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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Olisippo - Oliveira-Martins
land ok 8unn^8i<l6v (1849), errang ungewöhnlichen
(Erfolg. Es erschienen dann in rascher Folge die
Nomane "Ner^Ilinä" (1850), "^.äam l3ill6M6 ol
^l038Fr^)) (1852), "Hki-i-x ^luir" s1853), "N^g-
<Ial6n IlL^urn" (1850), "I.Mi68i6llf" (1857),
"^ronicieg ot' (^rlinFloi-ä" (1863), "11i6 mi-
iiiZter^ ^viteu (1869), "8<inii'6 ^rclsn" (1871),
"Innocsnt) ". tals ok modern Iif6" (1873), "1ti6
1)rimr036 patli" (1878), "^Ii6 I.aäi68 I.inä0r63"
<1883), "Xir3t66n, t1i6 8tor^ ot' lr 8cc>tcli lamil^
70 V6NI-8 HF0" (3Bde., 1890), "^not" (3 Bde., 1891),
"IIi6 80rc6r688" (3 Bde., 1893), "I^nä^ ^Villiamv
<3 Bde., 1893), "'IIi6 cucicoo in tno N68t" (1893),
"Ilio pi'oälFlii" (1894), "^ Iwu86 in VIoom3dnr^"
<1894), "3ir Iv0d6i't'8 lortnne; ^vlio >va8 Io8t anci i'3
t'ounä" (1895). Zlußerdem bewährte O. die Kunst
ihrer Charakteristik in den Biographien: "I^iks ok
Vänln-ä IrvinZ" (1862 n.ö.), "8aint-I^anci8 ot
.V83i3i)) (1871), "Nemoir ol Oonnt cls Hlcmtalem-
dert" (1872), <c^IlL mll1v6i'8 ol^Iorence: Danto,
Aiotto, 8av0nai'0ia, n.ncl tlikir cit^" (1874), (Mlck6i'3
of VknicL" (1887), "I^o^ai Läindni-Fli: Ii6r 8aint3,
Iiin^8) P1'0p1i6t8 anä P06t8" (1890), "1IWMH8 Oi^ill-
M61'3" (1893), "^l0!N0ir okl^Hnrenco 0." (1891), und
lieferte interessante Beiträge zur neuern cngl. Litte-
raturgeschichte mit "I^itei-Äi^ Iii8wry of i^u^Ianä
1790-1825" (3 Bde., 1882) und "'tlio Victorian
ÄF0 ol Nn3ii8ii iiterawi-6" (2 Bde., Lond. 1892).
Olisippo, der alte Name für Lissabon.
Slifolator, ein Isolator (s. d.) für solche elek-
trische Luftleituugen, die zur Fortleitung hoch ge-
spannter Ströme dienen. Da hier ein Isolations-
fehler gefährlich
werden kann, so
müssen die Isolato-
ren besonders sorg-
fältig konstruiert sein. Diese
Eigenschaft besitzt der O. nach
dem Patent von Johnson H
Phillips. Bei demselben (s. bei-
stehende Figur) ist der sich etwa
bildende leitende Tan- oder Neifbeschlag durch eine
innere mit Öl gefüllte Rinne in zwei durch die gut
isolierende Ölschicht getrennte Teile geteilt, wodurch
cme leitende Verbindung zwischen dem Leitungs-
draht und der im Innern eingekitteten Stütze un-
inöglich gemacht wird.
Olitäten (vom lat. oiknm), ölhaltige oder ol-
mtige Medikamente oder Essenzen, wie sie nament-
lich von Hausierern (Olitätenhändlern) früher
feilgeboten wurden.
Ölitorisch (lat.), Küchengewächse betreffend.
<^">., hinter lat. Insektennamen Abkürzung für
Guillaume Antoine Olivier (spr. -wleh), geb.
1756, gest 1814 als Professor an der Tierarznei-
schule zu Aalfort bei Paris, Eutomolog und Orieut-
reisender. Von ihm ein Prachtwerk: "Nntomolo^io
ou Iii8toir6 natni'6116 ä68 in86ct68" (6 Vde. mit
363 illustr. Tafeln, Par. 1789-1808; nur Käfer
enthaltend und eine Abteilung der "Uncxciopeäie
mLtdoäiqus, Ii^toirs naturelle" bildend).
