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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Saslawl - Sassari
des Felsengebirges (Mount-Hooker) an der Ost-
grenze von Britisch-Columbia in zwei Armen, dem
Nord- und Süd-Saskatchawan, die sich oberbalb
des Fort ä la Corne an der Südgrenze der Wälder
nach einem Lause von 1190 und 1140 Km vereini-
gen, durckfließt den Cedarsee und mündet nach
weitern 467 km vom Vereinigungspunkt in den
Winnipegsee. Mit dem aus letzterm abfließenden
zur Hudsonbai gehenden Nelson bat der Strom eine
Gesamtlänge von 2400 km. Von einer Strom-
schnelle wenig oberhalb der Mündung in den Lakc-
Winnipeg bis zum Rocky-Mountain-House ist der
S. auf 1450 km schiffbar und wird seir 1877 mit
Dampfern befahren. DerNord - S a s katchaw a n
durchstießt die Territorien Alberta und S. und nimmt
bei Vattlcford rechts denBattle-River auf, der Süd -
Saskatchawan berührt die Territorien Alberta,
Assiniboia und S., er empfängt links den Vow-
Nivcr und den Ncd-Decr-River. - 2) Territorium
des Dominion of Canada, wird im S. durch den
52. Parallelgrad von Afsiniboia, im W. durch eine
zwischen 110 und 111° westl. L. von Grccnwich ge-
zogene Linie von Alberta, im N. durch eine nahe dem
55. Parallelgrad gezogene Linie vom Nordwestterri-
lorium geschieden und bedeckt 274000 cikm. Tas
Land ist zum Teil noch mangelhaft erforscht; Haupt-
orte sind Vattleford und Prince Albert.
Saslawl (genauer ^äi^vl). 1) Kreis im südl.
Teil des russ. Gouvernements Volhynien, im Gebiet
des Goryn und Slutsch, hat 3477 (^km, 101203 E.,
Acker-, Obstbau, 82 Fabriken (3 Zucker-, 5 Papier-
fabriken u. a.). - 2) Kreisstadt im Kreis S., am
Goryn, hat (1891) 11026 E., 4 russ., 2 kath. Kir-
chen, 1 kath. Kloster, 3 Synagogen, 7 israel. Vct-
schulcn; Eisengießerei, 4 Ziegeleien, 2 Ölmühlen.
Sassafras, Sassafrasholz, auch Fenchel-
b o l z genannt, das Holz der Wurzel desSassafras -
lorbeers, 3a88Hi>H3 olticiiiaiis ^V. ak _^>., eines
im Süden der Vereinigten Staaten einbcimischen
Baums aus der Familie der Lauraceen (s. d.) mit
ganzen oder gelappten Blättern, grünlich-gelben
kleinen Blüten und dunkelblauen Beeren, die einem
fleischig verdickten Stiele aufsitzen. Es kommt in
armdicken und noch ftärkcrn, unregelmäßig geboge-
nen, knotigen Stücken in den Handel, ist weich,
leicht, grobfaserig, schmutzig-weiß und rötlich-braun,
riecht stark und angenedmfcnchclartig und schmeckt
aromatisch, etwas scharf und füßlich. Die Ninde ist
dick, schwammig, runzelig, graulich-braunrot, innen
rostbraun, brüchig und von stürkerm Geruch und
Geschmack als das Holz. Das Sassafras öl
(0i0uin liFni 3Ä88atrH8) wird aus dem Holze dar-
gestellt und medizinisch, sowie z. B. um Getränken
einen aromatischen Geschmack zu geben, verwendet.
Es wird besonders als stärkendes Mittel bei Haut-
und Nervenkrankheiten benutzt.
Sassamden hießen die Nachkommen S ass ans,
Vaters des Königs von Persicn Ardaschir-Vabegban,
der, von den Griechen Artarerres genannt, 226 den
letzten Partherkönig, den Arsaciden Artaban, be-
siegte und dem Partherrciche nach 480sährigcr Tauer
den Untergang bereitete. Die Dynastie der S., die
größte, die Pursten (s. d., Bd. 12, S. 1036) je be-
sessenhat, stellte den Namen Pcrsiens wicdieOrmuzd-
rcligion wieder her und bot 400 Jahre den Römern
und Byzantinern Trotz, bis die Araber unter dem
Chalifen Omar ihr 642 ein Ende machten. Einige
dieser Könige, wie die ^chapür, Bahram, Khosrev
Anöscharwan, Khosrev Parvez, Iesdegerd ^s. d.),
leben nock beute als ruhmvolle Vertreter der pers.
