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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Pueblo nuevo del Mar - Puerto-Plata
zogen, durch Reiben und Polieren einen weihen
glänzenden Generalton erhielten, auf dem mit roten,
schwarzen und bräunlichen Mineralfarben allerhand
Muster und Zeichnungen aufgetragen worden sind.
Die Gefäße im Gebiet des Rio San Juan und des
Colorado Chiquito zeichnen sich durch mannigfaltige,
höchst geschmackvolle geometr. Muster aus (Fig. 11),
die zum Teil erkennen lassen, daß ihnen geflochtene
Muster als Vorbild dienten. In den modernern
Gefäßen werden vielfach Tiersiguren mit verwendet
(Fig. 12, von Zum). Oder es werden mytholog.
Motive dargestellt, wie die Regenwolke mit dem
Regengott darüber (Fig. 13).
Vgl. Mitteilungen von I. Walter Fewkes im
"^oui-nai ot ^inklican Ntiinolo^ anä ^rcliiVo-
10F7", I.II. (Boston 1881, 1892); Cushing im "36'
conä ^.nnuHl Import of tlw Lui-L^u ol I^tiinolo^"
(Washingt. 1883); Vourke, ^Ii6 8nak6 äanee ot'
tiiL No^uiä ol^li^ona (Lond. 1884); Holmes, I>0t-
Z)0i-t 0l td6 Nni-sau ok^timolo^ (Nashingt. 1886);
^m6i-iean ^ntki-opoloFiLt, V. VI. (ebd. 1893); Nor-
denskiöld, 'Iks 01it? ä^v^iwi-Z ol Ui6 N683. Veras,
8. ^V. ^oioraäo (Stockh. 1893).
Pueblo nuevo del Mar, Hafenstadt in der
span. Provinz und im Kreis Valencia, nördlich von
Villa Nueva del Grao, aus dem Orte el Cabanal
entstanden, wo 1837 der jetzt viel benutzte Hafen er-
öffnet wurde, hat (1887) 11291 E. Cabanal ist
ein sehr besuchtes Seebad.
Pueblo Viejo, s. Comayagua.
Puelche (Pueltschen), in der Sprache der
Araukaner die "jenseit der Berge", im O. der Cor-
dilleren wohnenden Stämme, die nomadisierenden
Indianer der Pampas in der Argentinischen Repu-
blik, vornehmlich zwischen dem Rio Negro und Rio
Colorado. Auch die im O. der Cordilleren lebenden
Stämme der Araukaner werden oft P. genannt.
Puente (span.), Brücke.
Puenteareas, Bezirksstadt der span. Provinz
Pontevedra in Galicien, im SO. von Vigo, im
fruchtbaren Thale des Tea (Nebenfluß des Minho)
schön gelegen und hat (1887) 13 286 E.
Puente-Geml (spr. che-), Stadt im S. der
span. Provinz Cordoba, Bezirk Aguilar, rechts am
Genil, an den Bahnen Cordoba-Malaga und P.-
Iaen, hat (1887) 11407 E., Woll- und Leinweberei,
Oliven- und Weinbau.
Pueril (lat.), kindisch; ?u6li1iI., Kindereien.
I^nerVera. (lat.), Kindbetterin, Wöchnerin.
Puerperalfieber, s. Kindbettfieber.
Puerperalkrankheiten, Wochenbettkrankhei-
ten, s. Wochenbett.
I"nörVVrwni (lat.), Kindbett, Wochenbett.
?nsrto (span.), Hafen; Paß, Schlucht.