Oliva, Marktstecken im Kreis Danziger Höhe des
preuß. Reg.-Vez. Dauzig, unweit der Ostsee, 9 km
im Nordwesten von Danzig, am Karlsberg (107 m)
und an der Linie Stettin-Danzig der Preuß. Staats-
bahnen, hatte 1890: 3822,1895: 4215 E., darunter
1500 Evangelische,Post,Telegraph, zahlreiche Villen,
höhere Mädchenschule, Wasserleitung; im nahen
Schwabenthale 7 Eisenhämmer, 6 Mühlen, Säge-
! werk, Ziegelei und wird als Sommerfrische besucbt
! (1894: 500 Kurgäste). (S. Karte: Danzig mit
! Neufahrwafser und Weichselmünde.) Be-
! rühmt ist O. durch die einst reiche Cistercienser-
abtei (^Ion8 Olivarmn), welche vom Kloster Kolbatz
in Pommern um 1170 gegründet und 1832 auf-
gehobeu wurde. Die dreischifsige frühere Abtei-,
jetzt Pfarrkirche (90 m lang, 30 m breit, 20 m hoch),
hat 25 Altäre, eine große vortreffliche Orgel und
prächtige geschnitzte Chorstühle. Das Schloß der
ehemaligen Äbte ist Staatseigentum, während der
Karlsberg dem König von Preußen gehört.- O. ist
die älteste deutsche Kolonie im Nordosten. Der Abt
Cbristian ward 1215 der erste Bischof in Preußen.
Historisch denkwürdig ist O. durch den hier 3. Mai
(23. April) 1660 abgeschlossenen Frieden von O.,
der den Schwedisch - Polnisch - Brandenburgisch-Dä-
nischen Krieg von 1655 bis 1660 (s. d.) beendete.
König Johann Kasimir von Polen entsagte seinen
Ansprüchen auf Schweden und überließ das nördl.
Livland, Esthland und die Insel Ösel an Schweden.
Schweden verzichtete auf Kurland, und beide Teile
bestätigten Preußeus Unabhängigkeit. Der Friede
zu O. ordnete die Verhältnisse des Nordens und be-
festigte Schwedens Übergewicht. - Vgl. Schultz,
Geschichte des Friedens von O. (Labiau 1860).
Ollva. 1) Stadt im südl. Bezirk Gandia der
span. Provinz Valencia, an der Nebenbahn Carca-
gente-Denia, 4 km von der Küste, iu prächtiger
Huerta, hat (1887) 8779 E.; Öl-, Wein- und Orangen-
bau, Seidenraupenzucht und Leinweberei. - 2) O.
di Canarias, Hauptort im N. der Insel Fuerte-
ventura (s. d.). - 3) O. de Ieröz, Stadt in der
span. Provinz Vadajoz, 63 km im S. von Vadajoz,
nahe der portug. Grenze, hat (1887) 6413 E. und
! Leinweberei.
' Olivärez, Don Gasparo de Guzman, Graf von,
! Herzog von San Lucar, span. Staatsmann, geb.
6. Jan. 1587 zu Rom, wo sein Vater Gesandter am
Hofe Papst Sixtus' V. war, wurde als Günstling
Philipps IV. durch den Sturz Lermas nach dem Tode
Philipps III. 1621 Leiter der Staatsgefchäfte, die
er im unbegrenzten Vertrauen des Monarchen
22 Jahre führte. Znm Herzog von San Lucar und
Vorsitzenden des Geheimen Nats erhoben, leitete er
die span. Politik in dem Kriege gegen die Nieder-
länder und in den damit zusammenhängenden Ne-
ligionskämpfen in Deutschland. Die für Habsburg
unheilvolle Wendung, welche die Siege der Nieder-
länder, das Eingreifen Gustav Adolfs und besonders
Richelieus in dem großen Kriege hatten, wirkte auch
auf das System O.' zurück. Im Widerspruch gegen
die absolutistische Politik der castilian. Regierung
erhob sich unter dem Druck des Grenzkrieges in den
Pyrenäen 1640 das auf seine Privilegien von ieher
eifersüchtige Catalonien, während sich zugleich Por-
tugal von dem span. Joch lossagte. Beide Pro-
vinzen erhielten von Frankreich Unterstützung. Die
Unmöglichkeit, den Aufruhr zu ersticken, führte 1643
den Sturz O.' herbei, der fern vom Hof 22. Juli
1645 starb. - Vgl. Rossceuw-Saint-Hilaire, Üi3-
toirs ä'^8pclM6^Vd. 10 u. 11 (Par. 1869-73).
! Olivelra-Martins, Ioäo Pedro, portug.
> Schriftsteller, geb. 30. April 1845 in Lissabon,
! wurde 1870 Minendirektor in Cordoba (Spanien),
war 1874-87 Oberverwalter einer Eisenbahngesell-
schaft in Porto, dann Direktor der Tabaksregie in
Lissabon und 1891 - 92 Finamminister. Später
lebte er als Staatsrat, Akademiker und Mitglied