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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Nützlichkeitssystem - Nyköping
Gesetz selbst hätte machen müssen, kann Ersatz fordern.
So kann auch nach franz. Praxis ans diesem Ge-
sichtspnnkt Ersatz gefordert werden, wenn es beim
Vorhandensein der übrigen Voraussetzungen der
nützlichen Geschäftsführung (s. d.) nur an der Ab-
sicht aefehlt hat, das Geschüft des Dritten zu führen.
Nützlichkeitssystem, s. Militarismus.
Nutzungspfand, Antichrefis, das dem Gläu-
biger eingeräumte Pfandrecht an einem natürliche
Früchte oder andere Erträgnisse gewährenden Gegen-
stande, mit dem Rechte, die Nutzungen zu ziehen. Der
Gläubiger hat das dingliche Recht zur Inbabung des
Pfandgegenstandes und zur Ziehung der Nutzungen.
Der Ertrag der Nutzungen wird auf die gesicherte
Forderung nebst Zinsen abgerechnet. Das N. an
Grundstücken ist in Preußen (Preuß. Allg.
Landr. I, 20, §§. 8, 71, 99, 100) durch die Gesetz-
gebung vom 5. Mai 1872 nicht beseitigt, bedarf
aber der Eintragung in das Grundbuch. Ebenso
in Mecklenburg. Das N. des Oocls civil Art. 2085
bedarf nach dem Gefetze vom 23. März 1855 zur
Rechtswirkung gegen Dritte der Transskription.
Bayern, Hessen, Württemberg und das Bürgert.
Gesetzbuch für das Deutsche Reich kennen das N. an
Grundstücken überhaupt nicht. - Das N. an be-
weglichen Sachen ist als eine Erweiterung des
Faustpfandrechts zulässig (Ooäs civil Art. 2081;
Preuß. Allg. Landr. I, 20, §§. 140, 141; Sächs.
Bürgert. Gesetzb. §§.476-478; Bürgert. Gesetzbuch
für das Deutsche Reich §. 1213).
Nutzungsprozent, das Prozentverhältnis des
jährlich aus einem Walde zu ziehenden Massen-
ertrags an Holz zu dem in demselben vorhandenen
Holzbestand. Das N. ist von dem Zuwachspro-
zent zu unterscheiden, das sich aus dem Verhält-
nis des laufenden Massenzuwachses zu dem Haupt-
bestand ergiebt.
Nutzungssteuern, im Gegensatz zu den Ver-
brauchssteuern diejenigen Abgaben, die sich an die
Benutzung irgend welcher Gebrauchsgüter knüpfen.
Hierher gehören z. B. die Wohnungssteuern, die
Steuern auf Wagen und Pferde, auf Billards u. s. w.
Nutzwasser, s. Wasserversorgung.
Nulva, der 150. Planetoid.
Hnx (lat.), Nuß. ^. vomica, s. Brechnuß.
Nuyssen (spr. neuhen), van, vläm. Maler,
s. Ianssens, Abraham.
^. v. Z?., bei naturwissenschaftlichen Namen Ab-
kürzung für Nees von Esenbeck (s. d.).
NW., Abkürzung für Nordwest.
H. ?., offizielle Abkürzung des Staates Neuyork.
Ny... (schwed.), neu. häufig in Ortsnamen.
Nyandfcha (Niandscha), afrik.See, s. Njassa.
Nyangwe, Ort am obern Kongo, s. Njangwe.
Nyanza, Seen in Ostafrika, s. Njansa.
Nyassa, See in Ostafrika, s. Njassa.
UMva, s- Indische Philosophie.
Nyblom, Karl Rupcrt, schwed. Dichter und
Ästhetiker, geb. 29. März 1832 zu Upsala, studierte
1850-57 an der Universität seiner Vaterstadt, wo
er 1860 Docent und 1867 Professor der Ästhetik,
Kunst- und Litteraturgeschichte wurde. Seit 1879
ist er Mitglied der Schwedischen Akademie. Von
N.s zahlreichen Schriften sind zu nennen: "^rion"
(Preisschrift, 1853), "XonZtswäier i I^riä" (1863),
"lliläei- trä,nI<Hii6n" (1864), "vikter" (1860), "Inne-
Iiäll ocii loi-m i konsten" (1866), "I^8t6U3kH 8wcli6i'"
(1873; neue Eammluna,. 2 Bde., 1884), ".loil/I"!,.
serxel" (1877), "^6. 5r. I^inädlaä" (1881), "N. I<
^ä6l6i'crant^" (1891). Auch war N. der Begründer
der "8v6N8k I.ittei'Htui' ^iäski-ift" (1865).