Puörto-Belo (Porto Bello), Stadt auf der
Landenge von Panama, im NO. von Colon, zu Co-
lumbia gehörig, einst berühmt wegen ihres Hafens,
der, schon von Columbus 2. Nov. 1502 entdeckt, sie
zum Stapelplatz der span. Eilberflotte machte, und
berüchtigt wegen ihres mörderischen Klimas. Seit
dem Emporkommen von Chagres und dem Bau der
Panamabahn ist P. ein verfallener Ort mit etwa
1200 E., meist Negern und Mulatten.
Puerto-Cabello (spr. kawclljo), Seestadt im
Etaate Carabobo der südamerik. Republik Vene-
zuela, in niedriger Küstenebene am Karibischen
Meere gelegen, durch Bahn mit Valencia verbun-
den, Sitz eines deutschen Konsuls, hat etwa 14000 E.,
einen der schönsten Häfen der Welt, der zwar klein,
aber so tief ist, daß die größten Schiffe anlegen kön-
nen. Es giebt große Handelshäuser, besonders
deutsche, englische und französische. Zur Ausfuhr
gelangen Kaffee (1893: 13 Mill. kF, meist nach
Frankreich), Kakao (266 501 KZ), frische Früchte
(271000k^, meist Kokosnüsse und Bananen), Kupfer-
erz (15 Mill. kF, nach England und Nordamerika),
holz nach Westindien und Deutschland, Rindshäute
(401000 kF, meist nach Holland), Hörner, Stärke,
Felle und Chinarinde. Im ganzen hatte die Aus-
fuhr 27,3, die Einfuhr 30,8 Mill. Bolivares Wert.
An letzterer war Deutschland mit 9,i, England mit
8 Mill. beteiligt.
PuLrto de Eolima, Hafen in Colima (s. d.).
PuLrto de Copiapö, s. Copiapö.
Puiirto de Islay, s. Islay.
Puerto de la Qrotava oder Puerto de la
Cruz, Ort an der Nordküste der Canarischen Insel
Teneriffa, 5 km von Orotava, hat (1887) 4720 E.,
seit dem Eingehen des Weinbaues nur Ausfuhr von
Cochenille und Kartoffeln nach Westindien.
Puerto de Santa Maria, Bezirksstadt der
span. Provinz Cadiz, 10 km im NO. von Cadiz, zwi-
schen Weingärten amOstabhange eines Hügels rechts
von der Mündung des schissbaren Guadalete in die
Bai von Cadiz gelegen und an der Bahn ^evilla-
Cadiz und deren Abzweigung nach Chipiona an der
Guadalquivirmündung (29 Km), ist Hauptverschif-
fungsplatz des Heresweins (cngl. Sherry) mit groß-
artigen Lagern (Vodegas) und hat (1887) 20590 E.,
Reste eines großen maur. Kastells, ein Findel-und ein
Korrektionshaus, Theater und schöne Promenaden.
Die Industrie erzeugt Leder, Seife, Hüte, Brannt-
wein und Liqueurc, während die Umgegend Wein,
Getreide, Gemüse, Orangen, Feigen, Mandeln und
Ol liefert. Die Niederung am Guadalete und Rio
San Pcdro hat viele Salinen. Im Mai findet eine
Messe statt, wobei Stiergefechte abgehalten werden.
PuLrto d'Gspana (spr.-pannja), Hauptstadt
von Trinidad (s. d.).
Puerto la Mar, s. Cobija.
Puerto-Limo n, auch Limon genannt, Hafen-
stadt in Costa-Nica, am Atlantischen Ocean, wichtig
als Endpunkt der fast vollendeten Interoceanischen
Eisenbahn, mit (1892) 2144 E., ist fast ausschließlich
durch den enormen Handel mit Bananen nach Neu-
vork emporgekommen und wird von mebrcrn
Dampferlinien angelaufen. Es werden auch Farb-
hölzer, Kaffee, Kautschuk u. s. w. ausgeführt.
PuLrto-Mahon, s. Mahon.
Puerto-Montt, bei den Araukanern und ofsi-
nell Melipulli, Hauptstadt der chilen. Provinz
Llanquihue im südl. Chile, im Hintergrunde des
Meerbusens von Ncloncavi, wurde 1853 gegründet,
zählt (1885) 2787 E., größtenteils Deutsche, hat
Handwerksbetrieb ieder Art, eine deutsche Schule
und einen deutschen prot. Geistlichen. Der Hafen
ist einer der besten Chiles und vermittelt den Ver-
kehr mit Ancud, Chiloe und andern Küstenpunkten.
Exportiert werden holz, Getreide, Sohlleder und
Honig. P. ist Sitz eines deutschen Vicekonsuls.
Puerto-Plata, Seestadt der Republik Santo
Domingo mit 4000 E., auf der Nordküste der Insel
Haiti, bedeutender Handelsplatz, Sitz eines deut-
schen Konsuls, steht in Dampfsckiffvörkehr mit Ham-
burg, St. Thomas und habana. Ausfuhrartikel
sind Tabak, Mahagoniholz, Gelbholz, Kaffee und
Zucker. In der Nachbarschaft Steinkohlenlager.