Nationalität im Munde des pers. Volks. Die S.
baben zahlreiche Bauwerke und Inschriften hinter-
lassen', die von ihnen berstammendcn höchst zahlrei-
chen Münzen sind das sicherste Mittel zur Feststellung
mancher streitigen histor. Fragen. Mehrere unter
ihnen, vor allem Khosrev (s. d.) Anüscharwän, er-
warben sich hohe Verdienste um Kultur und Bildung
und verpflanzten fogar die klafsische Philosophie auf
pcrf. Boden; doch ist die in Pchlcvisprache geschrie-
bene Litteratur zum größten Teil durch die Araber
vernicktet worden. - Vgl. Nöldeke, Aufsätze zur
pers. Geschichte (Lpz. 1887).
Safsaparille Sarsaparille), Wurzel, s.8mi>
lax; deutsche S., s. (^rex.
Safsari. 1) Provinz im Königreich Italien, der
nördlichste Teil der Insel Sardinien, grenzt im S.
an die Provinz Cagliari, im O. an das Tyrrhenische,
im S. und W. an das Mittelländische Meer, bat
mit den anliegenden Eilanden (Asinara im NW.,
Ätaddalena, Caprera, Tavolara u. a. im NO.) 10727
(nach Strelbitskij 10150) hlim mit (1881) 201307,
nach Berechnung vom 31. Dez. 1892: 282575 E.,
d. i. 27 E. auf 1 ykm, und zerfällt in die 5 Kreise
Alghero, Nuoro, Ozieri, S. und Tempio-Pausania
mit zusammen 107 Gemeinden. Das Land ist meist
gebirgig (Monte-Limbara 1359 in, Monte-Nasu
1259 m, Monte-Alvo ^1128 m) und wird bewässert
von dem Nio di Porto Torrcs, Cogbinas, der Vi-
gnola, Liscia, Posada, Tirso und Temo; letztere
beiden fließen bloß in ihren obern Teilen durch die
Provinz. Dieselbe liefert Getreide, Tabak, Wein,
Oliven, Südfrüchte und Vieh. Die die Provinz durch-
ziehenden Eisenbahnlinien treffen in Chilivani zu-
sammen. - 2) S., mittellat. 8ax^ruin, Hauptstadt
der Provinz E., 16 Km südöstlich von der Bai von
Asinara, in Wasser-, wein-, olivcn- und obstreicher
Gegend auf einem Kalksteinplatcau, das nach Osten
zu schroff abfällt, zwischen Olivenwäldern, auf der
rechten Seite des Thals von Rosello, an der Linie
Porto Torrcs-Cbilivani der Sardin. Eisenbahnen
und der Sckundürbahn S.-Alghero (35 1cm), ist
Sitz des Präfekten, eines Erzbischofs (feit 1441),
einer Handelskammer, einer Filiale der National-
bank und eines deutschen Konsularagenten und hat
i1881) 31590, als Gemeinde 30 317, nach Berech-
nung vom 31. Dez. 1892: 41000 E., in Garnison
das 86. Infanterieregiment (außer 1 Bataillon) und
1 Bataillon des 10. Feldartillerieregiments, Neste
! der alten genuesischen Mauern, stattliche moderne
! Häuser und Stadtviertel, eine Statue des Ncchts-
! gelehrteu Azuni ss. d.), 1802 errichtet, eine Kathedrale
San Niccolö mit Barocksacade und dem Grabmal
des Herzogs von Maurienn'e, eines Bruders Victor
Emanucls I., der 1802 in ^. starb, die Kirche della
Trinita, die umgebaute Kirche Sta. Maria di Vetlem
mit alter got. Facade aus der Pisaner Zeit, einen
neuen got.Palazzö Giordano, Palazzo Provinziale
mit Wandbildern von Sciuti, Palazzo Civico, Pa-
lazzo del Duca, ein neues Theater, eine Fontana
dcl Rosello mit barockem Brunnenhaus (1005), ein
Kollegium (früher dem Jesuitenorden gehörig), ein
geistliches Seminar unb ein Hospital. Tas seit 1556
bestehende Ztuäinm ^6norai6 wurde 1634 in eine
Universität verwandelt, die aber bald in Verfall
geriet; seit 1766 besteht sie wieder ununterbrochen,
ist aber schwach besucht (130 Studierende). Sie hat
eine jurist und mediz.-chirurg. Fakultät, eine Phar-
maceut. Schule, eine Bibliothek (35973 Bände,