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Anthropopithecus - Antwerpen

Anthropopithēcus, s. Anthropologie.

* Antibes hat (1891) 4926, als Gemeinde 7401 E.

Anticancrīn, Krebsserum, ein aus dem Blute von Schafen, die mit Erysipelkulturen infiziert wurden, gewonnenes Serum, das als Mittel gegen Krebs Anwendung findet, aber zur Zeit noch im Versuchsstadium steht.

Antidysenterĭcum von Dr. Schwarz, Antihydrotĭcon von Lewinsohn, Antimigränedemelinne, s. Geheimmittel.

Antinonnīn, der handelsübliche Name für eine aus 50 Proz. Dinitrokresolkalium, Wasser und etwas Seife bestehende Paste, die in Wasser gelöst als Mittel zur Vertilgung der verschiedensten Insekten (Nonnenraupen, Schildläuse, Blattläuse), Pilze (Hausschwamm), Ratten und Mäuse benutzt wird.

* Antisemitismus. Seit 1891 hat der A. in Deutschland noch mannigfache Wandelungen durchgemacht. Durch die agitatorische Thätigkeit des Berliner Rektors a. D. Ahlwardt (s. d.) kam besonders die radikalste, auf den Rassengegensätzen fußende Richtung in Aufschwung, während namentlich in Hessen und Sachsen auch die gemäßigtere Fortschritte machte, so daß bei den Reichstagswahlen des J. 1893 eine ganze Anzahl von Abgeordneten auf das antisemit. Programm hin gewählt wurde. Ein Teil von ihnen schloß sich dem konservativen Fraktionsverbande an oder blieb zunächst fraktionslos, während sich zehn Abgeordnete zur «Deutschen Reformpartei» vereinigten. Auf dem Parteitage, der im Okt. 1894 in Eisenach stattfand, kam dann zwischen der deutschen Reformpartei und der deutsch-socialen antisemit. Partei ein gemeinsames Aktionsprogramm zu stande, das zur Bildung der Deutsch-socialen Reformpartei (s. d.) führte. In der Folge splitterten aber wieder einige Mitglieder, wie Ahlwardt und Dr. Boeckel, ab, die im Juni 1895 eine neue antisemit. Volkspartei gründeten. Antisemit. Abgeordnete sind auch in den hess. und sächs. Landtag gewählt worden. - In Österreich hat der A. ebenfalls Fortschritte gemacht. Er ist im Reichsrat namentlich in der christlich-socialen Partei, die unter Führung des Prinzen Aloys Liechtenstein (s. d., Bd. 11) und Luegers (s. d.) steht, und im Hohenwart-Klub (s. d., Bd. 9) vertreten. Besonders hat er seinen Boden in Niederösterreich und vor allem in Wien, wo die Antisemiten bei den Gemeinderatswahlen 1895 die Mehrheit errangen und ihren Führer Lueger zum Bürgermeister wählten. Trotz dessen Nichtbestätigung und trotz mehrmaliger Auflösung des Gemeinderats behaupteten sie die Majorität. Ein Ausgleich wurde erst dadurch erzielt, daß Lueger vorläufig von der Kandidatur für den Bürgermeisterposten zurücktrat und Vicebürgermeister wurde, während seine Partei ein anderes Mitglied der Majorität zum ersten Bürgermeister wählte.