Seine Gattin (seit 1864) Helene Auguste,
Tochter des dän. Malers Noed, geb. 7. Dez. 1843
zu Kopenhagen, veröffentlichte "^ovellsr" (4 Bde.,
Stockh. 1875-81; auch dänisch), "vi^te" (Kopenh.
1881) und "^v6 vj^6" (ebd. 1886).
Nyborg, Handelsstadt im Amt Svendborg auf
der Ostküste der dän. Insel Fünen, hinter der großen
Landzunge Knudshoved, am Großen Velt und an
der Bahn nach Odense, ist Überfahrtsort nach Korsör
und Seeland, hat (1890) 6049 E., Vieh- und Gc-
treidehandel. N. ist Sitz eines deutschen Konsuls.
Früher erlegten hier die den Velt passierenden Schiffe
den Zoll. Der Ort war lange Zeit eine der wichtig-
sten Städte Dänemarks. Es wurden hier im 13. bis
15. Jahrh, viele Reichstage gehalten. Im Febr.
1658 nahmen die Schweden N. und 24. Nov. 1659
kapitulierte es wieder, nachdem tags zuvor die Dänen,
Brandenburger, Polen und Kaiserlichen einen Sieg
über die Schweden erfochten hatten.
Nyctaginaceen, Pflanzenfamilie aus der Ord-
nung der Centrospermen (s. d.) mit gegen 200 meist
tropisch-amerik. Arten, Pflanzen von'sehr verschie-
denem Habitus mit regelmäßigen zwitterigen Blü-
ten, die bei mehrern Gattungen ein großes und
schön gefärbtes Perianthium besitzen, bei andern
klein und unansehnlich sind. Einige N. sind Zier-
pflanzen, besonders aus der Gattung Nii-^diliL (s.d.).
Ks?ota.ntkss Sainbao I^/ii, s. Jasmin.
Il^otea., s. Schneeeule.
U^otsris, Fledermausgattung, s. Hohlnase.
H^otidius, s. Tagschläfer.
U'^otiosdina.e, Gattung der Halbaffen (s. d.).
X^otioorax, s. Nachtreiher.
X^otipitksous, s. Nachtasfen.
Nydam, Moor, s. Sundewitt.
Nyem, Dietrich von, s. Niem.
Nyir, ungar. ^vii-86^ (d. i. Birkenland), eine
hügelige Landschaft des ungar. Flachlandes im Ko-
mitat Szabolcs, berühmt durch ihre Melonen.
Nyiregyhäza (spr.njihreddjahsa), Stadt mit ge-
ordnetem Magistrat und Hauptort des ungar. Komi-
tats Szabolcs in der Nyir, an den Linien Püspök-
Ladäny-Miskolcz, N.-Ungvär (92 km) der Ungar.
Staatsbahnen und N.-Mat^szalka (57 km) der Ver-
einigten Aradcr und Csanäder Eisenbahnen, Sitz
eines königl. Gerichtshofs und Bezirksgerichts, hat
(1890) 27014 E., in Garnison das 14. Husaren-
regiment "Wladimir, Großfürst von Rußland", ein
lu'th. Obergymnasium, Landwirtschaft, Handel und
in der Umgebung zahlreiche Salzteiche. 3 Km im O.
an einem salzigen Teiche Bad Söstö.
Nyitra, ungar. Name von Neutra (s. d.).
Nykjöbing (spr. -kö-, d. h. neue Kaufstadt), dän.
Städte: 1) N. paa Falster, auf der Westküste der
Insel Falster, am Guldborgsund (s. d.) gelegen und
zum Amte Maribo gehörig, Bischofssitz, Station
der Linie Orehoved-Gjedser-Nakskov, hat (1890)
6087 E.; große Schweineschlächterei, Handel mit
Gerste, Malz, Kleie, Ölkuchen und Zucker. N. ist
Sitz eines deutschen Konsuls. - 2) N. paa Mors,
auf der Infel Mors im Limfjord, im jütländ. Amte
Thisted, 58 km im NW. von Viborg, mit (1890)
3607 E. Nahe dabei das ehemals berühmte Tue-
holmskloster der Johanniter. - 3) N. im NW.
Seelands, kleine Hafenstadt mit (1890) 1700 E.
Nyköping (spr. -dschö-), Hauptstadt des schwed.
Län Södermanland, an einem Busen der Ostsee,