Gustav Adolf Buchheister,
Verlag von Julius Springer, Berlin,
3. Auflage, 1893
719
B. Farben für Malerei und Druckerei.
Boden senkt. Kreide ist aus dem Grunde nicht zum Vermischen passend, weil sie die Farbe zähe und schmierig macht. Eine weitere Regel ist die, dass man um so weniger Oel zum Anreiben benutzt, je schwerer die Farbe ist.
Ebenso vertragen einzelne Farben, z. B. Mennig, das längere Aufbewahren in angeriebenem Zustande überhaupt nicht, weil sie zu leicht mit dem Leinöl eine festere Verbindung eingehen. Die fertige Farbe muss stets unter Wasser aufbewahrt werden, da sie sich sonst sehr rasch mit einer festen Haut bedeckt. Die feinen Farben für die Kunstmalerei, welche immer nur in kleinen Quantitäten benutzt werden, füllt man jetzt allgemein in kleine zinnerne Röhren, welche oben mittelst eines aufgeschrobenen Deckels verschlossen sind. In derartigen sog. Tuben halten sich die Farben viele Jahre lang unverändert. Wir geben in dem Nachfolgenden nach Winckler-Andés eine Reihe von Vorschriften zu den gebräuchlichsten Farbenmischungen.
I. Bleiweiss, feinstes:
6 kg Leinöl
35 " chemisch reines Bleiweiss.
2. Bleiweiss, mittelfein:
12 kg Leinöl
50 " chemisch reines Bleiweiss
25 " Schwerspath.
3. Bleiweiss, ordinär:
12 kg Leinöl
30 " chemisch reines Bleiweiss
41 " Schwerspath.
4. Zinkweiss, feinstes:
21 kg Leinöl
45 " chemisch reines Zinkweiss.
5. Zinkweiss, ordinär:
9 kg Leinöl
12 " Schwerspath 17 " Zinkweiss.
6. Ultramarinblau:
7 kg Leinöl
15 " Ultramarin.
7. Laubgrün, fein:
13 kg Leinöl
60 " Laubgrün.
8. Laubgrün, ordinär:
20 kg Leinöl
35 " Laubgrün
12" Schwerspath.
9. Eisenmennig:
11 kg Leinöl
38 " Eisenmennig.
10. Ocker:
12 kg Leinöl
22 " Ocker.
11. Englischroth:
12 kg Leinöl
26 " Englischroth.
12. Braun, licht:
20 kg Leinöl
30 " Ocker
10 " dunkle Umbra.
13. Braun, dunkel:
20 kg Leinöl
40 " dunkles Braun.
14. Steingrau:
12 kg Leinöl
30 " chemisch reines Bleiweiss
40 " Schwerspath
2 " Ocker
0,5 kg Englischroth
0,5-1 kg Schwarz.