* Antisepsis. Die Erfolge, welche durch Anwendung der A. erreicht wurden, sind unbestritten und bereits Gemeingut aller. Nur durch die A. sind ferner die glücklichen Erfolge der modernen großen Operationen, besonders in der Bauchhöhle, die früher nach gelungenem Eingriff doch noch häufig durch sekundäre Infektionen vereitelt wurden, und mit ihnen der ganze mächtige Aufschwung der operativen Chirurgie möglich geworden. Mit der durch die Bakteriologie vermittelten Erweiterung unserer Kenntnisse von den Krankheitserregern ist die Anwendungsweise der A. in vielen Punkten sicherer und dabei einfacher geworden. Während man früher beispielsweise die Krankheitserreger mit den allverbreiteten gewöhnlichen Saprophyten identifizierte und demgemäß annahm, daß sie allenthalben und stets in reichlicher Menge in der Luft vorhanden seien, weiß man heutzutage, daß die Störungen der Wundheilung nicht durch beliebige, sondern durch ganz specifische Mikroben zu stande kommen, und daß die Gefahr einer Luftinfektion fast nie vorhanden ist; man ist daher mit Recht von dem früher angewandten Carbolspray, der die Luft in der ganzen Umgebung der Wunde erfüllte und viele Unzuträglichkeiten mit sich brachte, abgekommen, und achtet dafür um so mehr auf die Desinfektion der Gebrauchsgegenstände sowie der Hände des Operateurs, für die sich ganz specielle, experimentell und praktisch erprobte Methoden herausgebildet haben. Planvolles Weitergehen in dieser Richtung führt schließlich zur Asepsis (s. d.). - Unter innerer A. versteht man diejenigen Verfahren, welche eine Abtötung von Krankheitserregern, die bereits ins Innere des Körpers eingedrungen sind und sich dort vermehrt haben, bezwecken. So hat man vielfach eine Desinfektion des Darmkanals, z.B. bei Cholera, durch Darreichung von Kalomel versucht und auch Erfolge damit erzielt, obgleich natürlicherweise eine vollständige Desinfektion des Darms nicht zu stande kommt.

Antiseptischer Gesundheitsessig von Dr. Kopp, s. Geheimmittel (Gesundheitsessig).

* Antwerpen. Die Bevölkerung hat in jedem der letzten Jahre durchschnittlich 2,18 Proz., die Anzahl der Häuser um 1,72 Proz. zugenommen, so daß die Stadt mit den unter besonderer Verwaltung stehenden Vorstädten Borgerhout (30842 E.) und Berchem (18366 E.) innerhalb der Festungsenceinte 303578 E. besitzt.

Nach dem Tode des Bürgermeisters Leopold de Wael (1892) wurde der Advokat Jan van Ryswyck, der Sohn des bekannten Dichters, zu seinem Nachfolger erwählt. Eine einschneidende Veränderung in der Zusammensetzung der Stadtverwaltung brachten die im Herbst 1895 nach dem neuen Wahlgesetz erfolgten Neuwahlen, durch die neben der liberalen Majorität von 21 Stimmen, eine klerikale Minorität von 20 Stimmen in den Stadtrat gewählt wurde. Der hierbei wieder zum Bürgermeister gewählte Herr van Ryswyck gehört der liberalen Majorität an.

Die Bedeutung des deutschen Elements (Deutsche, Österreicher, Schweizer und Deutsch-Belgier) für den Handel A.s ist daran zu erkennen, daß unter den 719 Mitgliedern der Handelskammer sich 201 (28 Proz.) Deutsche befinden, und daß auch der Präsident derselben ein Deutscher ist. Die größten Handelsfirmen sind mit wenigen Ausnahmen deutsche, und die deutsche Kolonie (etwa 2400 Seelen in den Familien der Kaufleute, Ärzte, Lehrer u. s. w., etwa 8000 im Handwerkerstande und in dienender Stellung) gewinnt von Jahr zu Jahr an Bedeutung; 2 prot. Kirchen, 2 Schulen (die Allgemeine Deutsche Schule mit etwa 300, die Diakonatsschule mit etwa 100 Kindern), ein Seemannshaus, der deutsche Unterstützungsverein (gewährte 1895 allein 24834 Fl. an Unterstützungen), die Krankheits- und Sterbekasse «Hand in Hand» und zahlreiche andere Unternehmungen legen Zeugnis ab von ihrer Opferwilligkeit, und zahlreiche Vereine (Deutscher Verband, Kolonialgesellschaft, Turnverein, Liedertafel, Verband der Handlungsgehilfen u. a.) vermitteln den geistigen und geselligen Verkehr ihrer Mitglieder.