen Mühlenfahrstuhl einfachster Anordnung. Ein Fahrstuhl F hängt an einem Hanfgurte D, welcher über die Gurtrolle C geführt ist. Auf derselben Welle mit C sitzt die mit Holz belegte Antriebscheibe B, welche im Ruhezustand durch das Gewicht des Fahrstuhls und das Gewicht G in das schmiedeeiserne Bremsband L gezogen wird und dabei von der Transmissionsscheibe A etwa 5 mm Abstand besitzt. Lüftet ein leichter Zug am Handseile K die Antriebscheibe im Bremsband, ohne die Transmissionsscheibe zu berühren, so bewegt sich der Fahrstuhl freifallend abwärts. Ein stärkerer Zug am Seile K preßt die Antriebscheibe B auf die Transmissionsscheibe A und bewirkt damit die Mitnahme von B, das Aufwickeln des Gurtes D auf die Scheibe C und ein Heben des Fahrstuhls mit etwa 1 m Geschwindigkeit. Jedes Loslassen des

^[Abb.]